Neugestalteter Nibelungenplatz in Tulln offiziell eröffnet

Mit einer großen Festveranstaltung feierten am gestrigen Mittwochnachmittag zahlreiche Bürgerinnen und Bürger sowie Vertreterinnen und Vertreter aus Wirtschaft, Kunst, Kultur, Tourismus und Politik die Eröffnung des neugestalteten Nibelungenplatzes in Tulln. „Eine Stadt, die als ,smart, green city´ für Innovation, Fortschritt, Natur und Lebensqualität steht“, sagte Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner in ihrer Eröffnungsrede, „und mit dem neuen Nibelungenplatz ist wieder etwas ganz Großartiges gelungen.“

Der neue Nibelungenplatz sei Leuchtturmprojekt in vielerlei Hinsicht, so Mikl-Leitner. „Paradebeispiel für smarte Digitalität“, wo gemeinsam mit dem Haus der Digitalisierung die digitale gesteuerte Bewässerung, Smart Parking und E-Bike Ladestationen geplant und umgesetzt wurden. Er sei auch Leuchtturmprojekt in Bezug auf die steigende Lebensqualität in der Stadt, dank seiner Spielzonen, Kunst und Kultur oder auch seiner Erholungsplätze, und auch, „wenn es um zukunftsfitte Stadtplanung und Klimaanpassung geht.“ Hier sprach sie u. a. von der Pflanzung großer Bäume nach dem Schwammstadt-Prinzip für eine natürliche Beschattung. „Vor allem ist der Platz aber Leuchtturmprojekt beim Thema Bodenschutz und Bodenversiegelung, denn hier wurden 5.000 Quadratmeter entsiegelt.“ Der Nibelungenplatz sei eines von 16 Projekten, die derzeit in Niederösterreich im Rahmen der Förderung ,blau-gelber Bodenbonus´ in Umsetzung sind – hier unterstütze das Land die Gemeinden intensiv. „Niederösterreich muss sich bei diesem Thema nicht verstecken“, unterstrich Mikl-Leitner, „ganz im Gegenteil: wir sind beispielhaft, wenn es um das Thema Bodenschutz und Bodenversiegelung geht, denn nur sechs Prozent unserer Landesfläche sind verbaut“, 94 Prozent seien Wiesen, Felder, Auen, Flüsse, Wälder und Gärten.

Überhaupt habe Niederösterreich in den letzten Jahren unglaublich viel getan. Man habe „hunderte Millionen Euro in Renaturierung investiert und mehr als 530 Renaturierungsprojekte umgesetzt“, sagte die Landeshauptfrau und meinte, man habe viel aufzuweisen, wie den größten Urwald Mitteleuropas – das UNESCO-Wildnisgebiet Dürrenstein-Lassingtal, zwei Nationalparke – am dritten arbeite man aktuell, einen Biosphärenpark und zudem sei ein Drittel der gesamten Landesfläche unter Schutz gestellt. „Niederösterreich ist ein Naturparadies und das bleibt es auch“, sagte sie. An dieser Stelle bedankte sich Mikl-Leitner bei der Land- und Forstwirtschaft, die in den letzten Jahrzehnten „unglaublich viel in den gesamten Bereich der Ökologisierung investiert hat.“

Die Landeshauptfrau weiter: „Unser großes Ziel ist, Niederösterreich zu einer grünen, smarten Vorzeigeregion in ganz Europa zu machen und dieser Nibelungenplatz in Tulln ist ein Highlight auf diesem Weg.“ Aber auch für den gesamten Bereich Forschung und Entwicklung „ist Tulln ein Hotspot, vor allem, wenn es um die Themen Nachhaltigkeit und moderne, gesunde Landwirtschaft geht.“ Sie nannte als Beispiel unter anderem die Klimakammern Tulln, die im April eröffnet wurden. Dort simuliere man künftige Umweltbedingungen, um zu verstehen, wie Pflanzen darauf reagieren, „mit dem Ziel, eine ertragreichere, gesunde Landwirtschaft zu schaffen.“ Die Stadt Tulln mache Niederösterreich aber auch als Gartenstadt europaweit zum Vorbild: „Mit der GARTEN TULLN, der ersten ökologischen Gartenschau Europas, die seit heute Tourismusziel Nummer eins ist“, gratulierte Mikl-Leitner, die zudem die Umweltbewegung „Natur im Garten“ hervorhob. Von 573 Gemeinden seien 460 mit dabei, genauso wie tausende private Haushalte. Dies zeige, „die Natur und ihr Schutz ist uns in Niederösterreich wert und wichtig.“ Es liege im Fokus der Menschen und auch der Politik im Bundesland, „mit Mutter Erde äußerst sensibel umzugehen, darauf zu schauen, dass wir all das unseren nächsten Generationen gesund übergeben können.“

„Die Innenstadt Tullns mit dem Hauptplatz, der Donaulände und dem neuen Nibelungenplatz bilden das Herz unserer Stadt, das gesund und stark schlägt“, sagte Bürgermeister Peter Eisenschenk in seinen Eröffnungsworten. Der neue Nibelungenplatz sei zudem sichtbarer Nachweis dafür, dass das Motto der Stadt Tulln – „Stadt des Miteinanders“ – keine Floskel sei. Zu Beginn habe es einige Skepsis gegeben, doch in einem großen Bürgerbeteiligungsprozess, mit zahlreichen Unterstützerinnen und Unterstützern in der Gemeinde, in der Bevölkerung sowie mit der Unterstützung des Landes Niederösterreich „ist hier ein Platz entstanden zum aufeinander zugehen, miteinander verweilen und ins Gespräch kommen.“

Der Nibelungenplatz stehe zudem beispielhaft für das Thema „ernsthafte Nachhaltigkeit bei der Anpassung an den Klimawandel, bei der Positionierung Tullns als ,die Gartenhauptstadt Österreichs´ und in Bezug auf Nachhaltigkeit bei der Lebensqualität“, so der Bürgermeister. Eisenschenk zeigte sich überzeugt, dass dieses Projekt richtungsweisend sei, andere Gemeinden dem Beispiel Tullns folgen werden und es weit über die Landesgrenzen hinaus strahlen werde, denn „renommierte internationale und auch nationale Medien haben ausführlich darüber berichtet und tun es nach wie vor“, sagte der Bürgermeister.

In einer Interviewrunde sprachen bei der gestrigen Eröffnung außerdem Sabine Dessovic, Geschäftsführerin DnD Landschaftsplanung ZT KG, Projektleiterin Susanna Hohensinn, CIMA Beratung + Management GmbH, Stadtplanerin Daniela Allmeier, Geschäftsführerin bei RAUMPOSITION OG, und der Tullner Stadtamtsdirektor Viktor Geyrhofer über das „Projekt Nibelungenplatz von der Idee bis zur Eröffnung“.

Die Gäste erlebten zudem die Uraufführung des Musikstückes „Was ist den Nibelungen nie gelungen – das Miteinander“ von Komponist Erwin Kiennast und Autor Fritz Schindlecker. Musikalisch umrahmt wurde die Eröffnungsfeier vom Blechbläserensemble der Stadtkapelle Tulln.

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