Junge Menschen sind von den unterschiedlichen Krisen in den vergangenen Jahren besonders stark betroffen. Um sie in dieser herausfordernden Zeit in ihrem alltäglichen Umfeld gezielt zu unterstützen, stehen vier Wiener Jugendzentren im 21. Bezirk zwei klinische Psycholog*innen zur Seite. Die beiden Psycholog*innen betreuen in Einzel- und Gruppengesprächen Menschen ab 14 Jahren anonym und freiwillig in Problem- und Entscheidungssituationen. Das Projekt wurde von Jugendlichen aus Floridsdorf selbst initiiert, indem sie das Projekt im Rahmen der Kinder- und Jugendmillion einreichten, wo es dann ausgewählt wurde.
Der Floridsdorfer Bezirksvorsteher Georg Papai zeigt sich stolz darauf, dass der 21. Bezirk dieses Vorzeigeprojekt durchführt. „Die Wiener Kinder- und Jugendmillion ist eine großartige Initiative, um junge Menschen zu motivieren, ihre Stadt und ihren Bezirk mitzugestalten. Nicht alle Einreichungen können gewinnen, habe ich den jungen Floridsdorfer*innen in meiner Einladung zum Mitmachen noch geschrieben. Umso mehr freut es mich, dass hier ein Projekt in Floridsdorf umgesetzt wird, das richtungsweisend in der Betreuung und Unterstützung junger Menschen ist und dabei vielen zugutekommt: Ein Best Practice Beispiel für ergebnisoffene Partizipation!“
, sagt Bezirksvorsteher Georg Papai.
Das Angebot umfasst vertrauliche Einzelgespräche zu allen Themen, die Jugendliche beschäftigen oder belasten, Krisenintervention und Entlastungsgespräche sowie Gruppenangebote. Junge Erwachsene sollen einen sicheren Raum erhalten, an dem sie über psychische Gesundheit sprechen können. Bei Bedarf kann auch rasch zu anderen psychosozialen Angeboten der Stadt Wien vermittelt werden.
„Wir alle bemerken, dass wir derzeit in sehr belastenden Zeiten leben. Allerdings ist es für manche Personen belastender als andere. Junge Menschen zählen definitiv zu dieser Gruppe. Umso wichtiger ist es, sie in ihrem alltäglichen Lebensumfeld abzuholen und die Unterstützung zu bieten, die sie brauchen. Neben dem Ausbau der ambulanten Kinder- und Jugendpsychiatrie und dem verstärkten Einsatz von klinischen Psycholog*innen in den Schulen, ist das Projekt Flopsy ein weiterer engagierter und sinnvoller Puzzlestein in diese Richtung.“
, betont der Koordinator für Psychiatrie, Sucht- und Drogenfragen der Stadt Wien, Ewald Lochner.
In den ersten Monaten seit dem Projektstart im Februar 2024 konnten bereits etwa 100 Jugendliche in den teilnehmenden Jugendzentren in Floridsdorf erreicht werden. Am häufigsten wurden Leistung(sdruck), Familie und psychische Gesundheit von Seiten der jungen Menschen in den Gesprächen thematisiert.
„In Zeiten von multiplen Krisen und Herausforderungen wird gerade den Jugendlichen und jungen Erwachsenen sehr viel abverlangt. Eine Stärkung der psychischen Verfassung und eine mentale Unterstützung in ihrem Alltag ist deshalb ganz besonders wichtig. Flopsy bietet genau das und kommt aufgrund des niederschwelligen Zugangs bisher sehr gut bei unseren Besucher*innen in den Jugendzentren im 21. Bezirk an.“
, meint Manuela Smertnik, Leiterin des Vereins Wiener Jugendzentren.
Erste Rückmeldungen der Jugendlichen zeigen, dass das Angebot sehr gut angenommen wird. Hier einige Zitate von jungen Menschen, die bereits die Unterstützung der klinischen Psycholog*innen in Anspruch genommen haben:
„Flopsy ist ein cooles Projekt, bei dem Jugendliche ihre Sorgen mit Psychologen teilen können und wichtige Informationen, zum Beispiel zum Thema Gewaltprävention, erhalten.“ – Jugendlicher, 18
„Find es voll gut, dass im Miho so ein bis zweimal in der Woche Psychologen kommen und Beratungen anbieten und uns unterstützen bei Problemen. Es ist für uns einfach, wenn sie herkommen und wir nicht irgendwo hingehen müssen. Sie sind einfach da für uns.“ – Jugendliche, 16
„Jeden Mittwoch kommt eine Psychologin von Flopsy ins Nautilus. Man kann über alles reden und für mich war das echt gut.“ – Jugendliche, 16
Informationen zum Projekt
Laufzeit
nach dem Start im ersten Jugendzentrum Februar 2024 ist die Projektlaufzeit bis 31.12.2024 festgesetzt.
Budget
Das Budget beträgt insgesamt 100.000 Euro, das je zur Hälfte durch die durch die MA 13 und den PSD-Wien getragen wird.
Zeiten
- Club Nautilus Großfeldsiedlung (Mittwoch, 18:00 -21:00 Uhr)
- Jugendzentrum Strebersdorf (Donnerstag, 14:00-19:00 Uhr)
- Jugendtreff MIHO (Mittwoch und am Freitag 18:00 -21:00 Uhr)
- Jump Jugendzentrum Marco Polo (Donnerstag 18:00 – 21:00 Uhr)
Über die Kinder- und Jugendmillion
Die Kinder- und Jugendmillion ist Teil von „Junges Wien“, der Wiener Kinder- und Jugendstrategie, die darauf abzielt, Wien zur kinder- und jugendfreundlichsten Stadt der Welt zu machen. Die Initiative der Stadt Wien wird von Wienxtra organisiert und umgesetzt. Weitere Informationen sind unter junges.wien.gv.at verfügbar.
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