Wien (OTS) – Am 29. Juli jährt sich der Todestag von Erich Kästner zum 50. Mal. Ö1 erinnert mit „Gedanken für den Tag“ (22.-27.7.) und einem „Radiokolleg“ (29.7.-1.8.) an den Kinderbuchautor, Lyriker und Romancier.
Michael Hammerschmid, Autor von Gedichten für Kinder und Erwachsene, Prosa, Hörspielen und Essays zur Literatur, wirft in den „Gedanken für den Tag“ einen sehr persönlichen Blick auf Leben und Werk von Erich Kästner: „Lasst euch die Kindheit nicht austreiben!“ ist von Montag, den 22. bis Samstag, den 27. Juli jeweils um 6.57 Uhr in Ö1 zu hören.
„Erich Kästner – Klassiker mit Pfiff“ lautet der Titel des vierteiligen „Radiokolleg“ von Montag, den 29. Juli bis Donnerstag, den 1. August jeweils ab 9.05 Uhr in Ö1. Am 29. Juli geht es um „Kind kleiner Leute – Die Biographie Erich Kästners“. Weltberühmt ist er vor allem für seine Kinderbücher. Aber Erich Kästner war auch ein politisch wacher Romancier für Erwachsene und ein schwungvoller und origineller Lyriker. Die Popularität seines Werks, in 59 Sprachen übersetzt, ist bis heute ungebrochen. „Links, wo das Herz schlägt -Kästner politisch“ ist Thema am 30. Juli. Kästner, Antifaschist und Antimilitarist, hat sich Zeit seines Lebens als demokratischer Sozialist verstanden. In den Jahren der Weimarer Republik hat er nach eigener Auskunft sozialdemokratisch gewählt. 1932 trat er zusammen mit Heinrich Mann und Albert Einstein für ein Zusammengehen von SPD und KPD ein, um die Machtergreifung der Nazis zu verhindern -vergeblich. In den 1950er und 60er-Jahren engagierte sich der Schriftsteller gegen die deutsche Wiederbewaffnung und den Vietnamkrieg. „Der Kinderbuchklassiker“ steht am 31. Juli im Mittelpunkt. Zusammen mit Astrid Lindgren, Otfried Preußler und Michael Ende zählt Erich Kästner zu den Kinderbuchklassikern des 20. Jahrhunderts, und das im internationalen Maßstab. Mit „Emil und die Detektive“ gelang dem Friseurinnensohn aus Dresden 1929 ein Sensationserfolg. Es folgten weitere Best- und Longseller wie „Pünktchen und Anton“, „Das fliegende Klassenzimmer“ und „Das doppelte Lottchen“, die bis heute ein begeistertes Publikum finden, nicht nur unter jungen Menschen. Um „Kästner als Lyriker und Romancier“ geht es am 1. August. Romane wie „Fabian“ und vor allem „Drei Männer im Schnee“ galten und gelten vielen Germanist:innen als zu eingängig, um ernst genommen werden zu können. Das ändert sich in jüngster Zeit. Vor allem „Fabian“ – 2013 unter dem Titel „Der Gang vor die Hunde“ erstmals in ungekürzter Originalfassung erschienen -gilt inzwischen als einer der „größten Großstadtromane der Weimarer Republik“ (FAZ). Das Publikum hat die Vorbehalte der Literaturwissenschaft gegen Kästners Erzählkunst nie geteilt. Davon kündet auch die große Zahl an Kästner-Verfilmungen. Als Klassiker der Weimarer Moderne gilt Erich Kästner aber schon seit längerem auf dem Feld der Lyrik. Gedichte wie „Der Handstand auf der Loreley“ oder „Sachliche Romanze“ werden zum Kanon deutscher Dichtkunst gerechnet. Das Programm von Ö1 im Detail ist abrufbar unter https://oe1.orf.at/.
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