Gleich zwei junge Wissenschaftler, die ihre Forschungen an der Österreichischen Akademie der Wissenschaften (ÖAW) durchführen, dürfen sich über einen hochdotieren START-Preis des österreichischen Wissenschaftsfonds FWF freuen: Uroš Delić vom Institut für Quantenoptik und Quanteninformation Innsbruck der ÖAW wird für seine Forschung zu wechselwirkenden Quantensystemen ausgezeichnet. Dan Batovici, der derzeit Gastwissenschaftler an der Universität Wien ist und am Institut für Mittelalterforschung der ÖAW eine Gruppe aufbaut, wird der Preis für seine Arbeiten zu frühchristlichen Schriften verliehen.
Auch Jiri Friml, der in diesem Jahr den Wittgensteinpreis gewann, ist an der ÖAW kein Unbekannter. Die Akademie zeichnete den Botaniker des ISTA 2015 mit dem Erwin Schrödinger-Preis aus und würdigte damit seine herausragenden wissenschaftlichen Leistungen.
ÖAW-Präsident Heinz Faßmann zeigt sich erfreut über den Erfolg der Wissenschaftler: „Gleich zwei START-Preisträger werden bei uns ihre Forschungsgruppen aufbauen. Das bestätigt einmal mehr die herausragende Qualität der Forschungsbedingungen an der Akademie. Ich gratuliere Uroš Delić und Dan Batovici zu ihren Auszeichnungen und ich freue mich, dass beide an der ÖAW wissenschaftliche Bereiche verstärken werden, die bereits heute zur internationalen Spitze in der Forschung zählen. Meine Gratulation gilt außerdem dem exzellenten Wissenschaftler und diesjährigen Gewinner des Wittgensteinpreises Jiri Friml.“
Uroš Delić: Nanopartikel mit Quanteneigenschaften untersuchen
Uroš Delić erforscht Nanopartikel, die mit Licht in der Schwebe gehalten werden und untersucht deren Quanteneigenschaften. Nun wird der Experimentalphysiker das Verhalten wechselwirkender Quantensysteme erforschen und damit ein neues Forschungsfeld erschließen. Erstmals wird Delić die Nicht-Reziprozität als Ressource nutzen, um kollektive Quantenzustände zu erzeugen. „Der START-Preis ermöglicht es uns, einige der ersten Experimente auf diesem Gebiet durchzuführen“, sagt Delić.
Nach dem Studium der Physik und Informatik in Belgrad promovierte Delić 2019 mit Auszeichnung an der Universität Wien. Forschungsaufenthalte führten ihn unter anderem an das Massachusetts Institute of Technology (MIT) in den USA. Heute forscht und lehrt Delić als Senior Scientist an der Universität Wien und wird im Zuge seines Forschungsprojekts Junior-Gruppenleiter am Institut für Quantenoptik und Quanteninformation Innsbruck der ÖAW werden.
Dan Batovici: Frühes Christentum erkunden
„Mit dem START-Preis werde ich zum ersten Mal ein Team leiten. Das bringt eine neue Dynamik mit sich, die meine Karriere entscheidend beeinflussen und stabilisieren wird“, sagt Dan Batovici. Mit seiner neuen Forschungsgruppe am Institut für Mittelalterforschung der ÖAW wird sich der Altphilologe nun einer systematischen Untersuchung der griechischen, koptischen, armenischen und syrischen Handschriften von frühchristlichen Figuren wie Thekla von Ikonium, Clemens von Rom, oder Ignatius von Antiochien widmen. Sie gehören zu einer Reihe frühchristlicher Figuren, die in gewisser Weise mit den Aposteln verbunden waren und deren Texte im Laufe der Jahrhunderte erheblichen Einfluss erlangten.
Dan Batovici studierte Klassische Philologie in Bukarest sowie Theologie und Religionswissenschaften in Cambridge und St. Andrews. Derzeit ist er wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Fakultät für Theologie und Religionswissenschaft der Katholischen Universität Leuven, wo er 2015 promovierte. Zuvor war Batovici als Gastwissenschaftler an der Universität Cambridge und am Wolfson College in Oxford tätig.
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