„Der Tod der Französischen Bulldogge Benji, um die in sozialen Medien getrauert wird, wäre zu verhindern gewesen, wenn die Justiz bei Tierquälerei nicht so unerträglich gleichgültig wäre“, ärgert sich Pfotenhilfe-Geschäftsführerin Johanna Stadler maßlos. „Wenn der Täter letzten Herbst, als er seinen Hund vom Balkon geschmissen hat, nicht freigesprochen sondern verurteilt worden wäre, hätte das Veterinäramt ein Tierhaltungsverbot verhängen können. Alle Indizien sprachen für seine Schuld.“
Jetzt besteht der dringende Verdacht, dass der Täter den nächsten Hund zu Tode gequält hat. Benji sei rasiert und mit Drogen vollgepumpt worden und dann verschwunden. Laut Nachbarn sei aus seiner Wohnung und später im Müllraum des Wohnblocks ein auffälliger Geruch vernommen worden, wie der Verein Hundesuchhilfe auf Facebook verlautbarte. Mittlerweile stehe fest, dass Benji tot sei, da der Täter den Nachbarn auf die Frage, wo Benji sei, antwortete: „Den findest am Mistplatz.“ Leine und Brustgeschirr seien im Schuhkasterl versteckt gewesen.
„Unfassbare Tierquälerei, kaltblütiger Mord an einem unschuldigen Lebewesen“, ist Stadler entsetzt. „Wie viele Tiere müssen noch ihr Leben verlieren, bis die Justiz endlich aufwacht und Tierquäler konsequent verurteilt und den Strafrahmen ausschöpft? Diversionen und Freisprüche laden ja direkt zur Wiederholungstaten ein und servieren die Opfer ihren Tätern am Silbertablett! Tierquälerei ist auch nicht zuletzt deshalb kein Kavaliersdelikt und ernstzunehmen, weil Tierquäler oft als nächstes auf Menschen losgehen.“
Letztes Jahr hielt Univ.-Prof. Dr. Birgit U. Stetina von der Psychologischen Fakultät der Sigmund-Freud-Universität Wien einen Vortrag zum Thema (siehe https://www.tierschutzombudsstelle.steiermark.at/cms/beitrag/12910204/138741427/) und sagte: „Es werden signifikante Zusammenhänge zwischen Tierquälerei, Kindesmisshandlung und Kindesvernachlässigung, häuslicher Gewalt, Misshandlung älterer Menschen und anderen Formen von Gewalt festgestellt. Forscher bestätigen, dass die Misshandlung von Tieren nicht mehr als isolierter Vorfall angesehen werden kann, der ignoriert werden darf: Gewalt gegen Tiere ist oft ein Indikator oder ein Prädiktor für Kriminalität und ein Warnzeichen dafür, dass andere Familienmitglieder im Haushalt möglicherweise nicht sicher sind.“
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