Der Bahnhof Breitenlee sollte einst der größte Verschiebebahnhof Europas werden. Das Projekt, das in der letzten Phase der österreichisch-ungarischen Monarchie geplant wurde, gelang nie in die Umsetzung. Zwar wurde 1916 im Ersten Weltkrieg mit dem Bau begonnen, doch wurden die Arbeiten in den Nachkriegsjahren und Wirtschaftskrisen um 1926 endgültig eingestellt. Das Areal im 22. Wiener Gemeindebezirk liegt seither brach. Die Stadt Wien hat jetzt das Gelände gekauft, um ein neues Natura 2000 Gebiet zu schaffen und die Biodiversität in der Stadt zu sichern.
„Die Natur nutzte diese einzigartige Gelegenheit mit all ihrer wunderbaren schöpferischen Kraft und eroberte sich das Areal über die Jahrzehnte hinweg zurück. Auf der verwilderten Fläche haben seither Rehe, Füchse, Hasen sowie seltene Insekten-, Pflanzen- und Vogelarten einen intakten Lebensraum gefunden. Darunter der Neuntöter, die Zauneidechse, die Schnirkelschnecke, der Weiße Waldportier, der Distelfalter und vieles mehr. Hier auf dem Gelände des Bahnhofs Breitenlee haben sie ein sicheres Zuhause gefunden. Mit der Renaturierung des Areals nehmen wir als Stadt unsere Verantwortung wahr, diesen besonderen Lebensraum zu schützen und zu erhalten. Damit setzen wir einen Trittstein für eine lebenswerte, enkelgerechte Zukunft und sichern über Generationen hinweg das Bestehen vom Aussterben bedrohter Pflanzen- und Tierarten“, freut sich Josef Taucher, SPÖ-Klubvorsitzender und Donaustädter Gemeinderat, über das größte Renaturierungsprojekt auf dem Gelände des ehemaligen Verschiebebahnhofs Breitenlee in der Donaustadt.
Das Gebiet, das 90 Hektar umfasst, liegt zwischen den Natura 2000 Schutzgebieten Bisamberg und der Lobau beziehungsweise dem Nationalpark Donau-Auen sowie dem Regionalpark DreiAnger. Letztes erstreckt sich vom 21. Bezirk über Gerasdorf bis zum 22. Bezirk und verbindet den Bisamberg mit dem Norbert-Scheed-Wald. „Diese Regionen erfüllen in Kombination eine substanzielle Funktion als Grünbrücke, als Wanderroute für Insekten, Wildtiere und Vögel. Das Gelände ist ein überlebenswichtiger Rückzugsraum für zahlreiche seltene und streng geschützte Arten, aber auch eine wichtige Grünbrücke, damit ein funktionierender Genpoolaustausch stattfinden kann. Damit sichern und erhalten wir die Artenvielfalt in Wien“, erklärt Josef Taucher. „Die Renaturierung des Bahnhofs Breitenlee ist ein Musterbeispiel dafür, dass der Schutz und Erhalt der Artenvielfalt auch im urbanen Raum möglich ist und sich die Natur ihre Räume zurückholt. So geht Artenschutz! So geht Wien!“
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