Gewaltschutzübereinkommen ILO 190: „Gehen davon aus, dass alle Fraktionen zustimmen.“

„Es ist sehr erfreulich, dass die Regierung die Ratifizierung des ILO-190-Abkommens auf den Weg bringt – der Druck des ÖGB und der Arbeiterkammer wirkt“, kommentieren ÖGB-Vizepräsidentin und Frauenvorsitzende Korinna Schumann und Ines Stilling, Leiterin des Bereichs Soziales in der Arbeiterkammer Wien, die Tagesordnung des heute, Mittwoch, stattfindenden Gleichbehandlungsausschusses. „Wir gehen davon aus, dass die im Ausschuss vertretenen Fraktionen dem Antrag zustimmen, denn Schutz vor Gewalt geht uns alle an“, so Schumann weiter. Es sei höchst an der Zeit, das Abkommen zu ratifizieren, immerhin nehmen physische und psychische Gewalt am Arbeitsplatz seit Jahren zu, so Stilling weiter. Gerade in den vergangenen Jahren, in denen Beschäftigte vermehrt verbalen und physischen Übergriffen ausgesetzt waren, hat die Bedeutung dieses internationalen Übereinkommens weiter zugenommen. Das ILO-Übereinkommen schützt alle Arbeitnehmer:innen und weist auf die große politische Verantwortung bei der Bekämpfung von Gewalt und Belästigung hin, so die ÖGB-Vizepräsidentin und die AK Bereichsleiterin.   

Neben ILO 190, das von Ländern wie Italien, Griechenland, Großbritannien, Argentinien und Südafrika bereits unterzeichnet wurde, braucht es aber auch umfassende Maßnahmen zur Prävention von Gewalt am Arbeitsplatz, die über den gesetzlichen Rahmen hinausgehen. „Sonntagsreden sind zu wenig. Österreich muss sich rasch und umfassend zur Bekämpfung von Gewalt und Belästigung in der Arbeitswelt bekennen – machen wir unser Land zum Vorbild! Das geht nur mit einer intensiven Einbindung der Sozialpartner – die AK und der ÖGB sind bereit“, schließen Schumann und Stilling. 

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