Pensionen sind der mit Abstand größte Ausgabenblock des Budgets. Die Dramatik ist allen Politikern bewusst und wird trotzdem verdrängt.
Abwärtstrend: Im Vorjahr konnte sich das Pensionssystem bis 19. August selbst finanzieren, heuer geht dies nur noch bis zum 16. August. Dieser Tag wird von Jahr zu Jahr früher auf uns zukommen! Für das restliche Jahr muss der Staat und somit der Steuerzahler aufkommen. Dabei belaufen sich die Kosten auf rund 217 Mio. Euro – und das pro Tag. Das entspricht 30 Mrd. Euro pro Jahr die der Fiskus zusätzlich ausgeben muss, um allen Menschen eine Pension zu ermöglichen.
Dabei fehlt genau dieses Geld, wenn es etwa um Investitionen in die Zukunft geht. Der bis 2030 geplante Ausbau der Kinderbetreuung ist beispielsweise mit 4,5 Milliarden Euro budgetiert. Das entspricht den Ausgaben von rund 20 Pensionstagen. Anders gesagt: im Bildungsbereich braucht Österreich 6 Jahre für die gleichen Ausgaben wie für 20 Tage Pensionszahlungen.
Das Pensionssystem ist die größte Hypothek unserer Gesellschaft und komplett aus den Ufern geraten. Es ist sowohl den heute Erwerbstätigen, als auch der nächsten Generation gegenüber absolut verantwortungslos, dieses Thema aufgrund von wahltaktischen Erwägungen einfach weiter zu ignorieren. Diese Vogel-Strauß Taktik der aktuellen Politik führt zu einem noch größeren Problem und wird den Pension Overshoot Day in naher Zukunft in die erste Jahreshälfte schieben und das Budget implodieren lassen.
„Es braucht eine ehrliche Debatte und dringend eine Pensionsreform. Von den Jungen Menschen glaubt niemand mehr ernsthaft daran, eine Pension zu bekommen“, so Maximilian Nimmervoll, Vorsitzender der Jungen Industrie Wien.
Für Anspruchsberechtigte, die arbeitsfähig und arbeitswillig sind, müssen Anreize geschafft werden, um diese länger im Berufsleben zu halten. Außerdem muss das faktische näher an das gesetzliche Pensionsantrittsalter herangeführt werden. Betrachtet man die demographische Entwicklung und die steigende Lebenserwartung, geht sich das aktuelle Pensionssystem finanziell einfach nicht mehr aus. Wer anderes behauptet, belügt sich selbst und uns alle.
„Die jungen Menschen im Land haben auch ein Anrecht auf eine Alterssicherung oder zumindest auf eine ehrliche Perspektive. Dafür brauchen wir rasch tiefgreifende systemische Veränderungen – auch wenn das nicht allen gefällt.“, appelliert Carlo Soravia, Vorstandsmitglied der Jungen Industrie Wien, abschließend.
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