„Auf der Suche nach der Seele“: „kreuz und quer“ stellt Verbindung zwischen „Seelenärzten“ Adler, Freud und Frankl her

Wien (OTS) – „kreuz und quer“ zeigt am Dienstag, dem 4. Juni 2024, um 22.35 Uhr in ORF 2 die Produktion „Adler, Freud und Frankl – Auf der Suche nach der Seele“ von Birgit Mosser-Schuöcker. Um 23.10 Uhr folgt Andrea Eders Film „Leben mit der Unsicherheit“.

„Adler, Freud und Frankl – Auf der Suche nach der Seele“ – Ein Film von Birgit Mosser-Schuöcker

Drei der berühmtesten „Seelenärzte“ der Welt stammen aus Wien und wurden durch die Hauptstadt der Donaumonarchie am Beginn des 20. Jahrhunderts geprägt. Alle drei – Sigmund Freud, Alfred Adler und Viktor Frankl – hatten ihre Wurzeln im Judentum und wurden dadurch – ob gläubig oder nicht – auch in der Entwicklung ihrer therapeutischen Grundsätze beeinflusst. Die drei Männer kannten einander nicht nur, sie beeinflussten einander auch gegenseitig und fochten zahlreiche Konflikte miteinander aus. Sie wurden berühmt, sie wurden vertrieben oder verfolgt und haben ihre Herkunft doch nie verleugnet. Die Dokumentation stellt die Verbindung zwischen den drei großen Psychotherapeuten her und beleuchtet, welche Einflüsse zur Entstehung der drei Wiener Schulen beigetragen haben und welche Bedeutung insbesondere das Judentum dabei gespielt hat. Zu Wort kommen unter anderem Historiker wie Hannes Leidinger und Christian Rapp, die Direktorin des Jüdischen Museums Barbara Staudinger und die Psychoanalytikerin und Philosophin Barbara Ulrike Kadi.

„Leben mit der Unsicherheit“ – Ein Film von Andrea Eder

Eine unerwartete Diagnose, ein plötzlicher Jobverlust, die Erkrankung eines Kindes – Schicksalsschläge können zu persönlichen Krisen führen. Jede und jeder handelt anders in diesen unsicheren Zeiten. Neben den Schwierigkeiten tragen diese Krisen auch das Potenzial, neue Wege einzuschlagen. Diese Lösungen können wiederum anderen Menschen Mut machen und eine positive Sicht aufs Leben aufzeigen. Einige dieser Geschichten werden in Andrea Eders „kreuz und quer“-Film „Leben mit der Unsicherheit“ erzählt:

Die Immobilienmaklerin Andrea Salzmann verlor ihre Tochter durch einen Gehirntumor. Aufgrund dieser Erfahrung gründet sie den Verein „BON Surprise“, der schwerstkranken Kindern und deren Familien auf Empfehlung des Allgemeinen Krankenhauses Wien temporär und kostenfrei pflegegerechte Appartements zur Verfügung stellt.

Armin Schwaiger musste seine erfolgreiche Karriere als professioneller DJ aufgeben und fing wieder an, seinen Lehrberuf Zimmermann auszuüben: „Für mich war es in der Hinsicht eine Chance – nein, man muss sagen, ich wurde gezwungen, die Chance zu nutzen, und ich habe sie genutzt.“

Psychologin Johanna Gerngroß sieht die gefühlte aufgebaute Sicherheit als Illusion: „Wir tun zwar so, als wüssten wir, wie die nächsten Jahre, als wüssten wir auch, wie die nächsten Tage ausschauen. In Wirklichkeit ist das aber nur sehr bedingt so.“

Unternehmer Gregor Demblin wachte nach einem Sprung ins Meer im Krankenhaus auf und war querschnittgelähmt, doch seinen Mut und seine Entschlossenheit hat er beibehalten: „Ich bin davon überzeugt, dass man im Leben fast alles erreichen kann und dass kein Traum zu groß ist, um es nicht wenigstens zu probieren.“

Die Pfarrerin der lutherischen Stadtgemeinde Wien, Julia Schnizlein, musste lernen damit zurechtzukommen, dass ihre zweite Tochter von Geburt an einen Herzfehler hat: „Wir müssen einfach zulassen, dass nicht alles im Leben immer gut läuft. Wir müssen auch das Gefühl zulassen, dass nicht immer alles in unseren Händen liegt, dass nicht alles von uns machbar ist.“

Auch der Psychotherapeut Alexander Vesely sieht in Krisen ein Entwicklungspotenzial: „Was im Moment vollkommen sinnlos erscheint, kann im Nachhinein noch zu etwas Sinnvollem gemacht werden. Es kommt auf uns an. Also wir machen aus der Krise eine Chance. Jedes Individuum hat die Freiheit, eine Krise in eine Chance zu verwandeln.“

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