SOS-Kinderdorf: Unterstützung und Nothilfe im neuen Camp in Gaza

Nach der Notumsiedlung des SOS-Kinderdorfs in Rafah leben nun 227 Kinder und Pädagog*innen in einem Zeltlager im Zentrum von Gaza. Es wird alles getan, um Kinder und Familien weiterhin bestmöglich zu unterstützen: Mit psychosozialer Soforthilfe, Lebensmittelversorgung und Freizeitaktivitäten.

Ende Mai mussten über 200 Personen aus dem SOS-Kinderdorf Rafah in den zentralen Gazastreifen notverlegt werden, da sich das Sicherheitsrisiko in Rafah durch die israelische Bodenoffensive und Luftangriffen drastisch erhöht hatte. Die Mitarbeiter*innen im vorübergehenden Camp setzen sich weiterhin intensiv dafür ein, ein sicheres und unterstützendes Umfeld für Kinder und Familien zu schaffen. An erster Stelle steht in der Betreuung stets der Schutz der Kinder.

„Einige Kinder haben mich vor der Notverlegung gebeten etwas aus dem SOS-Kinderdorf mitzunehmen. Die Kinder wollten, dass ich Fotos und Videos vom Dorf mache, um es in Erinnerung zu behalten, dass ich Spielzeug mitnehme, ohne das sie nicht schlafen können oder das geliebte Fahrrad übersiedle. Ich wollte am liebsten alles für die Kinder einpacken und mitnehmen“, erzählt Reem Alreqeb, die interimistische Programmdirektorin in Gaza. „Wir haben hier im Camp natürlich nicht die gleichen Umstände wie im SOS-Kinderdorf in Rafah, aber wir versuchen zurechtzukommen.“

Lebensrettende Maßnahmen in Gaza

Bereits zwei Wochen nach der Umsiedlung konnten die Nothilfe-Maßnahmen am neuen Standort wieder aufgenommen werden. Die oberste Priorität ist sichere Unterkünfte für Schutzsuchende zu schaffen. Mit Unterstützung von einer Partnerorganisation verteilt SOS-Kinderdorf nun auch in Zentralgaza Nahrungsmittel und andere essentielle Hilfsgüter. Zusätzlich erhalten Menschen vor Ort Bargeld, damit sie sich Medikamente, Holz, Zelte und weitere Gegenstände leisten können, die nicht in Lebensmittel- und Hilfspaketen enthalten sind. Auch im neuen Camp werden laufend Kinder aufgenommen, die durch den anhaltenden Krieg ihre elterliche Fürsorge verloren haben. Derzeit werden 34 Kinder betreut, die ohne Begleitung oder von ihren Familien getrennt sind. „Es gelang uns auch, drei Kinder mit ihren Familien wieder zu vereinen“, berichtet Reem Alreqeb, die interimistische Programmdirektorin in Gaza. Seit Beginn des Krieges konnten bisher insgesamt 17 Kinder mit ihren Familien zusammengeführt werden.

Seit Beginn des Krieges hat SOS-Kinderdorf über 16 000 Menschen in Gaza und im Westjordanland unterstützt.

Nothilfe-Maßnahmen am neuen Standort:

  • Lebensmittelversorgung an neuen Standorten (mit Unterstützung von World Central Kitchen)
  • Versorgung mit Trinkwasser
  • Psychologische Unterstützung für Familien und Kinder
  • Fortsetzung der Aufnahme unbegleiteter Kinder
  • Arbeit mit Familien aus den umliegenden Gemeinden wird weitergeführt
  • Freizeitaktivitäten für Kinder, um trotz des Krieges fröhliche Momente zu ermöglichen
  • Enge Absprache und Koordination mit humanitären Akteuren wie UNICEF, um Unterkünfte und Treibstoff bereitzustellen.

Spenden aus Österreich weiterhin dringend notwendig 

In Österreich bleibt indes die Sorge um die Kinder und Kolleg*innen im Gazastreifen bestehen.  „Kinder sind immer diejenigen, die im Krieg am meisten leiden. Wir fordern alle Akteur*innen mit größter Dringlichkeit auf, die von dem Konflikt betroffenen Kinder im Einklang mit dem Völkerrecht zu behandeln und zu schützen. Jedes Kind hat ein Recht auf ein sicheres Leben! Daher setzten wir unsere Arbeit im Gazastreifen fort, um Familien in dieser lebensbedrohlichen Situation weiterhin so gut wie möglich unterstützen“, so Nora Deinhammer, Geschäftsführerin SOS-Kinderdorf.

Wir danken allen Spender*innen, die bisher die Familien im Gazastreifen unterstützt haben! Spenden aus Österreich sind weiterhin essentiell, um die genannten Nothilfeaktivitäten auch weiterhin umsetzen und ausbauen zu können. Jede Spende zählt“, so Deinhammer. 

Evakuierte Kinder in Betlehem gehen wieder zur Schule

68 Kinder wurden bereits im März 2024 aus dem SOS-Kinderdorf Rafah in das Westjordanland evakuiert. Aufgrund des Krieges konnten sie acht Monate lang nicht zur Schule gehen. 

SOS-Kinderdorf arbeitet zusammen mit einer Privatschule daran, den besonderen Unterstützungsbedarf der evakuierten Kinder festzustellen und ihnen zu helfen, ihren Schulabschluss nachzuholen.  

Videomaterial zu der Situation im zentralen Gazastreifen: https://youtu.be/g3omVbWr5O8

Weitere Infos unter: https://www.sos-kinderdorf.at/helfen-sie-mit/spenden/nothilfe/israel-palaestina-spenden
Spendenkonto & Bankverbindung:
IBAN: IBAN: AT62 1600 0001 0117 3240
BIC: BTVAAT22
Kennwort: Nothilfe

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