LPD. Es wird wieder brisant: Am Freitag „wett-testen“ sich 15.158 potenzielle Nachwuchsmedizinerinnen und -mediziner um einen der 1.850 Medizinstudienplätze in Österreich.
„Anders gesagt: Mehr als 13.300 junge Menschen werden ihren Traum, Ärztin oder Arzt zu werden, aufgeben müssen. Es ist unglaublich und unverständlich, dass Österreich knapp 90 Prozent jener Menschen nach Hause schickt, die ganz wesentlich mithelfen würden, unser Gesundheitssystem vor einem Crash zu bewahren: Der ärztliche Personalengpass wird zusehends spürbar. Und es wird in den kommenden Jahren noch schlimmer: Immer mehr Medizinerinnen und Mediziner stehen vor der Pensionierung, während zeitgleich die Zahl älterer und damit krankheitsanfälliger Menschen massiv steigt“, warnt Kärntens Gesundheitsreferentin Beate Prettner.
„Anstatt die Zugangsbeschränkungen zum Medizinstudium deutlich zu lockern, was ich seit mittlerweile zehn Jahren fordere, speist der Bund die Bundesländer mit einem Trostpflaster ab: Er spricht ihnen ein Kontingent von 59 gewidmeten Studienplätzen zu, die die Länder noch dazu mit einer Studienprämie bezahlen müssen. Auf Kärnten entfallen vier Plätze. Dafür beworben haben sich in Kärnten aber mehr als 50. Das heißt: Diese Widmungen sind mit Sicherheit keine Lösung für die wachsenden Herausforderungen“, kritisiert Prettner. Tatsächlich wird der Bund heuer in Summe 85 gewidmete Studienplätze vergeben – davon entfallen, wie gesagt, 59 auf die Bundesländer, 4 davon auf Kärnten. Weitere 13 Plätze sind der ÖGK vorbehalten, 3 dem Bundesministerium für Inneres und 10 dem Bundesministerium für Landesverteidigung. „Alleine diese Aufteilung zeigt, mit welch unterschiedlichen Maßen hier gemessen wird“, sagt die Gesundheitsreferentin.
Was bedeuten die gewidmeten Plätze konkret? Jene potenziellen Medizinstudierenden, die sich für einen dieser Plätze beworben haben, haben den Vorteil, dass sie leichter einen Studienplatz erhalten: Für sie reicht es, auf 75 Prozent des Testergebnisses zu kommen. Zudem wurden die Bewerberinnen und Bewerber intensiv auf den Aufnahmetest vorbereitet. „Ihre Chancen, tatsächlich einen Studienplatz zu erhalten, sind damit deutlich höher“, sagt Prettner. Wenn sie dann ihr Studium starten, treten sie in Kärnten zeitgleich in einen Vertrag mit einem KABEG-Krankenhaus ein. „Das heißt, dass sie ab dem ersten Studientag ein monatliches Einkommen bzw. eine Studienprämie beziehen und während ihres Studiums ‚begleitet‘ werden. Damit ist auch gewährleistet, dass sie ihre klinische Ausbildung ohne Wartezeiten absolvieren können. Im Gegenzug für all diese Vorteile verpflichten sich die vier Studierenden, nach ihrem Studium in einem der KABEG-Spitäler tätig zu werden. Und zwar für die Dauer von 8 Jahren“, erklärt LR.in Prettner.
Übrigens: Beim jährlichen kostenlosen Kärntner Vorbereitungskurs für den Aufnahmetest haben heuer mehr als 300 Interessenten teilgenommen. Aber nur rund 90 Kärntnerinnen und Kärntner können pro Jahr ihr Medizinstudium starten – und das inklusive teuren Privatunis in Österreich und Deutschland.
Für den Aufnahmetest am Freitag, 5. Juli, drückt die Kärntner Gesundheitsreferentin, sie ist selbst Ärztin für Allgemeinmedizin und Gynäkologie, allen Teilnehmerinnen und Teilnehmern fest die Daumen: „Ich wünsche toi, toi, toi und alles Gute!“ (Schluss)
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