„Dass die vegane Kochlehre jetzt doch kommt, ist ein Mini-Schritt in die richtige Richtung, aber viel zu eng gedacht“, so Sepp Schellhorn, NEOS-Abgeordneter und Gastronom. „In ganz Österreich gibt es insgesamt nur 74 vegane Restaurants und ein paar Hundert vegetarische Restaurants. Dass diese Betriebe nun Köchinnen und Köche ausbilden dürfen, ist zwar zu begrüßen. Den zigtausend italienischen, vietnamesischen oder arabischen Restaurants, die das immer noch nicht dürfen, weil sie kein Schnitzel auf der Karte haben, bringt das aber rein gar nichts. Die Ankündigung der Grünen ist in Wahrheit also pure Show- und Klientelpolitik.“ Schellhorn fordert stattdessen eine generelle Modularisierung der Kochlehre – bestehend aus einem Grundmodul und frei wählbaren Spezialisierungen in österreichischer, internationaler oder vegetarischer/veganer Küche. „Warum sollte eine modulare Lehre bei Köchinnen und Köchen nicht möglich sein, wenn es das in anderen Branchen längst gibt?“
Auch NEOS-Lehrlingssprecher Yannick Shetty sieht in der angekündigten Verordnung ein weiteres Beispiel für grüne Showpolitik im Wahlkampf: „Anstatt die Lehre endlich für alle attraktiver zu machen, bringen sie nur eine vegane Kochlehre für ihre eigene Klientel auf den Weg. Und das, während viele Branchen händeringend nach Lehrlingen suchen, an verstaubten Vorschriften scheitern und es generell viel zu wenig Anreize für junge Menschen gibt, diesen Bildungsweg überhaupt einzuschlagen“, sagt Shetty. NEOS fordern daher eine Modernisierung der Ausbildungsordnungen, weniger bürokratische Hürden für alle und einen Lehrlingsbonus, um kleine und mittlere Betriebe zu entlasten, die Lehrlinge ausbilden. Zudem brauche es eine „duale Oberstufe aus einem Guss“ statt der bisherigen Dreiteilung auf polytechnische Schule, Berufsschule und Berufsreifeprüfung, so Shetty: „Denn egal, ob sie eines Tages Master oder Meister werden – unsere Jugendlichen haben die beste Bildung und Ausbildung verdient.“
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