Ein Dreivierteljahrhundert deutscher Mediengeschichte: Mit „Im Dienst der Nachricht“ legt Autor Hans-Ulrich Wagner die erste wissenschaftlich fundierte und umfassende Darstellung der Geschichte der dpa vor. Basierend auf einem Forschungsprojekt, in dem zahlreiche Aktenbestände erstmalig ausgewertet wurden, beleuchtet der Medienhistoriker Deutschlands größte Nachrichtenagentur in ihrem 75-jährigen Wandel. Hans-Ulrich Wagner ist Forschungsprogrammleiter am Leibniz-Institut für Medienforschung | Hans-Bredow-Institut in Hamburg. Das im Frankfurter Societäts-Verlag erschienene Buch wurde heute im Berliner Newsroom der dpa vorgestellt.
„Die dpa ist ein Medienunternehmen ganz besonderer Art. Als von Mediengesellschaftern getragene Nachrichtenagentur reagiert sie immer wieder neu auf die Veränderungen der Branche“, sagt Autor Hans-Ulrich Wagner. „Die 75-jährige Geschichte der dpa macht deutlich, wie sehr die Agentur um ihre politische Unabhängigkeit kämpfen musste und wie geschickt sie das Potential neuer Technologien erkannte. Aus der 1949 gegründeten Nachrichtenagentur wurde sehr schnell ein breit aufgestellter Medienkonzern, der ein ganzes Spektrum an Dienstleistungen rund um das Kerngeschäft der Nachrichten anbietet“, so Wagner weiter. Die dpa hat rund 170 Gesellschafter, vor allem Zeitungs- und Zeitschriftenverlage sowie öffentlich-rechtliche und private Rundfunkanbieter. Der Gesellschaftervertrag regelt, dass keiner der Gesellschafter das Unternehmen majorisieren kann.
Das Buch umfasst rund 350 Seiten. Hans-Ulrich Wagner schildert darin die wechselvolle und ereignisreiche Geschichte von Deutschlands größter Nachrichtenagentur von 1949 bis heute. Der Medienhistoriker beleuchtet die dpa in ihrem 75-jährigen Wandel: Von den Anfängen des Nachkriegsjournalismus und den Kämpfen um politische Unabhängigkeit in der Adenauer-Ära, über den gesellschaftlichen Wandel der 68er Jahre und der Wiedervereinigung zu Beginn der 1990er Jahre, bis zur umfassenden digitalen Transformation.
„Die Geschichte der dpa ist die Geschichte von 75 Jahren Unabhängigkeit. Noch unter dem Eindruck der vom Nazi-Regime gelenkten Goebbels-Presse wurde die dpa als Gemeinschaftsunternehmen der deutschen Medien gegründet. Diese Gesellschafterstruktur sichert seither die Unabhängigkeit der Agentur und ist nach wie vor das starke Fundament, auf dem die dpa erfolgreich arbeitet“, sagt Peter Kropsch, Vorsitzender der Geschäftsführung bei der dpa. „Hans-Ulrich Wagner hat sich verdient gemacht mit seinem Werk. Unaufgeregt, detailliert und kenntnisreich schildert er die Geschichte des Medienhauses dpa und die Wechselwirkungen mit der politischen und kulturellen Entwicklung der Bundesrepublik. Die deutsche Medienwissenschaft hat diese Gesamtdarstellung gebraucht“, so Kropsch weiter.
„Die Wahrnehmung des Weltgeschehens in unserem Land ist vielfältig geprägt durch die Berichterstattung der dpa-Journalistinnen und -Journalisten“, sagt dpa-Chefredakteur Sven Gösmann. „Medienhistoriker Hans-Ulrich Wagner erzählt in seinem Buch Geschichte und Geschichten der Menschen, die bei der dpa arbeiten und die die epochalen Ereignisse der vergangenen 75 Jahre immer eng begleitet haben. Wir haben dem Autor gerne unsere Türen und Archive geöffnet.“
„Im Dienst der Nachricht“ ist mehr als eine chronologische Aneinanderreihung von Ereignissen und Entwicklungen. Vielmehr spannt Hans-Ulrich Wagner einen erzählerischen Bogen zwischen dem Gründungsjahr 1949 und den Herausforderungen der heutigen Zeit mit Desinformation, Medienskepsis und Künstlicher Intelligenz. Neben insgesamt 13 Hauptkapiteln bietet das Buch mehrere separate Streiflichter. Dazu gehören unter anderem die Geschichte der „dpa-Villa“ in Hamburg, ein Portrait des ersten Chefredakteurs und Geschäftsführers der dpa Fritz Sänger oder auch der überaus erfolgreiche Fernsprechnachrichtendienst der 1970er-Jahre. Weiterhin bietet das Buch ausgewählte „Foto-Geschichten“ wie beispielsweise über das berühmte dpa-Bild vom Hechtsprung Boris Beckers 1985 in Wimbledon. Besonders heraus sticht ein Kapitel über herausragende Frauen bei der dpa, die sich erfolgreich in der seinerzeit noch nahezu umfassenden Männerdomäne Nachrichtenagentur durchgesetzt haben.
- „Im Dienst der Nachricht – Die Geschichte der dpa“
- Von Hans-Ulrich Wagner, Senior Researcher Mediengeschichte am Leibniz-Institut für Medienforschung | Hans-Bredow-Institut, Hamburg
- Societäts-Verlag, Frankfurt
- 350 Seiten, 48,00 Euro, ISBN 978-3-95542-490-9
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Über dpa:
Die Deutsche Presse-Agentur (dpa) wurde 1949 gegründet und gehört zu den weltweit führenden unabhängigen Nachrichtenagenturen. dpa beliefert Medien, Unternehmen und Organisationen mit redaktionellen Angeboten. Dazu zählen Texte, Fotos, Videos, Grafiken, Hörfunkbeiträge und andere Formate. Als international tätige Agentur berichtet dpa in sieben Sprachen. Rund 1000 Journalistinnen und Journalisten arbeiten von etwa 140 Standorten im In- und Ausland aus. Gesellschafter der dpa sind rund 170 deutsche Medienunternehmen. Die dpa-Redaktion arbeitet nach den im dpa-Statut festgelegten Grundsätzen: unabhängig von Weltanschauungen, Wirtschaftsunternehmen oder Regierungen. Die Zentralredaktion unter der Leitung von Chefredakteur Sven Gösmann befindet sich in Berlin. Die Geschäftsführung um ihren Vorsitzenden Peter Kropsch ist am Unternehmenssitz in Hamburg tätig. Vorsitzender des Aufsichtsrats ist Daniel Schöningh (CEO Ippen-Mediengruppe, München).
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