ÖVP und FPÖ haben die Patientenmilliarde versprochen, die Leistungen nach der Zusammenlegung der ÖGK sollten am obersten Niveau harmonisiert werden und die besten Leistungen für alle Patient*innen bringen. Dem ist nicht so, wie ein Fall der gestrigen Ausgabe des Bürgeranwalts eindrucksvoll verdeutlicht. „Die Patientenmilliarde war ein reiner PR-Gag!“ erklärt SPÖ Volksanwaltschaftssprecher Abg. zum Nationalrat Rudolf Silvan. Er ist auch Mitglied im Gesundheitsausschuss des Nationalrates. Silvan führt aus: „Es kann nicht sein, dass zwei Menschen mit der selben Krankheit unterschiedliche Leistungen genehmigt bekommen!“ Er fordert, dass jeder Patient die beste Leistung erhält und stellt sich derartigen Politspielchen entschieden entgegen.
Hintergrund: Zwei Brüder brauchen dieselbe Behandlung. Einer bekommt sie zuhause, der andere muss jede Woche 30 Kilometer ins Spital fahren. Die Brüder Karl und Georg B. haben die Stoffwechselerkrankung Morbus Hunter. Beide benötigen die selbe Behandlung: Eine Enzymersatztherapie, bei der das Medikament Elaprase per Infusion verabreicht wird. Karl B. ist bei der ÖGK versichert. Die ermöglicht ihm, dass die wöchentliche Infusion zuhause von einer Pflegerin verabreicht wird. Sein Bruder Georg B. hat in der Küche eines Landespflegeheims gearbeitet, er ist daher bei der BVAEB versichert. Sie verweigert ihm die Heimtherapie. Seine Mutter Marianne B. muss ihn jedes Mal 30 Kilometer weit ins Spital führen, und nach der fünfstündigen Behandlung wieder nachhause. „Ich bin mit den Nerven am Ende“, sagte sie in der ORF-Sendung „Bürgeranwalt“.
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