10 Tote im Grenzfluss Drina: Suche nach Vermissten läuft, Pushback der Überlebenden verhindert, SOS Balkanroute versorgt sie

Nach Verhandlungen mit der bosnischen Grenzpolizei wurde der österreichischen NGO SOS Balkanroute der Zutritt und die Versorgung der Überlebenden des Unglücks erlaubt. „Die Menschen waren sichtlich erschöpft und hungrig, weil sie nichts zum Essen bekamen. Die Zusammenarbeit mit der Grenzpolizei verläuft gut, nach dem gestrigen Abendessen konnten wir den Menschen heute früh auch das Frühstück bringen, sowie psychosoziale Hilfe leisten“, sagt Nihad Suljić, Helfer der SOS Balkanroute vor Ort. 

Zivilgesellschaft übernimmt Verantwortung

Auf massiven Druck der Zivilgesellschaft, sowohl aus Österreich, Bosnien-Herzegowina als auch Serbien, konnte mittlerweile nicht nur die Versorgung der Überlebenden sichergestellt werden, sondern ein Pushback zurück nach Serbien verhindert werden. „Solche Pushbacks sind Gang und Gäbe normalerweise. Zumindest bei diesem Fall konnte das verhindert werden, was wiederum erneut zeigt: Unser Druck und unsere Präsenz vor Ort sind mehr denn je notwendig“, so Petar Rosandić, Obmann der SOS Balkanroute. 

Serbien schloss Grenze zu Ungarn

Grund für das Unglück sind einerseits die Routenverschiebungen, die mit dem Schließen der Serbien-Ungarn-Österreich-Route im Herbst letzten Jahres einher gingen. Seitdem nehmen tausende Menschen erneut den gefährlichen und risikoreicheren Weg über Bosnien, was wiederum schlechtere Infrastruktur sowie die Gefahr von Minenfeldern und gefährlichen Flüssen für die Menschen bedeutet. 

Friedhöfe mit Ertrunkenen

Erst im Jänner dieses Jahres hat SOS Balkanroute mit der lokalen Zivilgesellschaft gemeinsam zwei Friedhöfe in den Städten Zvornik und Bijeljina eingeweiht, auf denen insgesamt 41 Menschen begraben sind, die allesamt aufgrund dem Nicht-Existieren legaler Fluchtwege ertrunken sind. 

Auf dem Friedhof in Bijeljina wurde damals auch das erste Denkmal für alle Verstorbenen auf der Balkanroute enthüllt. “Das Sterben der Menschen auf der Balkanroute muss endlich aufhören”, so Petar Rosandić von der SOS Balkanroute abschließend.

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