Ärztekammer für Wien wird zur „Kammer für Ärztinnen und Ärzte in Wien“

Vor genau 120 Jahren absolvierte die erste Frau in Österreich ein Medizinstudium und öffnete daraufhin eine eigene Ordination in Wien. Mittlerweile sind mehr als 53 Prozent der Ärztinnen und Ärzte in Wien weiblich und stellen die gesundheitliche Versorgung der Bevölkerung in den Ordinationen und den Spitälern tagtäglich mit vollem Einsatz sicher. Frauen werden nun endlich auch im öffentlichen Auftritt der Standesvertretung sichtbar. Einem entsprechenden Antrag von Ärztinnen in Wien, initiiert von der Vizepräsidentin und Kurienobfrau Naghme Kamaleyan-Schmied, wurde in der Vorstandssitzung am Dienstag zugestimmt.

Präsident Johannes Steinhart: „Frauen nehmen in der Ärzteschaft eine entscheidende Rolle ein. Als Standesvertretung ist es uns ein großes Anliegen, noch mehr Frauen in die Medizin zu bringen, zunehmend auch in Führungspositionen. So setzen wir uns in unserem eigenen Wirkungskreis in Wien mit Mentoring-Programmen und Initiativen wie dem Referat für Frauenpolitik, Gender und Diversity mit aller Kraft dafür ein. Mit den zwei Vizepräsidentinnen haben wir auch im Wiener Präsidium bereits Parität hergestellt. Dass wir in Wien stark auf die Expertise von Frauen setzen, zeigt sich auch im Kammeramt. Unter der Führung einer Kammeramtsdirektorin ist der Großteil der Führungspositionen mit hoch qualifizierten Frauen besetzt. Ich begrüße daher auch die beschlossene Initiative, denn Sprache schafft Realität.“

„Ich spüre eine Aufbruchstimmung unter den Kolleginnen. Der Vorstandsbeschluss ist ein wichtiger Schritt und hat entscheidende Symbolkraft.  Diesem müssen aber viele weitere Schritte folgen. Denn obwohl der Anteil der Ärztinnen im Gesundheitssystem erfreulicherweise kontinuierlich steigt, haben diese nach wie vor trotz ihrer hohen Qualifikation schlechtere Karrierechancen. Weiters bekleiden Ärztinnen Fachgruppen mit deutlich schlechterer Honorierung. Wir werden mit vollem Einsatz dafür eintreten, dass sich das ändert. Dafür müssen endlich Rahmenbedingungen, wie Chancengleichheit, flexiblere Arbeitszeiten und verbesserte Arbeitsbedingungen, geschaffen werden. Zudem setzen wir uns weiter für eine faire Honorierung für alle Ärztinnen und Ärzte ein“, sagt Naghme Kamaleyan-Schmied, Vizepräsidentin und Kurienobfrau der niedergelassenen Kurie der Kammer für Ärztinnen und Ärzte in Wien.

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