Unzählige Hochwasseropfer unter wildlebenden Tierarten – Ruf nach Jagdmoratorium

Große Auswirkungen auf wildlebende Säugetiere befürchtet das Forschungsinstitut für Wildtierkunde und Ökologie: Es sei zum Beispiel mit enormen Ausfällen bis zu 100 Prozent bei Feldhasen in überfluteten Gebieten zu rechnen. […] Vor allem auch im Wiener Umland seien die Populationen von Fuchs und Dachs wohl „ziemlich stark“ in Mitleidenschaft gezogen worden. Proponent des Volksbegehrens „Für ein Bundes-Jagdgesetz“ und Gründer der Eulen- und Greifvogelstation Haringsee, Dr. med.vet. Hans Frey, skizziert die eskalierte Situation für Feldhasen, Jungfasane, Igel, aber auch Wildvögel wie Schwalben, Mauersegler und Falken. Angesichts der Naturkatastrophe fordert das Volksbegehren ein Aussetzen der diesjährigen Niederwildjagden in Niederösterreich, Oberösterreich, der Steiermark und dem Burgenland!

Bereits 1971 warnte die „Deutsche Physikalische Gesellschaft“ vor irreversiblen Folgen durch den Klimawandel. Zusammenhänge mit unserer Ernährungs-, Wirtschafts- und Lebensweise sind seit Jahrzehnten bekannt. Dennoch wurde die Klimakrise zur größten Bedrohung unserer Zeit. Die Dringlichkeit raschen Handelns wird uns in Form der gerade stattfindenden Hochwasserkatastrophe im Osten Österreichs vor Augen geführt. Dr. med.vet. Hans Frey, Proponent des Volksbegehrens „Für ein Bundes-Jagdgesetz“ dazu: „Die Wildtiere befinden sich am Rande ihrer Kräfte. Wir erhalten völlig durchnässte Tiere wie Schwalben und Turmfalken, die nicht mehr jagen können und zusehends an Kräften verlieren. Besonders junge Feldhasen, Jungfasane und Igel sind stark betroffen und werden in unserer Station abgegeben. Weiters haben wir auch mehrere Anfragen für Rehkitze erhalten. Leider ist die Masse der Tiere schon so geschwächt, dass wir keine Voraussagen zu ihrem Überleben treffen können. Weil sich diese Tragödien in Hausnähe ereignen, bekommen wir es mit. Welche Szenarien sich in der Natur abspielen, ist noch schwer abschätzbar“, so Hans Frey.

Aufruf: keine weiteren Todesopfer durch die Niederwildjagd

Gerade im Herbst finden österreichweit die ökologisch völlig sinnlosen Treibjagden auf sogenanntes Niederwild statt. Laut Statistik Austria wurden im Jagdjahr 2022/23 u.a. 101.700 Feldhasen, 52.300 Fasane, 32.200 Enten, 2100 gefährdete Rebhühner, 60.700 Füchse, 22.600 Marder, 10.400 Dachse, 6400 Wiesel und 4100 Iltisse getötet (gerundete Zahlen). Die zweifellos vorhandene Dunkelziffer ist schwer abzuschätzen. Die Jagd auf Hasen, Fasane und Rebhühner wird nach Ansicht zahlreicher Jäger:innen nur durch die intensive Bejagung von (vermeintlichen) „Konkurrenten“ im Vorfeld möglich. Füchse, Dachse, Marder, Elstern und Krähen werden zu Zehntausenden in dem Glauben getötet, in der Herbstjagdsaison dann mehr „Zielwild“ (Hasen, Fasane und Rebhühner) zum Abschuss zur Verfügung zu haben. Prof. Dr. Rudolf Winkelmayer, Initiator des Volksbegehrens „Für ein Bundes-Jagdgesetz“, fordert: „Angesichts der soeben stattfindenden Naturkatastrophe und der hohen Verluste an Wildtieren muss von der Hinzufügung weiteren Leides dringendst abgesehen werden, auch aus Respekt für die ökologischen Grenzen und Netzwerke!

Das Volksbegehren „Für ein Bundes-Jagdgesetz“ hat 14 Grundsätze für eine ökologische Jagdrechtsreform formuliert (https://bundesjagdgesetz.at/details.php). Die Initiative aus AG Wildtiere, Ökologischem Jagdverband, TIERSCHUTZ AUSTRIA und VEREIN GEGEN TIERFABRIKEN wirbt um Unterstützungserklärungen, die in Österreich wahlberechtigte Personen auf jedem Bezirks- oder Gemeindeamt sowie online (ID Austria) leisten können.

Quellen:

1) https://wien.orf.at/stories/3273548/

2) https://www.ardalpha.de/wissen/umwelt/klima/klimawandel/klimawandel-klimaforschung-geschichte-historisch-100.html

3) https://www.statistik.at/fileadmin/user_upload/SB_1-11_Jagd2022.pdf

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