FORWIT und KI-Beirat: Was die nächste Bundesregierung tun muss, um Chancen der KI bestmöglich zu nutzen

Angesichts der zunehmenden Geschwindigkeit und Dynamik, mit der sich neue Technologien der Künstlichen Intelligenz entwickeln und in alle Bereiche des Lebens vordringen, geben der Rat für Forschung, Wissenschaft, Innovation und Technologieentwicklung (FORWIT) und der Beirat für Künstliche Intelligenz gemeinsam dringende Empfehlungen an die nächste Bundesregierung ab.

Zwar regelt der im August in Kraft getretene Artificial Intelligence Act der EU den rechtlichen und regulatorischen Rahmen, wie die einzelnen Mitgliedstaaten diesen aber umsetzen, wird auf nationaler Ebene entschieden – und das könnte zu sehr unterschiedlichen Regelungen führen. „Wir erachten es als äußerst wesentlich für den Forschungs- und Wirtschaftsstandort Europa, dass die nationale Umsetzung europäisch einheitlich und zielführend – also ohne übermäßige Restriktionen – vorgenommen wird“, appelliert Thomas Henzinger, Vorsitzender des FORWIT.

Es wird die drängende Aufgabe der nächsten Bundesregierung sein, hierzulande die Rahmenbedingungen zu schaffen, die für die optimale Entwicklung und Nutzung von KI-Technologien – auch im europäischen Kontext – notwendig sind“, erläutert Horst Bischof, Vorsitzender des Beirates für Künstliche Intelligenz.

Maßnahmen, um Österreichs Fähigkeiten und internationale Position zu stärken

Wie diese Rahmenbedingungen gestaltet werden können, legen die beiden Gremien in der gemeinsamen Empfehlung dar. Aus ihrer Sicht gibt es sieben konkrete Maßnahmen, die notwendig sind, um Österreich für die Herausforderungen zu rüsten und im europäischen Verbund den größtmöglichen Nutzen zu erzielen:

  1. Überarbeitung der aktuellen KI-Strategie unter Berücksichtigung neuer technologischer Entwicklungen und Erstellung eines konkreten Umsetzungsplans
  2. Schaffung eines eigenen, mit ausreichend Kapazitäten ausgestatteten Staatssekretariats für Digitalisierung
  3. Errichtung eines unabhängigen nationalen Kompetenzzentrums für Künstliche Intelligenz
  4. Umsetzung der österreichischen Datenstrategie unter Anwendung neuester Technologien und Lösungen wie Kryptografie und Differential Privacy
  5. Teilnahme an allen europäischen KI-Initiativen und Positionierung Österreichs als key player
  6. Schaffung eines attraktiven Umfelds, das global agierende KI-Unternehmen motiviert, Forschungs- und Entwicklungshubs in Österreich anzusiedeln.
  7. Stärkung des gesellschaftlichen Vertrauens in neue Technologien und ausgewogene Adressierung von Chancen und Risiken

Österreich zum KI-kompetenten Standort machen

Dass Europa und Österreich in der Entwicklung und Gestaltung von KI wenig präsent seien und keines der führenden Unternehmen aus Europa komme, sei ein Alarmzeichen, so Henzinger. „Wenn wir das ändern und den österreichischen und europäischen KI-Standort attraktiv, kompetent und zukunftsfähig machen wollen, müssen wir jetzt rasch handeln und die Voraussetzungen dafür schaffen.

Dazu gehöre laut Bischof auch, die großen Chancen von KI gleichberechtigt mit den Risiken zu behandeln. „Das ist nicht zuletzt im Hinblick auf das gesellschaftliche Vertrauen in diese Technologien unerlässlich. Dazu braucht es in der Bevölkerung technisches Verständnis ebenso wie die Kompetenz zur Nutzung.

Über den FORWIT

Der im Juli 2023 errichtete Rat für Forschung, Wissenschaft, Innovation und Technologieentwicklung (FORWIT) berät die Bundesregierung zur Steigerung der Innovationskraft und zur Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit des Standorts Österreichs in allen Belangen von Forschung, Wissenschaft, Innovation und Technologieentwicklung.

Über den Beirat für Künstliche Intelligenz

Der Beirat für Künstliche Intelligenz wurde im Februar 2024 zur Beratung der Bundesregierung in Fragen zur Künstlichen Intelligenz eingerichtet und befasst sich mit den Potenzialen, Herausforderungen, Risiken und Auswirkungen der Anwendung von KI.

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