Wien (OTS) – „Statt über unliebsame Themen, diskutieren die neos lieber über die Sinnhaftigkeit des Religionsunterrichts an unseren Schulen. Wenn ein Drittel der Volksschüler nicht Deutsch kann, die Hälfte daheim nicht Deutsch spricht, dann ist diese Diskussion eine komplette Themenverfehlung“, so der Bildungssprecher der Wiener Volkspartei Gemeinderat Harald Zierfuß im heutigen Gemeinderat.
Es sei bekannt, dass die neos keine großen Fans von Religionsunterricht in Schulen sind, aber Religion als Wertevermittlung stellt eine Grundvoraussetzung für das Zusammenleben in einer Gesellschaft dar. „Der Staat braucht ein Wertefundament für seine Bürger, Religion muss daher einen Platz haben“, so Zierfuß und verwies auf den Lehrplan des katholischen Religionsunterrichts, der von gewaltfreier Kommunikation über das Erkennen und Reflektieren der Bedürfnisse von Mitmenschen und der Wahrnehmung von Kränkungen und Ungerechtigkeiten bis hin zum verantwortungsvollen Handeln reicht. „Das alles sind notwendige Voraussetzungen für ein Wertefundament für junge Menschen. Die Alternative zu diesem kontrollierten Religionsunterricht sind Hinterhofprediger ohne Kontrolle. Wenn Menschen auf der Straße ein Kalifat einfordern oder mit Messern auf Polizisten einstechen, wird das Schulfach „Leben in einer Demokratie“ wenig helfen. Diese Diskussionen sind nur weitere Nebelgranaten, um von echten Problemen abzulenken“, so Zierfuß abschließend.
Unsere Demokratie fußt auf 2000 Jahre alter Kulturgeschichte
Die Integrationssprecherin der Wiener Volkspartei Gemeinderätin Caroline Hungerländer wies darauf hin, dass sich die Diskussion in Wahrheit um das wahrscheinlich wichtigste Thema für Politiker drehe:
„Wie regeln wir unser Zusammenleben? Unsere liberale, rechtsstaatliche Demokratie gründet auf einer über zweitausend Jahre alten Kulturgeschichte mit christlichen Wurzeln, die durch die Aufklärung gegangen ist und ebenso jüdische Wurzeln hat. Die Errungenschaften der Demokratie kommen aus dieser zweitausend Jahre alten Kulturgeschichte. Nun trifft diese auf die gänzlich andere, orientalische Kultur mit der islamischen Religion. Das ist eine Herausforderung.“ Menschen aus diesem Kulturkreis haben grundlegend andere Auffassungen von Gesellschaftsordnung, Trennung von Religion und Staat und kennen die menschliche Würde sowie die Gleichheit aller Menschen nicht wie die christliche Tradition.
„Auch Laizismus basiert auf dieser Tradition, welche die Möglichkeit, Staat und Religion zu trennen und keiner Religion anzugehören, überhaupt erst denkbar und möglich machte. Der Islam ist eine völlig andere Religion und wir müssen akzeptieren, dass wir es mit einer völlig anderen Kultur zu tun haben. Wir brauchen eine Offenlegung der islamischen Lehre und müssen uns jene Punkte davon anschauen, die nicht mit unserer Demokratie kompatibel sind. Und dann müssen wir im Sinne der Aufklärung darüber sprechen, wie wir damit umgehen“, so Hungerländer und betonte, dass die Herausforderung einzig in dem Aufeinandertreffen unserer Kulturgeschichte mit einer anderen Kultur und der Religion des Islam sei. „Hier muss man ansetzen, alles andere ist langfristig zum Scheitern verurteilt.“
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