Schmuckenschlager: Landwirtschaft schützt vor Hochwasser – Baustadtrat disqualifiziert sich mit falschen Anschuldigungen

„Die Landwirtschaft für die Hochwasserschäden in Niederösterreich im September 2024 verantwortlich zu machen, ist nicht nur eine Frechheit, sondern fachlich schlichtweg falsch“, ist Landwirtschaftskammer Niederösterreich-Präsident Johannes Schmuckenschlager erzürnt. St. Pöltens Baustadtrat Harald Ludwig zeigt in seinen Aussagen, dass er die Funktionsweise moderner Landwirtschaft nicht versteht und disqualifiziert sich mit seinen Anschuldigungen selbst.

Der Vorwurf des St. Pöltner Baustadtrats Harald Ludwig, die Landwirtschaft trage Mitschuld an den Hochwasserschäden im September 2024, ist fachlich schlichtweg falsch und zeigt das mangelnde Wissen des Baustadtrats über die Landwirtschaft. Tatsächlich ist es die moderne, bodenschonende Landwirtschaft, die wesentlich dazu beigetragen hat, dass die extremen Niederschlagsmengen überhaupt auf unseren Feldern versickern konnten. Unsere Böden haben das Wasser bis zu einem gewissen Punkt hervorragend aufgenommen. Doch bei diesen abnormalen Regenmengen – in manchen Regionen Niederösterreichs bis zu 75 Prozent des Jahresniederschlags – sind selbst die besten Böden irgendwann gesättigt. Das ist eine physikalische Tatsache.

Moderne Landwirtschaft schützt
Durch nachhaltige Maßnahmen wie den Einsatz von Begrünungen, den verstärkten Aufbau von Humus und durch verbesserte Bodenstruktur kann der Boden heute Wasser schneller und besser aufnehmen als es vor 30 Jahren der Fall gewesen wäre. Die Landwirtschaft trägt also aktiv zum Hochwasserschutz bei und schützt viele Häuser vor schlimmeren Schäden. „Es ist absurd, in solch einer Situation nach Schuldigen zu suchen, anstatt sich auf den Schutz und die Hilfe für Betroffene zu konzentrieren. Der Versuch, die Landwirtschaft als Sündenbock für ein extremes Naturereignis darzustellen, ist unangebracht und schürt lediglich unnötige Konflikte. Es muss darum gehen, die Zusammenarbeit zu fördern und gemeinsam Lösungen zu finden – nicht, Bevölkerungsgruppen gegeneinander auszuspielen“, sagt Schmuckenschlager. Zudem waren die Bäuerinnen und Bauern bei der Hochwasserkatastrophe mit ihren Traktoren, Geräten und Maschinen unermüdlich im Einsatz, um dort Hand anzulegen, wo es notwendig war. Schmuckenschlager fordert Baustadtrat Harald Ludwig auf, sich bei den Bäuerinnen und Bauern für diese ungerechtfertigten Vorwürfe zu entschuldigen. Die Landwirtschaftskammer lädt den Stadtrat zudem gerne ein, sich vor Ort ein Bild von der Landwirtschaft zu machen und zu erfahren, wie die Bäuerinnen und Bauern aktiv zum Hochwasserschutz beitragen und welche wertvolle Arbeit sie tagtäglich leisten.

Versiegelung verschärft Problem
Es sei zudem angemerkt, dass in vielen betroffenen Gebieten, in denen keine landwirtschaftliche Nutzung stattfindet, ebenfalls massive Schäden aufgetreten sind. Hangrutschungen und Überschwemmungen gab es auch in Wäldern und Wiesen. Und wo soll das Wasser in den stark versiegelten, zubetonierten und asphaltierten Flächen der Städte versickern? Diese Oberflächen bieten keinerlei Möglichkeit zur Versickerung und führen zu noch stärkeren Oberflächenabflüssen. „Die moderne Landwirtschaft produziert nicht nur Lebensmittel für uns alle, sondern trägt auch entscheidend zum Schutz der Bevölkerung bei“, so Schmuckenschlager.

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