ORF-„matinee“: „Vom Nil an die Themse – im burgenländischen Festspielsommer“, „Wagner, Bayreuth und der Rest der Welt“

Wien (OTS) – Vom opulenten heimischen Festspielgeschehen bis zu prägenden historischen Ereignissen – die „matinee“ am Sonntag, dem 28. Juli 2024, um 9.05 Uhr in ORF 2 und auf ORF ON spannt einen breiten kulturellen Bogen: So blickt die vom ORF Burgenland produzierte Dokumentation „Vom Nil an die Themse – im burgenländischen Festspielsommer“ zunächst hinter die Kulissen der aktuellen Produktionen der Oper im Steinbruch St. Margarethen und der Seefestspiele Mörbisch – „Aida“ und „My Fair Lady – Das Musical“. Danach beleuchtet der Film „Wagner, Bayreuth und der Rest der Welt“ (9.30 Uhr) die vielen Mythen und Rituale rund um die Bayreuther Festspiele. Auf eine Ausgabe der Kurzreihe „Ikonen Österreichs“ über die am 1. August 1976 eingestürzte Wiener Reichsbrücke (10.30 Uhr) folgt zum Abschluss des von Peter Schneeberger präsentierten ORF-Kulturvormittags „Die Kulturwoche“ (10.40 Uhr) mit aktuellen Berichten und Tipps.

„Vom Nil an die Themse – im burgenländischen Festspielsommer“ (9.05 Uhr)

Die beiden Genres trennen Welten, die burgenländischen Spielorte liegen aber nur zehn Kilometer voneinander entfernt: „Aida“, aufgeführt von der „Oper im Steinbruch“ in St. Margarethen, und der Musicalhit „My Fair Lady“ bei den Seefestspielen Mörbisch. Bettina Treiber und Silvia Freudensprung-Schöll haben beide Produktionen bis zur Premiere mit der Kamera begleitet. Im Steinbruch von St. Margarethen regiert seit Wochen das alte Ägypten: Ein gigantisches Bühnenbild mit Pharaonen-Sarkophag und Obelisk, prächtige Kostüme aus Mailand und ein internationales Ensemble rund um Leah Crocetto setzen Giuseppe Verdis „Aida“ prächtig in Szene und erzählen von einer Dreiecksgeschichte, die zu einer dramatischen Entscheidung zwischen patriotischer Pflicht und wahrer Liebe führt. In Mörbisch wiederum hat seit Wochen das heutige London die Seebühne erobert: Mit Melodien wie „Es grünt so grün“ oder „Ich hätt‘ getanzt heut‘ Nacht“ begeistert „My Fair Lady“ seit fast 70 Jahren das Publikum. Erzählt wird die Geschichte von Eliza Doolittle, einem Mädchen aus ärmlichen Verhältnissen, das sich zur feinen Dame der Londoner Gesellschaft mausert. In Mörbisch wird eine zeitgemäße Version gespielt, mit Musicalstar Mark Seibert als Professor Higgins und Anna Rosa Döller als Eliza Doolittle.

„Wagner, Bayreuth und der Rest der Welt“ (9.30 Uhr)

Richard Wagner ist ein gesellschaftliches Phänomen, für manche sogar eine Glaubensfrage. Das Bayreuther Festspielhaus gilt vielen immer noch als Pilgerort. Regisseur und Musikjournalist Axel Brüggemann geht auf humorvolle Weise der Frage nach, wie sich bis zum heutigen Tag um diesen hoch umstrittenen Künstler ein derartiger Hype und Kult entwickeln konnte, der fast nur Bewunderinnen und Bewunderer oder Gegnerinnen und Gegner zu kennen scheint. Wie kann es sein, dass das Festspielhaus in der fränkischen Provinz jeden Sommer zum Mekka für Wagner-Liebhaber:innen aus der ganzen Welt wird? Und wie konnte Bayreuth in der Monarchie König Ludwigs, in der faschistischen Diktatur und in der Demokratie bis heute das „Wohnzimmer der Deutschen“ bleiben – und dies trotz der harten Sitze? Im Zentrum des 2021 produzierten Films stehen das Festspielhaus in Bayreuth und die künstlerische Arbeit in den historischen Gemäuern. Katharina Wagner, Ur-Enkelin des Komponisten, Künstlerische Leiterin und Geschäftsführerin der Bayreuther Festspiele, gibt exklusive Einblicke in ihre Probenarbeit und erzählt, wie es ist, Regie zu führen. Dirigent Christian Thielemann nimmt die Zuseher:innen mit in den mystischen Bayreuther Orchestergraben. Wagner-Experte Alex Ross und das fränkische Metzger-Ehepaar Rauch eröffnen vollkommen neue Perspektiven auf Wagners Welt, die Festspiele und den „Eröffnungs-Zirkus“ mit Politprominenz. Ein augenzwinkernder Blick hinter die Kulissen des Mythos durch die Augen von Wagnerfans in aller Welt – zwischen Leidenschaft und Musik, Politik, Kultur, Glamour und Bratwurst. Die Dokumentation zeigt aber auch den Zwiespalt zwischen der Liebe zur Musik Richard Wagners einerseits und der Ablehnung und Kritik gegenüber den antisemitischen Ansichten des Komponisten andererseits. Der Film beschreibt mit fulminanten Bildern Wagners grandiose Musik und begleitet ganz exklusiv einige Proben mit weltberühmten Künstlerinnen und Künstlern wie Piotr Beczała, Valery Gergiev, Plácido Domingo, Barrie Kosky und Anja Harteros.

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