ÖGB-Schumann zum erneuten Teilzeitanstieg: „Frauen arbeiten nicht freiwillig in Teilzeitarbeit.“

„Dass die Teilzeitquote bei Frauen wieder gestiegen ist, sollte uns Sorgen machen. Denn Frauen arbeiten nicht freiwillig in Teilzeit, sondern weil es keine flächendeckende und mit Vollzeitarbeit vereinbare Kinderbetreuung und auch immer weniger Vollzeitstellen gibt“, kommentiert ÖGB-Vizepräsidentin und Frauenvorsitzende Korinna Schumann die von der Statistik Austria diese Woche veröffentlichten Zahlen. Man dürfe nicht vergessen, welche Konsequenzen die Teilzeitarbeit zum Beispiel für die spätere Pension hat. „Doch anstatt etwas dagegen zu unternehmen und die Rahmenbedingungen zu verbessern, betreibt die Regierung offenbar lieber Teilzeitbashing und präsentiert Ideen wie den Vollzeitbonus“, so Schumann weiter und betont: „Zuerst schafft man Realitäten, indem man Frauen in die Teilzeit drängt, und dann werden sie dafür auch noch bestraft.“

Eine der zur verbessernden Rahmenbedingungen wäre der Rechtsanspruch auf einen Kinderbetreuungsplatz ab dem ersten Geburtstag des Kindes. „Nur ein Rechtsanspruch schafft Wahlfreiheit“, stellt die ÖGB-Vizepräsidentin klar und verweist auf die jüngste Zeitverwendungsstudie, die abermals zeigt, dass Frauen zwei Drittel der unbezahlten Arbeit wie Kinderbetreuung oder Pflege von Angehörigen erledigen. Der ÖGB fordert diesbezüglich außerdem das sogenannte Familienarbeitszeitmodell, das Erwerbs- und Sorgearbeit auf beide Elternteile gerecht aufteilt. „Das Modell wurde von ÖGB und AK entwickelt und liegt auf dem Tisch. Die Regierung könnte das Modell sofort umsetzen“, schließt Schumann.

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