Recycling Pfand Österreich setzt im Aufbau des Kreislaufwirtschaftsprojektes Einwegpfand ab 2025 weitere Meilensteine: Die ersten Zählzentren sowie die Sortieranlage wurden an erfahrene Partner beauftragt. Um die Gebinde aus der manuellen Sammlung fachgerecht zählen und sortieren zu können und somit im Kreislauf zu führen, wurden mit der Auftragsvergabe die Weichen für die notwendige Infrastruktur gestellt. Die geplanten Zählanlagen und Sortierzentren ermöglichen hochwertiges Recycling für einen geschlossenen Wertstoffkreislauf von Kunststoffflaschen und Aluminiumdosen.
In knapp sechs Monaten startet das österreichische Einwegpfandsystem. Der Großteil der ab diesem Zeitpunkt bepfandeten PET-Flaschen und Aludosen wird über das Rücknahmeautomatennetz des Lebensmittelhandels gesammelt. Die Automaten übernehmen die wichtige Aufgabe der Zählung und Kompaktierung der Gebinde. Bei der manuellen Rücknahme kommen die plombierten Säcke nach der Abholung in die neu zu errichtenden Zählzentren, in denen dann die Flaschen und Dosen gezählt werden. Alle gesammelten Gebinde der Automaten-Rücknahme als auch der manuellen Rücknahme kommen aber schlussendlich in die Sortieranlage, wo nach strengen Kriterien nach Material und Farben sortiert und in Ballen gepresst wird. Recycling Pfand Österreich hat nun die gesamte Infrastruktur für die notwendigen Zählanlagen und die Sortieranlage in öffentlichen Vergabeverfahren ausgeschrieben und den Zuschlag an etablierte österreichische Familienunternehmen erteilt.
Effiziente Sortieranlage ermöglichen hochwertige Kreislaufwirtschaft
Die Sammlung der Kunststoffflaschen und Dosen bei den Rücknehmer:innen wird unter Berücksichtigung einer effizienten Rücknahme-Abwicklung und Logistik gemischt gesammelt. Im Anschluss gilt es die Gebinde dann in der Sortieranlage entsprechend zu trennen und neben dem Wertstoff Aluminium, vor allem PET nach Farben zu sortieren.
„Ziel ist es, so effizient wie möglich die besten Qualitäten unter geringstmöglichen Verlusten wieder in den Wertstoffkreislauf zu bringen. In Anbetracht, dass die bestehenden Sortieranlagen in Österreich nicht für Einwegpfandgebinde sondern für Leichtverpackungen konzipiert sind, haben wir uns gemeinsam mit unseren Eigentümern entschieden, nach internationalem Vorbild in eine voll auf Einwegpfandgebinde spezialisierte Sortieranlage zu investieren“, informiert Simon Parth, Co-Geschäftsführer von Recycling Pfand Österreich.
„Für uns ist oberste Prämisse, den Produzenten und Importeuren hochwertigstes Material zur Verfügung zu stellen, damit diese den Wertstoff wieder in den Kreislauf einbringen können. So wird hochqualitative Sortenreinheit und hochwertiges Recycling für den Prozess ‚Flasche zur Flasche‘ und ‚Dose zur Dose‘ in einem geschlossenen Wertstoffkreislauf sichergestellt.“
Nemetz betreibt Zähl- und Sortieranlage in Müllendorf
Als Partner für die Sortieranlage im Osten Österreichs wurde die Firma Nemetz Entsorgung und Transport AG beauftragt. Die Firma Nemetz ist ein familiengeführtes Unternehmen in fünfter Generation und hat jahrzehntelange Expertise in der Transport- und Entsorgungsbranche. Dem Unternehmen liegen Beständigkeit, effizientes Agieren und bestmöglicher Service für die langjährigen Kunden sehr am Herzen. In Kooperation mit der Recycling Pfand Österreich wird das Traditionsunternehmen in Müllendorf eine Sortier- und Zählanlage mit einer Anlagenkapazität von 55 bis 65 Tausend Tonnen pro Jahr betreiben. „Wir sind sehr stolz darauf, dieses große Projekt gemeinsam mit der Recycling Pfand Österreich umsetzen zu dürfen und in Müllendorf eine hochmoderne Sortieranlage nach neuesten Kriterien und Maßstäben betreiben zu dürfen. Damit können wir die steigenden Anforderungen des Marktes und der Pfandverordnung gerecht umsetzen und durch die Installation und Nutzung modernster Technologien in unseren Anlagen einen wesentlichen Meilenstein zur Ressourcenschonung setzen,“ erläutert Heribert Prammer (Nemetz Entsorgung und Transport AG) das gemeinsame Projekt.
Partner für die Übergangssortierung
Die Inbetriebnahme der neuen Sortieranlage ist für 2026 geplant. Bis zur Fertigstellung wird es eine Übergangssortierung geben“, erklärt Simon Parth, „Wir freuen uns, auch dafür einen wichtigen nächsten Schritt setzen zu können und Partner für die Übergangssortierung beauftragt zu haben.“
Ökopoint GmbH betreibt Zählzentren
Um einen möglichst geringen CO2-Fußabdruck zu generieren, aber auch um den manuellen Rücknehmer:innen eine schnellstmögliche Erstattung des Pfandes zu ermöglichen, plant Recycling Pfand Österreich mehrere regionale Standorte von Zählstellen in Österreich. Für die Betreibung der beiden Zählzentren „Nord“ in Vorchdorf in Oberösterreich bzw. „Süd“ in Dobl bei Graz ging der Zuschlag an die Firma Ökopoint GmbH mit der Bietergemeinschaft Kerschner Umweltservice und Logistik GmbH & Cargoe GmbH. Beide Unternehmen bringen sehr viel Expertise als auch innovatives Denken mit und wir sind überzeugt über die öffentliche Ausschreibung einen sehr guten Partner gefunden zu haben und freuen uns schon auf eine sehr gute Zusammenarbeit“, bekräftigt Simon Parth.
„Die manuellen Zählstellen sind ein wichtiger Dreh- und Angelpunkt der manuellen Rücknahme bzw. Zählung. Nur wenn diese effizient funktionieren, bekommen die manuelle Rücknehmer das Pfand rasch retourniert. Aus diesem Grund war es uns besonders wichtig, hierfür einen erfahrenen Partner zu finden“, führt Simon Parth aus.
„Das Einwegpfandsystem ist ein bedeutender Schritt hin zu einer effizienten Kreislaufwirtschaft, und wir können dazu einen relevanten Beitrag leisten. Die Vorbereitungen laufen auf Hochtouren, sodass wir im Januar erfolgreich mit der Inbetriebnahme der Zählzentren starten werden“, freut sich Reinhard Kerschner auf die Zusammenarbeit mit Recycling Pfand Österreich.
„Mit Abschluss dieser Meilensteine blicken wir voller Zuversicht auf den Implementierungsstart des Einwegpfandsystems ab 1.1.2025 und freuen uns, das Kreislaufwirtschaftsprojekt wieder ein großes Stück weiter gebracht zu haben“, ergänzt Monika Fiala, Co-Geschäftsführerin von Recycling Pfand Österreich.
Bildmaterial: https://vierhochvier.uncovr.com/News.aspx?menueid=29792
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