AK und ÖGB: „Keine Zeit zu verlieren – Schutz vor Hitze am Arbeitsplatz jetzt!“

Arbeiterkammer und Gewerkschaft, weitere Vertreter:innen der Sozialpartnerschaft und der Arbeitsinspektion haben sich heute im Arbeitsministerium zu einem Gipfel eingefunden, um Maßnahmen für ein klimafittes Arbeitsrecht zu besprechen. Im Vordergrund stand dabei der Schutz vor übermäßiger Hitze am Arbeitsplatz, der im österreichischen Arbeitsrecht nicht ausreichend verankert ist. 

AK und ÖGB haben in den vergangenen Monaten immer wieder lautstark eingefordert, das Arbeitsrecht an die veränderten klimatischen Verhältnisse anzupassen. Auch im Nationalrat hat Josef Muchitsch, Vorsitzender der Gewerkschaft Bau-Holz, erst kürzlich konkret ausgearbeitete Vorschläge dazu eingebracht. Die Antwort darauf sollte der heutige, vom Arbeitsminister initiierte Gipfel bringen, der aber völlig ergebnisoffen blieb. „Solange der politische Wille fehlt, akuten rechtlichen Handlungsbedarf beim Thema Hitze anzuerkennen, werden die damit verbundenen Gefahren den nächsten Sommer in Folge auf dem Rücken der Beschäftigten ausgetragen werden“, kritisiert ÖGB-Bundesgeschäftsführerin Ingrid Reischl. 

Hitze wird immer mehr zur Belastung. 2023 war der heißeste Sommer in der 256-jährigen Messgeschichte Österreichs. Im ersten Halbjahr 2024 verzeichnete Copernicus, der europäische Klimawandeldienst, erneut Rekordwerte. So war der April 2024 der bereits elfte Monat in Folge mit einem neuen Temperaturhöchstwert. „Das spüren die Beschäftigten zu ihrem Leid sehr. Sie sind täglich damit konfrontiert, unter widrigen, immer gefährlicheren Umständen Höchstleistungen zu erbringen”, betont Ingrid Reischl. Für Menschen, die im Freien arbeiten, steigt das Risiko einen Hitzekollaps oder Hitzeschlag zu erleiden. Langfristig erhöht sich auch das Risiko an Hautkrebs zu erkranken. 

Gerade deswegen kämpfen Arbeiterkammer und Gewerkschaft seit vielen Jahren dafür, das Arbeitsrecht endlich an die klimatischen Verhältnisse der heutigen Zeit anzupassen. “Wir können nicht länger zuschauen, wie sich die Menschen krank arbeiten. Das hilft niemandem, auch nicht der Wirtschaft”, betont Ines Stilling, Bereichsleiterin Soziales der AK Wien, und führt fort: “Jeder Hitzetag, bei dem Menschen in der prallen Sonne oder überhitzen Innenräumen arbeiten müssen, weil der Profit über der Gesundheit steht, ist einer zu viel. Wir fordern Minister Kocher auf, das Problem an der Wurzel zu packen und unverzüglich die notwendigen Schutzvorkehrungen zu treffen.”

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