„WIENER WERKSTÄTTE arts / crafts 1903–1932“

In Zusammenarbeit mit dem MAK zeigt das Millesgården Museum in Stockholm eine umfassende Ausstellung zur Wiener Werkstätte (WW). Über 200 Objekte – Möbel, Textilien, Grafik, Bucheinbände, Spielzeug, Mode, Schmuck, Silber, Glas und Keramik – geben in der Schau WIENER WERKSTÄTTE arts / crafts 1903-1932, die morgen, 21. September 2024, eröffnet wird, einen Überblick über das gesamte Schaffen der WW und spüren ihrem Einfluss auf die schwedische Designgeschichte nach.

Der Austausch der beiden Länder Schweden und Österreich im Bereich angewandter Kunst nahm 1916 seinen Anfang, als das Kaufhaus Nordiska Kompaniet 2.000 kunsthandwerkliche Objekte aus Österreich präsentierte – ein großer Teil davon Arbeiten der WW, aber auch solche von bis heute bestehenden Manufakturen wie J. & L. Lobmeyr. Schon ein Jahr darauf kuratierte Josef Hoffmann die Österrikiska Konstutställningen in der Kunsthalle Liljevalchs. Diese wechselseitige Inspiration macht das Millesgården Museum nun erstmals zum Thema einer umfassenden Ausstellung.

Die von den Gründern der Wiener Werkstätte, Josef Hoffmann, Koloman Moser und Fritz Waerndorfer, verfolgte Idee, die Unterscheidung zwischen Kunst und Handwerk aufzuheben, war auch für die Architektur und das Design in Schweden von zentraler Bedeutung. Besonders eng ist diese Inspiration mit dem österreichisch-schwedischen Architekten und Designer Josef Frank verbunden. 

Nach einer ersten Schwedenreise in den späten 1920er Jahren emigrierte Frank 1934 nach der Erstarkung des nationalsozialistischen Regimes nach Schweden. Zuvor schuf er Entwürfe für Möbel, Stoffmuster und Beleuchtungskörper für die Wiener Werkstätte. Viele der Visionen, die Frank nach Schweden mitbrachte, entstammten der Ära Wien 1900 und prägten auch das Design in Schweden, wo Frank bei Svenskt Tenn einen großen Teil seines Werks umsetzen konnte.

Die Schau im Millesgården Museum widmet sich auch den Frauen der Wiener Werkstätte, die wesentlich dazu beigetragen haben, die WW international bekannt zu machen. Dazu zählt die Illustratorin Mela Koehler, die in den Anfangsjahren der WW dort tätig war und wie Josef Frank später nach Schweden emigrierte. 

Die Ausstellung WIENER WERKSTÄTTE arts / crafts 1903-1932 wurde von Anne-Katrin Rossberg, Kustodin der MAK Sammlung Metall und Wiener Werkstätte Archiv, als Gastkuratorin gemeinsam mit Kurator Martin Liljekvist entwickelt. Sie ist vom 21. September 2024 bis zum 26. Jänner 2025 im Millesgården Museum in Stockholm zu sehen.

Nähere Informationen unter www.millesgarden.se.

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