Nach Jahrzehnten der Emanzipation sind Frauen- und Kinderrechte für Mädchen und junge Frauen heute eine Selbstverständlichkeit. „Aber nichts ist in Stein gemeißelt,“ betont Doku-Gestalterin Paula-Maria Pucker. Es brauche immer wieder diese Rückblenden in der Zeitgeschichte, um zu erkennen, dass Frauen- und Kinderrechte sowie Gewaltschutz eben nicht selbstverständlich sind und auch in Zukunft verteidigt werden müssen! Man müsse den Blick in die Vergangenheit bewahren, um zu verhindern, dass es einen Rückschritt gibt im Thema Gewaltschutz.
Die ORF-III-Neuproduktion widmet sich dem Leben und Schaffen der renommierten Psychotherapeutin Rotraud A. Perner. Die Psychoanalytikerin, Juristin und Theologin setzt sich seit mehr als 50 Jahren für Gewaltprävention, Konfliktmanagement und Geschlechtergleichstellung ein. Perner brach Tabus und setzte sich mit kontroversen Fragen auseinander, die oft auf Widerstand stießen. Die Dokumentation von Paula-Marie Pucker porträtiert Perners mutigen Lebensweg und hebt ihren Einfluss auf die gesellschaftlichen Umbrüche seit 1968 hervor. Durch Gespräche mit Wegbegleiterinnen und -begleitern sowie bedeutenden österreichischen Persönlichkeiten wird das Bild einer entschlossenen, charismatischen Frau gezeichnet, die sich durch Rückschläge nicht entmutigen ließ. Mit mehr als 65 veröffentlichten Sachbüchern und zahlreichen Auszeichnungen hat Perner die Psychotherapie nachhaltig geprägt.
Anlässlich der Premiere der ORF-Dokumentation im Raiffeisenforum würdigten zahlreiche Persönlichkeiten das Schaffen Perners. Die Niederösterreichische Landesrätin Ulrike Königsberger-Ludwig betonte dabei, dass Rotraud Perner das Thema „Gewalt in der Familie“ aus der Privatheit geholt habe. „Heut gibt es Gott sei Dank viele Akteure, die gemeinsam den Kampf führen. Aber es braucht immer die Pionierinnen, die nicht nur „Ja und Amen“ sagen, sondern mutig hinschauen und Gewalt öffentlich machen.“ Danke sagte Königsberger-Ludwig auch für die Gründung des Kindergewaltschutzvereins „MÖWE“. „Danke im Namen der vielen Kinder, die dadurch nicht in ihren Seelen traumatisiert wurden!“
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