Die Corona-Pandemie hat zu einem erheblichen Anstieg psychischer Krankheiten geführt. Einem Bericht der Weltgesundheitsorganisation (WHO) zufolge sind allein im ersten Pandemiejahr die Fälle von Depressionen weltweit um rund 25 % gestiegen. In Österreich leiden rund 730.000 Menschen an einer Depression. Die Dunkelziffer liegt nach Einschätzung von Expert*innen sogar deutlich höher.
Beim diesjährigen Kongress der Deutschen Gesellschaft für Innere Medizin (DGIM) Mitte April klärte Prof. Dr. Christiane Hermann, Professorin für Klinische Psychologie an der Justus-Liebig-Universität Gießen, über mentale Gesundheit als Risikofaktor für Herpes Zoster auf. Sie sieht den Anstieg der Depressionserkrankungen kritisch: „Depressionen beeinträchtigen nicht nur die Lebensqualität – sie gehen auch mit körperlichen Symptomen wie Schlafstörungen und kognitiven Problemen wie Konzentrationsstörungen einher. Depressionen sind aber auch ein Risikofaktor für Herz-Kreislauf-Erkrankungen oder Herpes Zoster
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Veränderte Immunaktivität als Gefahr
So belegen Studienergebnisse, dass eine Depression die Gefahr von Herpes Zoster signifikant erhöht. Laut einer Metaanalyse zeigen Erwachsene mit Depression in allen Altersgruppen ein um 23 % erhöhtes Herpes Zoster – Risiko. Mögliche Erklärungen für diese Korrelation wären erhöhte Entzündungswerte sowie veränderte Immunaktivitäten, wie etwa eine verminderte T-Zellenaktivierung, die mit einer Depression einhergehen. Wenngleich bislang kaum systematisch untersucht, sind zudem negative Auswirkungen der psychischen Störung auf das Impfverhalten zu berücksichtigen, wie Hermann erklärt: „Depressive Menschen leiden oft an Antriebslosigkeit und einem Mangel an Energie, sodass gesundheitsförderliches Verhalten wie z.B. auch Impfverhalten schwer fällt. Hier müssen Ärzt*innen unterstützen und die Wichtigkeit einer Gürtelrose-Impfung für diese Patient*innengruppe in den Fokus rücken
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Auch Volkskrankheiten wie Diabetes, Asthma, COPD, KHK, RA erhöhen das Herpes Zoster-Risiko
Neben Depressionen stellen weitere Volkskrankheiten insbesondere für die ältere Bevölkerung ein gesundheitliches Risiko dar. Studien ergaben, dass ein gesteigertes Herpes Zoster-Risiko bei Erwachsenen mit Diabetes mellitus sowie Asthma, COPD, koronarer Herzkrankheit (KHK) und rheumatoider Arthritis (RA) besteht. Sie zeigen ein durchschnittlich bis zu 30 % höheres Risiko für Herpes Zoster im Vergleich zu Personen ohne die betrachteten Grunderkrankungen.
Impfung für Menschen mit erhöhtem Risiko schon ab 18 empfohlen
Gemäß dem Nationalen Impfgremium wird eine Impfung gegen Herpes Zoster für alle ab dem 50. Lebensjahr empfohlen. Bei Menschen mit einem besonders hohen Risiko wird die Impfung bereits ab 18 Jahren empfohlen. Dazu zählen Personen mit Grunderkrankungen wie angeborener oder erworbener Immundefizienz oder -suppression, Stammzelltransplantation, HIV-Infektion, systemischem Lupus erythematodes, rheumatoider Arthritis (besonders unter JAK Inhibitor Therapie), chronisch obstruktiven Lungenerkrankungen (COPD) und Asthma bronchiale, chronisch entzündlichen Darmerkrankungen, chronischen Nierenerkrankungen (-insuffizienz), kardiovaskulären Erkrankungen, Diabetes mellitus, hämatoonkologische Patient*innen sowie onkologische Patient*innen.
Wenn Sie medizinischen Rat benötigen, wenden Sie sich bitte an Ihre behandelnde Ärztin/Ihren behandelnden Arzt.
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