77 Ideen für eine zukunftsfitte Familienpolitik

Seit Jahresanfang erhob der Katholische Familienverband, wo Familien der Schuh drückt. In einem breiten Beteiligungsprozess wurden Familien gebeten, ihre Verbesserungswünsche an die Politik einzumelden und das Präsidium mit den neun Vorsitzenden aus den Bundesländern tagte mehrmals: „Das Ergebnis sind 77 Vorschläge an die künftige Bundesregierung aus den Bereichen ideelle und finanzielle Unterstützung, Vereinbarkeit von Familie und Erwerbsarbeit sowie Bildung und Gesundheit“, stellt Peter Mender, Präsident des Katholischen Familienverbandes, das neue Forderungsprogramm der größten überparteilichen Familienorganisation vor.

Darin enthalten sind zum Beispiel konkrete Vorschläge über die Finanzierbarkeit der Familienleistungen: „Es wird aktuell viel diskutiert, wie Kinderarmut vermieden werden kann. Zentral dabei ist, dass der Familienlastenausgleichsfonds als Finanzierungsinstrument für Familienleistungen nicht zur Diskussion steht“, stellt Mender klar. Der Familienverband fordert daher eine nachhaltige, verlässliche und planbare Finanzierungsquelle für die Familienleistungen. 

Außerdem spricht sich die Familienorganisation für eine chancengerechte Zuteilung von Ressourcen sowie ein Handyverbot während der Unterrichtszeit in Volksschulen aus: „Die Forderungen im Bildungsbereich hat unser Schularbeitskreis bestehend aus Lehrer/innen und Eltern mitgestaltet, und wir sind damit am Puls der Zeit“, so Mender.

Die Familienorganisation schlägt auch eine Erweiterung der Eltern-Kind-Pass-Untersuchungen vor: „Die Sprachstandfeststellung vorzuziehen und bereits im Rahmen des Eltern-Kind-Passes zu organisieren, ermöglicht es, Kinder mit Sprachdefiziten früher zu unterstützen und fördern“, so Mender. Weiteres wünscht sich der Verband mehr Fokus auf das Thema Mundhygiene und fordert nicht nur eine verpflichtende Untersuchung des Kindes durch einen Zahnarzt, sondern auch eine kostenlose Mundhygiene während der Schwangerschaft für die werdende Mutter. 

Barbara Fruhwürth, die langjährige Vizepräsidentin des Katholischen Familienverbandes, präsentiert die Forderungen aus dem finanziellen Bereich: „Hier geht es uns sehr stark um das Thema Pension und Familie,“ so Fruhwürth.

So fordert der Verband nicht nur eine bessere Bewertung der Elternteilzeit für die Pension, sondern mahnt auch das automatische Pensionssplitting ein: „Das automatischen Pensionssplitting steht zwar im aktuellen Regierungsprogramm, wurde aber leider nicht umgesetzt. Für uns wäre das ein wesentlicher Baustein für mehr Pensionsgerechtigkeit“, so die Vizepräsidentin. Auch eine bessere pensionsrechtliche Bewertung der Elternteilzeit ist ihr ein großes Anliegen: „Drei Viertel der Eltern arbeiten gewollt Teilzeit, um mehr Zeit mit ihren Kindern zu verbringen. Warum gelten für sie nicht dieselben pensionsrechtlichen Bedingungen wie für Arbeitnehmer/innen in der Altersteilzeit?“ fragt Fruhwürth in Richtung Politik und wünscht sich hier ein Umdenken: „Erziehung ist vor allem Beziehung und Beziehung braucht Zeit. Wir müssen es Familien ermöglichen, ihre Vorstellung von Familie umzusetzen – ohne dass eine Pensionsfalle droht“, so ihre Vision von einer familienfreundlichen Zukunft. Als Steuerberaterin hat sich Fruhwürth auch mit dem Thema Familie und Steuer intensiv befasst: „Mit dem Familienbonus Plus wurde endlich ein steuerfreies Existenzminimum für alle Familienmitglieder erreicht. Allerdings gibt es in anderen Bereichen Handlungsbedarf“, zeigt sie eine große Schwachstelle im heimischen Steuerrecht für Familien auf: „Die Steuerfreibeträge für behinderte Kinder wurden seit 35 Jahren nicht mehr wertangepasst. Sie müssen dringend erhöht und dann regelmäßig wertangepasst werden“, fordert sie die künftige Bundesregierung auf. 

„Sportler/innen, die nebenberuflich bei gemeinnützigen Vereinen aktiv sind, können bis zu 720 Euro im Monat steuerfrei als pauschale Fahrt- und Reiseaufwandsentschädigung beziehen. Wir wünschen uns eine solche Regelungen auch für Personen, die familienergänzende Kinderbetreuung leisten“, erläutert die Steuerberaterin das so genannte „Sportlerprivileg“.

„Wir wollen mit unseren Vorschlägen für eine wirkungsvolle und zukunftsorientierte Familienpolitik einen Beitrag für ein familienfreundlicheres Österreich leisten und werden unsere Vorschläge an die neue Bundesregierung herantragen“, verspricht Mender und verweist auf einige umgesetzte Forderungen aus dem vergangenen Forderungsprogramm: „Wir freuen uns sehr, dass etwa die Valorisierung der Familienleistungen oder eine Erhöhung des Familienbonus erreicht wurde“, führt er nur zwei umgesetzte Anliegen des Familienverbandes an.

Das gesamte Forderungsprogramm finden Sie unter 

www.familie.at/familienpolitikkonkret

Grafiken und Fotos zum Herunterladen finden Sie unter

www.familie.at/pressekonferenz2024

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