SPÖ-Spitzenmanagerin wird ÖBAG-Aufsichtsratschefin

Am Freitag wird die Hauptversammlung der ÖBAG, also die Republik als 100-Prozent-Eigentümer, Herlitschka als Präsidentin vorschlagen, wie der „Krone“ in Industriekreisen bestätigt wurde. Der Aufsichtsrat wählt sie dann. Die 58-jährige Vorstandsvorsitzende der in Villach beheimateten Infineon, einer einst ausgegliederten Siemens-Sparte für Halbleiter, war mit ihrer Expansionsstrategie in den vergangenen Jahrzehnten erfolgreich.
Die Bestellung ist in jeder Hinsicht bemerkenswert: Seit 2022 war Günther Ofner, ebenfalls seit Jahren höchst erfolgreicher Flughafen-Vorstandsdirektor und bürgerlicher Stratege mit gutem Draht zu Niederösterreichs Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner und ihrer ÖVP, der Aufsichtsratsvorsitzende der Staatsholding. Die Chemie mit ÖBAG-Vorständin und Wirtschaftsanwältin Edith Hlawati soll hingegen nicht die beste gewesen sein.

Dass jetzt für die oberste prestigereiche, aber verantwortungsvolle Position in der Nachfolgeholding der einstigen verstaatlichten Industrie nun ausgerechnet eine einflussreiche sozialdemokratische Managerin einzieht, dürfte ein klares Signal in Richtung großkoalitionären Ausgleich sein. Die Letztverantwortung für die Personalrochade bei der ÖBAG trägt jedenfalls Finanzminister Magnus Brunner.

Am Dienstag wurde ebenfalls bekannt, dass Günther Ofner ab 2025 für drei Jahre als Flughafen-Vorstandsdirektor verlängert wird, sein SPÖ-Pendant in der Geschäftsführung, Julian Jäger, um fünf Jahre. Ofner ist 67 Jahre alt, Jäger 52.

Von Rainer Nowak

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