Wiener Städtische Versicherung AG übernimmt Patenschaft für den Depotfund von Stollhof

Das Naturhistorische Museum Wien beherbergt den Depotfund von Stollhof, den ältesten Metallschatzfund in Mitteleuropa. Die Goldscheiben von Stollhof (der Fundort befindet sich in der Nähe der Hohen Wand in Niederösterreich) gehören zu den wertvollsten Objekten im Goldkabinett und zählen zu den zweitältesten Goldartefakten der Menschheit. Die Wiener Städtische Versicherung AG übernimmt für die über 6.000 Jahre alten Objekte eine Patenschaft.

Gold fasziniert die Menschen schon seit Tausenden von Jahren. Gold zählt neben Kupfer zu den ersten Metallen, die von Menschen genutzt wurden. Seine sonnengleiche Farbe und sein unvergänglicher Glanz heben das Gold unter allen Metallen hervor, wertvolle Schmuck- und Prestigeobjekte wurden daraus gefertigt. 

Im heutigen Rumänien und Bulgarien lagen die bedeutendsten europäischen Goldvorkommen der Urgeschichte. Das kostbare Metall wurde nicht nur aus Flusssanden ausgewaschen, sondern bereits im 4. Jahrtausend v. Chr. auch bergmännisch gewonnen. Der Depotfund von Stollhof wurde Mitte des 19. Jahrhunderts von einem Hirtenbuben entdeckt und besteht neben den zwei Goldscheiben aus sechs großen Brillenspiralen, zwei Flachbeilen, zwei Armspiralen, einem eberzahnförmigen Zierblech und neun Spiralröllchen aus reinem Kupfer. Der Schatz wurden um 4000 v. Chr. hergestellt und wahrscheinlich über den Donauweg nach Niederösterreich gebracht. Die Goldobjekte bestehen aus Gold mit einem hohen Silberanteil und anderen chemischen Elementen, die auf die Lagerstätte des Vorkommens im Grenzraum Bulgarien/Rumänien hinweist. Die Löcher am Rand der Goldscheiben dienten wahrscheinlich zur Befestigung auf Textil oder Leder.

Die Bedeutung des Stollhofer Depotfundes liegt auch darin, dass Gold- und Kupfergegenstände gemeinsam gefunden wurden. Kupferfunde sind weiter verbreitet und kommen häufiger in Zusammenhang mit Siedlungsfunden oder Gräbern vor und können daher leichter einem Zeithorizont zugeordnet werden. So ist es besser möglich, das Alter der Goldscheiben zu bestimmen. Gold hingegen ist nicht nur ein außerordentliches Material, sondern es gibt für Goldobjekte auch ihrer Form und Gestaltung nach meist wenige Vergleichsobjekte. Außerdem stammen viele Goldobjekte aus Depotfunden ohne sonstigen Fundzusammenhang.

Mit der Übernahme der Patenschaft für den Depotfund von Stollhof leistet die Wiener Städtische Versicherung AG einen aktiven Beitrag zur Bewahrung eines bedeutenden Teils des europäischen Kulturerbes. Die jahrtausendealten Goldscheiben symbolisieren Beständigkeit und Tradition – Werte, die auch der Wiener Städtischen am Herzen liegen. Es ist uns eine Freude, zum Erhalt dieses Erbes beizutragen und damit das Bewusstsein für unsere Geschichte zu stärken, erläutert Sabine Toifl, Leitung Sponsoring und Werbung, Wiener Städtische Versicherung AG, die Übernahme der Patenschaft.

Im Jahr 2024 wurden gemeinsam mit der Universität Bochum und dem Deutschen Bergbaumuseum Bochum neue Forschungen initiiert, die sich mit dem Fund aus Stollhof beschäftigen.

 „Neueste minimal-invasive Analysemethoden mit Mikro-Ablationstechnologie sollen noch besseren Rückschluss zur Herkunft des Goldes bringen“, erklärt NHM Wien-Generaldirektorin Dr. Katrin Vohland die wissenschaftliche Erforschung der Objekte, die im Goldkabinett des NHM Wien für alle Besucherinnen und Besucher zu sehen sind.

Mit dem Konzept der „Objektbiografie“ werden nicht nur die Transportwege der Rohstoffe und die Herstellungstechniken der Objekte vor 6.000 Jahren thematisiert, sondern auch die Ereignisse rund um die Deponierung der Objekte, der Auffindung und auch der Aktivitäten in den kaiserlichen Habsburg-Sammlungen sowie im Naturhistorischen Museum selbst“, erläutert Priv. Doz. Dr. Karina Grömer, Direktorin der Prähistorischen Abteilung des NHM Wien, die wissenschaftliche Erschließung dieses besonderen Fundes.

Bei einem Gewinnspiel, das exklusiv über das neue Herbst-Magazin NATURhistorisches läuft, werden Tickets für eine Backstage-Kinderführung durch die Prähistorische Abteilung verlost. Die Wiener Städtische Versicherung AG übernimmt die Patenschaft dieser einzigartigen Goldscheiben und unterstützt das NHM Wien bei der Führung. 

 

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Pressematerialien zum Download:
https://www.nhm-wien.ac.at/presse/pressemitteilungen2024/stollhof

 

Wissenschaftlicher Rückfragehinweis:

Priv. Doz. Dr. Karina Grömer

Direktorin der Prähistorischen Abteilung, NHM Wien

https://www.nhm-wien.ac.at/karina_groemer

Tel.: +43 (1) 521 77 DW 275
karina.groemer@nhm.at

 

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