Menschen für Menschen: Jahresbericht 2023

Menschen für Menschen freut sich über das wertvolle Engagement von rund 19.000 Unterstützerinnen und Unterstützern im Jahr 2023 und über Einnahmen von rund 3,2 Millionen Euro. Diese kommen zum überwiegenden Teil – nämlich zu über 90 % – von privaten Spenderinnen und Spendern sowie Unternehmen. Damit konnte die Hilfsorganisation in Äthiopien zahlreiche Maßnahmen umsetzen, von denen tausende Frauen, Männer und Kinder profitieren.

Überlebenswichtige Soforthilfe

Aufgrund der nach wie vor schwierigen Sicherheitslage im Land und den Auswirkungen anhaltender Dürren unterstützte Menschen für Menschen im Jahr 2023 Familien in besonders von der Dürre betroffenen Regionen im Süden und Osten Äthiopiens. Neben überlebenswichtiger Soforthilfe in Form von Nahrungsmitteln für 16.700 Menschen, legte die Hilfsorganisation dabei Wert auf langfristige Lösungen. So erhielten die Familien zusätzlich Saatgut und Düngemittel, um ihre Felder wieder bestellen zu können. 

Langfristige Wasserversorgung sichern

Um die Menschen für künftige Dürreperioden zu wappnen, wurde 2023 mit dem Bau weiterer Tiefbrunnen begonnen, die die Wasserversorgung ganzer Gemeinden sicherstellen. Auch in der Kleinstadt Busa, rund 95 Straßenkilometer südwestlich der Hauptstadt Addis Abeba, wurde ein großes Wasserversorgungsprojekt gestartet. Das Projekt wird gemeinsam mit den Austrian Doctors und mit Unterstützung des Landes Salzburg durchgeführt. Nach Fertigstellung wird es rund 30.000 Menschen den Zugang zu sauberem Trinkwasser ermöglichen.

„Die Veränderungen durch den Klimawandel werden zunehmend folgenreicher und sie treffen die Ärmsten besonders hart. Hinzu kommen wirtschaftlich schwierige Zeiten sowie politische und gesellschaftliche Veränderungen. Das Jahr 2023 hat uns dabei sehr gefordert, da wir unsere Projektarbeit aufgrund der Sicherheitslage einschränken mussten. Daher kam es bei Projekten auch zu Verzögerungen. Wir sehen unsere Arbeit auch als Beitrag für ein besseres und friedlicheres Morgen für uns alle. Unsere Unterstützerinnen und Unterstützer leisten einen entscheidenden Beitrag zur Erfüllung dieser Aufgabe, wofür wir ihnen von Herzen danken.“ Alexandra Bigl, Vorstand Menschen für Menschen Österreich

Erstes Jahr Projektgebiet Albuko

Anfang 2023 hat Menschen für Menschen die Arbeit in der Projektregion Albuko aufgenommen, wo Maßnahmen in den Bereichen Wasser, Landwirtschaft, Bildung, Gesundheit und Einkommen zur langfristigen Entwicklung der Region umgesetzt werden. Trotz der auch hier durchwachsenen Sicherheitslage konnten wichtige erste Erfolge erzielt werden, wie der Bau von zwei Quellfassungen, die Einrichtung von zwei Baumschulen, in denen im ersten Jahr bereits rund 260.000 Setzlinge aufgezogen wurden. Rund 280 Frauen und Männer nahmen an landwirtschaftlichen Schulungen teil und erhielten Saatgut für Gemüse.

Gesamtbilanz Menschen für Menschen 2023

Seit der Gründung 1981 hat Menschen für Menschen in insgesamt 28 Projektregionen die Arbeit aufgenommen. Bisher konnten 13 davon abgeschlossen werden (Stand 31.12.2023). Im Jahr 2023 hat die Gesamtorganisation Menschen für Menschen in den laufenden Projektregionen unter anderem folgende Maßnahmen ermöglicht:

• 9 Millionen Baumsetzlinge gepflanzt
• 21 Brunnen und Quellfassungen gebaut
• 4 neue Schulen gebaut
• 21.000 Frauen mit Verhütungsmitteln versorgt
• 675 Operationen zur Rettung des Augenlichts

Ausführliche Informationen zur Projektbilanz sowie zur Mittelherkunft und -verwendung finden sich im Jahresbericht 2023 ab Seite 34. Der Jahresbericht ist online verfügbar: www.mfm.at/jahresbericht 

Ausblick 2024

Menschen für Menschen setzt 2024 auf Innovation: In Albuko startet ein Projekt mit Kompostwürmern zur Verbesserung der Bodenqualität und der landwirtschaftlichen Erträge. Außerdem wird eine Fischzucht-Kooperative am Maybahir-See aufgebaut, um Arbeitsplätze in der Region zu schaffen. Das Mikrokreditprogramm wird neu ausgerichtet, um Kleinstunternehmen zu fördern und der Landflucht entgegenzuwirken. Diese Maßnahmen zeigen, wie sich Menschen für Menschen kontinuierlich weiterentwickelt und auf gesellschaftliche Veränderungen reagiert.