Tal der Aromen: Waldbier-Edition 2024 im Zeichen des Schluchtwaldes

Ein ganz besonderer Waldtypus prägt 2024 den Geschmack des Waldbieres: der Schluchtwald im oberösterreichischen Steyrtal. „Seit mittlerweile 14 Jahren bringen die Bundesforste gemeinsam mit Braumeister Axel Kiesbye das Waldbier heraus – und jedes Jahr erhält das Kreativbier einen anderen, unverwechselbaren Natur-Geschmack. Die heurige Edition wird mit Linden und Alpen-Johannisbeeren, zwei für den Schluchtwald typische Gewächse, veredelt“, freut sich Andreas Gruber, Vorstand für Forstwirtschaft und Naturschutz der Österreichischen Bundesforste (ÖBf). Die Lindenblüten wurden Ende Juni im Steyrtaler Schluchtwald im Bundesforste-Revier Sattl von ÖBf-Revierleiter Jürgen Webersberger und seinem Team sowie Braumeister Axel Kiesbye sorgsam von Hand gepflückt – die Ernte der reifen, roten Früchte der Alpen-Johannisbeeren folgt im Juli und August. Direkt nach der Ernte wurden die lieblich duftenden Lindenblüten von Axel Kiesbye zu rund 75 Liter Sirup verarbeitet und in Holzfässern kühl eingelagert. Der Sirup wird in den kommenden Wochen dem Bier während der geschmacklichen Reifung zugegeben.

Harmonische Balance zwischen Bitterkeit und Süße

Nach Einschätzung des Braumeisters wird das Waldbier „Steyrtaler Schluchtwald“ geschmacklich von einer malzig-fruchtigen Süße geprägt sein, die durch die feinen Bitterstoffe des Hopfens und der Alpen-Johannisbeeren ausbalanciert werden. „Die kräuterartigen und fruchtig-süßen Noten der Lindenblüten harmonieren gut mit den Bieraromen. Zusätzlich liefert die Alpen-Johannisbeere säuerlich-bittere Früchte zur geschmacklichen Abrundung. Die Balance aus süßlichen Malz- und Lindenblütenaromen sowie Bitterstoffe aus Hopfen und Alpen-Johannisbeeren werden das Waldbier 2024 zu einer intensiven, aber auch sehr harmonischen Bierspezialität machen“, zeigt sich Kiesbye begeistert.

Artenreicher Schluchtwald

Der Schluchtwald, ein seltenes und besonderes Ökosystem, zeichnet sich durch seine steilen Hänge und seinen lockeren, geröllartigen Oberboden aus. Schlucht- und Hangmischwälder sind besonders strukturreich. Sie bevorzugen ein kühl-feuchtes Klima und erfüllen eine wichtige Schutzfunktion zur Sicherung rutschender Hänge. Typische Baumarten sind Ahorn, Esche, Linde und Ulme. Die Bestände haben meistens ein lichtes Kronendach, unter dem sich eine üppige und artenreiche Strauch- und Krautschicht – mit beispielsweise Hasel, Hartriegel und Alpen-Johannisbeeren – entwickeln kann. 

Vielseitige Lindenblüten

Die Linde gehört zu den Malvengewächsen und fällt besonders durch ihre duftenden Blüten, die im späten Frühling und frühen Sommer blühen, auf. Die kleinen, gelblich-weißen Blüten sind aber nicht nur schön anzusehen, sondern haben auch vielseitige Verwendungen. Mit ihrem intensiven Duft locken sie zahlreiche Insekten an und bieten vor allem Bienen eine wichtige Nahrungsquelle.

Als Heilmittel war die Lindenblüte schon im Mittelalter bekannt. Ihr werden unter anderem beruhigende und fiebersenkende Eigenschaften zugeschrieben. Kulinarisch werden Lindenblüten gerne für die Zubereitung von Tees und Sirups genutzt, die vor allem durch ihren milden, süßen Geschmack bestechen.

Robuste Alpen-Johannisbeeren

Die zur Familie der Stachelbeergewächse zählende Alpen-Johannisbeere ist bis in Höhenlagen von ca. 1.600 Metern vertreten. Sie gedeiht am besten auf halbschattigen Plätzen mit nährstoffreichem Boden und bevorzugt lichte Laubwälder, wie beispielsweise Schluchtwälder. Sie erreicht eine Wuchshöhe von bis zu zwei Metern und bietet Vögeln, Insekten und Wildtieren eine gute Nahrungsquelle. Von April bis Mai trägt die Alpen-Johannisbeere ihre grüngelben, unscheinbaren Blütentrauben, aus denen im Sommer die roten Johannisbeeren reifen.

Waldbier-Edition 2024 „Steyrtaler Schluchtwald“ ab Herbst erhältlich

Wie seine Vorgänger wird die Waldbier-Edition „Steyrtaler Schluchtwald“ in limitierter Auflage hergestellt und ab Oktober 2024 erhältlich sein. Das Jahrgangsbier wird in Gourmet-Flaschen zu 0,75 l und 0,33 l abgefüllt. Aufgrund seines hohen Alkoholgehalts verfügt das Waldbier über eine ausgezeichnete Lagerfähigkeit und kann als Jahrgangsbier nachhaltig gesammelt und mehrere Jahre gelagert werden. Bisherige Waldbier-Jahrgänge sind nahezu ausverkauft und nur mehr vereinzelt bzw. als Sammlerobjekte erhältlich.

Der Geschmack des Waldes – seit 2011 jährlich neu interpretiert

Anlässlich des „Internationalen Jahres des Waldes“ brachten die Österreichischen Bundesforste 2011 das erste Waldbier heraus. Während in den ersten fünf Jahren Nadelbäume die Zutaten aus der Natur lieferten, lag der Schwerpunkt danach auf Waldsträuchern und Wildobst. 2021 startete ein neuer Zyklus, bei dem der Fokus auf Herkunft und Waldlebensräume gerichtet ist.

Pressefotos unter www.bundesforste.at 

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