Seit Jahren drängt die Energiebranche bereits darauf, den Ausbau erneuerbarer Gase in gleicher Weise zu fördern, wie dies bei Ökostrom schon seit über zehn Jahren geschieht. Hier wird anhand konkreter Fördersätze die Produktion von erneuerbarem Strom vorangetrieben. Dieses Modell nennt sich Marktprämienmodell und hat Österreich zum Vorzeigeland im Bereich des erneuerbaren Stroms gemacht. Anstatt sich nun aber an diesem Erfolgsmodell zu orientieren, versucht sich die Bundesregierung beim EGG an einem Experiment, bei dem Energieversorgern vorgeschrieben wird, wie viel erneuerbares Gas sie jährlich an Endkunden verkaufen müssen – dem sogenannten „Quotenmodell“. Bei Nicht-Erfüllung der vorgeschriebenen Quote fallen Strafzahlungen an, die als Mehrkosten in weiterer Folge bei den Endverbrauchern aufschlagen werden. Das Problem hierbei: Es gibt aktuell schlichtweg nicht genug Biogas, um die Quoten erfüllen zu können. Mehrkosten in Milliardenhöhe sind somit für Endverbraucher garantiert. Darüber hinaus determiniert die Strafzahlung den zukünftigen Preis für erneuerbares Gas zum Nachteil der Gaskunden.
Dem möchte die Bundesregierung mit Förderungen entgegenhalten. Allerdings geht selbst aus einem Rechtsgutachten des Klimaministeriums vom 1. Juli 2024 hervor, dass es fraglich ist, ob eine solche Förderung verfassungs- und europarechtlich Bestand hätte. „Es ist durchaus im Bereich des Möglichen, dass entsprechende Förderungen durch die Europäische Union untersagt werden“, befürchtet Mag. Michael Mock, Geschäftsführer des Fachverband Gas Wärme (FGW).
Anstatt sich daher bei diesem extrem wichtigen Thema der Energiewende auf ein Experiment einzulassen, tritt der Fachverband Gas Wärme für ein besseres und vor allem konstruktiveres Gesetz auf Basis eines Marktprämienmodells ein. Dabei könnten bereits vorhandene Abwicklungsstellen und bewährte Prozesse genutzt und somit unnötige Mehrkosten vermieden werden. „Aber vor allem hätte ein solches Gesetz rechtlich Bestand, und wäre somit rascher umsetzbar, als wenn jetzt am Ende der Legislaturperiode noch ein halbausgegorenes Quotenmodell beschlossen wird“, so Michael Mock abschließend.
Über Gas
Gas nimmt in der umweltbewussten Energieversorgung eine Schlüsselrolle ein: Die Energie der Zukunft lässt sich effizient und komfortabel fürs Heizen, die Warmwasserbereitung, Kälte- und Stromerzeugung und als Kraftstoff für Automobile einsetzen. Gas verbrennt ohne Feinstaub und Partikel und ist damit der emissionsärmste fossile Energieträger. Mit Biomethan aus biogenen Reststoffen, synthetischem Methan (SNG) aus erneuerbaren Stromquellen und Wasserstoff bietet Gas auch grüne Alternativen.
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