Klimaverfall und Extremwetter: Umsteuern statt Wehklagen

Nach Überschreiten des Höhepunktes der auf eine beispiellose Hitze und Trockenperiode folgenden Rekordniederschläge in Ostösterreich, zieht die Umweltorganisation VIRUS erste Bilanz. Sprecher Wolfgang Rehm. „Wir erleben gerade wieder, was die mit dem Klimaverfall einhergehene Zunahme von multiplen Extremwetterereignissen bedeutet und es gibt das nach derartigen Ereignissen übliche Wehklagen das üblicherweise bald im Kurzzeitgedächtnis versandet ansonsten aber folgenlos bleibt und das muss sich jetzt ändern.

VIRUS existiere lange genug, um mitverfolgt zu haben, was bei Jahrhunderthochwässern wie 2002, 2006 und 2013 passiert und was danach unterlassen worden sei. „2024 hatten wir nicht die erste Vb Wetterlage, nicht das größte Hochwasser an den großen Flüssen aber eine unmittelbar auf eine beispiellose Zahl von Hitzetagen und Tropennächten folgende Regenperiode mit flächendeckendem Regen im Ausmaß einer halben Jahresniederschlagsmenge in wenigen Tagen und das im gesamten Ostösterreich. Eine beispiellose Betroffenheit von Verkehrsverbindungen von West und Süd-Verbindungen auf Schiene und Straße und von 80% der Wiener U-Bahnlinien habe die geringe Resilienz dieser Systeme gezeigt“, so Rehm. Dies entspreche genau dem, was vom menschengemachten Verfall eines zuvor günstigeren Klimas mit nunmehr wärmeren Meerestemperaturen, mehr Energie und Luftfeuchtigkeit in der Atmosphäre, der Zunahme der Häufigkeit bzw. Intensität von Extremwetterlagen, einer Polarisierung zwischen Hitze und Sintflut auf naturwissenschaftlicher Grundlage zu erwarten sei. „Gerade in einem Wahljahr ist zu betonen, dass dies alle Menschen betrifft und nicht lediglich eine „grüne“ Angelegenheit ist, dassdas Überleben aller  wichtiger als der pauschal als Wohlstand verklausulierte Besitz einer  Kernklientel ist,“ so Rehm. Dass Treibhausgasemissionen reduziert werden und dafür Straßenverkehrslawinen bekämpft und klimaschädliche Subventionen gestrichen werden müssen sei ebenso bekannt, wie dass der grassierende Flächenverbrauch und Bodenversiegelung gestoppt werden müsse. „Weniger bekannt ist, dass Hochwasserschutz nicht nur an Schutzdämmen stattfindet, jedes Schutzbauwerk mit Sicherheit irgendwann in der Zukunft überwunden werden wird und es daher eine umfassende Renaturierung jener Flächen braucht, die man den Flüssen unter dem Schlagwort zehntes Bundesland kurzsichtigerweise genommen hat,“ so Rehm. Noch gänzlich fehle ein Zusammendenken von Dürre und Flut. „Mit Recht will niemand Hochwasser im Haus haben aber die größte gesellschaftliche Bedrohung sind Hitze, Dürre und Wassermangel. Deshalb ist es widersinnig auch außerhalb des verbauten Gebietes hochwasserbedingte Wasserspenden so schnell wie möglich über die Dämme wegzupumpen, anstatt damit das Grundwasser anreichern zu lassen,“ kritisiert Rehm. Es sei schließlich auch kein Geheimnis, wer dafür politisch verantwortlich sei, dass seit Jahrzehnten und bis heute anhaltend wesentliche erforderliche Handlungen und Unterlassungen blockiert werden. „Die nächste Gelegenheit zum Handeln ist der weltweite Klimastreik zur Nationalratswahl am kommenden Freitag, zu dem auch VIRUS aufruft,“ so Rehm abschließend. 

OTS-ORIGINALTEXT PRESSEAUSSENDUNG UNTER AUSSCHLIESSLICHER INHALTLICHER VERANTWORTUNG DES AUSSENDERS. www.ots.at
(C) Copyright APA-OTS Originaltext-Service GmbH und der jeweilige Aussender. VIRUS - WUK-Umweltbureau

Comments (0)
Add Comment