Mandl zu Srebrenica: Mit unterdrückten Tränen gelingen pragmatische Lösungen nicht

Am morgigen Donnerstag, 11. Juli, wird das Gedenken an die Massaker von Srebrenica vor 29 Jahren erstmals als internationaler Gedenktag begangen, der von den Vereinten Nationen beschlossenen wurde. „Es war höchste Zeit, dass die UNO-Generalversammlung die Opfer würdigt und den Völkermord beim Namen nennt. Es macht uns letztlich zu einer lebenswerten Zivilisation, dass wir diesem Beispiel folgen und in unserem konkreten Handeln konsequent die Schlüsse daraus ziehen“, sagt der österreichische Europaabgeordnete Lukas Mandl.

„Insbesondere drei Dimensionen des konkreten Umgangs mit diesem Grauen scheinen mir wichtig zu sein“, sagt Mandl: „Erstens gilt es, in stiller Trauer vor dem Leid der Opfer zu verharren, es wahrzunehmen, und so die Opfer nicht der Vergessenheit anheimfallen zu lassen. Zweitens gilt es, für kommende Generationen Erinnerung und Aufarbeitung möglich zu machen, Hand in Hand mit Menschen guten Willens, und so anhand von Ethik, Pädagogik und Geschichtswissenschaft zu Mitmenschlichkeit jetzt und in Zukunft beizutragen. Drittens gilt es, zu verstehen, dass es das 'Ende der Geschichte' nicht gibt. So schmerzlich es ist, muss uns das in einer Woche bewusstwerden, in der eine der führenden Kinderkliniken in der Ukraine mit militärischen Mitteln von Russland angegriffen wurde, noch dazu auf europäischem Boden. Alle Glieder der Befehlskette sind zur Verantwortung zu ziehen. Auch das sind wir kommenden Generationen schuldig“, sagt Mandl.

„Für die Erledigung unserer Hausaufgaben als Europäische Union bedeutet das, für die sechs Staaten des Westbalkan, die mitten in Europa liegen, zu einer integrationsfähigen Europäischen Union und zu Reformen in diesen Staaten beizutragen. Außerdem gilt es, der existenziellen Bedrohung unserer Zivilisation durch Putin-Russland konsequent und mit dem nötigen langen Atem zu begegnen“, erklärt Mandl abschließend. (Schluss)

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