SPÖ-Tanzler: Ganzheitliche und langfristige Lösungen im Bildungsbereich dringend erforderlich

„Es braucht dringend ganzheitliche und langfristige Lösungen im Bildungsbereich“, erklärte SPÖ-Bildungssprecherin Petra Tanzler am Mittwoch im Nationalrat die Zustimmung der SPÖ zum Antrag der Neos. Tanzler unterstreicht die Notwendigkeit von Veränderungen mit der PISA-Studie, dem Personalmangel in allen Einrichtungen, aber auch mit dem Nachhilfebedarf. Dieser sei nach AK-Nachhilfebarometer vom Juni dieses Jahres um weitere 20 Prozent angestiegen. „Das heißt, dass jedes zweite Kind Nachhilfe benötigt – das ist wirklich tragisch“, stellt Tanzler fest. ****

    Die Nachhilfekosten sind hoch und für viele Familien aufgrund der Teuerungen nicht mehr leistbar. „Fünf Jahre lang wurde uns erzählt, es gibt keinen Reformbedarf, das Bildungssystem sei in Ordnung. Sie schieben die Bildungsaufgaben und die Kosten an die Familien ab und bringen die Pädagoginnen und Pädagogen an permanente Leistungsgrenzen durch Überforderung“, stellt Tanzler fest und betont: „Die ÖVP ist hauptverantwortlich, dass Reformen blockiert wurden.“ Denn die SPÖ-Forderungen während der fünf Jahre hätten die ÖVP-Regierung und der ÖVP-Minister ernst nehmen können.

    Aber die Regierung habe das Geld lieber für anderes ausgegeben, die Hilferufe der Eltern und Pädagog:innen wurden ignoriert. Die Regierung sei verantwortlich dafür, „dass diese Kinder und Jugendlichen nicht jene schulische Unterstützung bekommen, die ihnen zusteht. Bildungsminister Polaschek habe bloß den Mangel verwaltet und nichts dagegen getan. Es fehle an Personal, an Schulsozialarbeiter:innen, an administrativem Unterstützungspersonal und an Elementarpädagog:innen. Es reiche auch nicht, Werbung um viele Millionen Euro zu machen. Dieses Geld hätte gut investiert werden können, um ein tägliches warmes Mittagessen zu finanzieren.

    Um etwas gegen den Personalmangel zu tun, müsse man die Arbeitsbedingungen verbessern. „Es ist ein wunderschöner Beruf, aber dafür müssen die Rahmenbedingungen passen“, sagte Tanzler und fordert „treffsichere Schulfinanzierung für die Bedürfnisse am Standort, damit die Pädagog:innen nicht mit Aufgaben belastet werden, für die sie eigentlich nicht ausgebildet sind“.

    Man habe in Österreich ein teures Schulsystem, „aber das Wenigste kommt beim Kind an“, kritisiert Tanzler und erklärt, dass sich das mit dem AK-Chancenindex sofort ändern ließe. Die Elementarpädagogik und die ersten beiden Jahre im Volksschulbereich müssen als Fundament der Bildung angesehen werden, „denn sie sind die Basis für alles, was danach kommt“. Tanzler fordert auch mehr Qualität bei der Deutschförderung, echte Schulautonomie, mehr Vorbereitung der jungen Pädagog:innen und mehr Durchlässigkeit und Umstiegsmöglichkeiten innerhalb des Systems. „Damit kann es gelingen, dass sich mehr Menschen für diesen schönen Beruf entscheiden und auch dabei bleiben“, ist Tanzler überzeugt. Der Schlüssel seien Investitionen, „hochwertige und beitragsfreie verschränkte Ganztagsschulen“ mit einem gratis Mittagsessen und ausreichendem Personal. Die Position der ÖVP dazu, so Tanzler, ist wechselnd und „nicht glaubwürdig“. (Schluss) up/bj

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