Den Auftakt zur Festivalwoche macht die Kafka Band, die am 2. Juni um 20:30 im Jazzclub Porgy & Bess aus ihrem Konzeptalbum Der Process spielt. Musik mischt sich mit Literatur, Melancholie mit absurdem Humor und die deutsche Sprache mit dem Tschechischen – wie in den Straßen Prags zu der Zeit, als Kafka hier lebte.
Am 3. Juni um 17:30, dem 100. Todestag Kafkas, spürt Festivalkurator und IWM Permanent Fellow Ludger Hagedorn gemeinsam mit Manfred Müller, Geschäftsführer der Österreichischen Gesellschaft für Literatur und Präsident der Franz Kafka Gesellschaft, den letzten Wochen von Kafkas Leben nach. Beginnend am 12. April erzählt ein Podcast der Franz Kafka Gesellschaft von dieser Zeit kurz vor seinem Tod. Tag für Tag, exakt 100 Jahre später, entsteht in etwa 5-minütigen Beiträgen ein Bild der Zeit, das durch Rückblicke und Geschichten die zentralen Stationen in der Biografie des berühmten Prager Autors lebendig werden lässt.
Am selben Abend um 20:00 können Besucher:innen gemeinsam mit Regisseur David Schalko und Autor Daniel Kehlmann in deren sechsteilige Kafka-Filmbiographie eintauchen. Im Gespräch mit IWM-Rektor Misha Glenny wird es auch um die konzeptionelle Gestaltung dieser Serie gehen, die mit der Entscheidung eines Zuschnitts auf wichtige Personen in Kafkas Leben ein Wagnis eingegangen ist, das gelungen scheint.
Der Nachmittag des 4. Juni widmet sich Kafkas oft vergessenen Bezügen zur tschechichen Sprache und Kultur. Ab 17:00 lesen im Depot tschechische, slowakische, österreichische Studierende kurze Texte des Autors in ihrer eigenen Sprache und erzählen davon, was ihnen diese Passagen bedeuten. Abgerundet wird die Veranstaltung durch eine Präsentation von Veronika Jičínská, die von der Bedeutung des Übersetzens für die tschechische Kafka-Rezeption berichtet und insbesondere auch über Milena Jesenská, seine Briefpartnerin, Geliebte und erste Übersetzerin spricht. Im Anschluss stellt um 19:00 die preisgekrönte Journalistin und Autorin Magdaléna Platzová ihren Roman Leben nach Kafka über die Biografie von Felice Bauer, Kafkas Verlobter, vor. Auch andere Weggefährt:innen des Schriftstellers kommen zur Sprache.
Am 5. Juni um 19:30 zeigt das Top Kino den Film Údolí včel (Das Tal der Bienen) des tschechoslowakischen Meisterregisseurs František Vláčil aus dem Jahr 1967. Das Historiendrama in schwarz/weiß zeichnet das Leben des jungen böhmischen Adligen Ondřej nach, dessen Leben den Kreuzrittern des Deutschen Ordens versprochen wird. Im Anschluss folgt ein Gespräch mit Michal Bregant, Direktor des Nationalen Filmarchivs Prag.
Den zweiten musikalischen Höhepunkt der Festivalwoche bildet auch dieses Jahr wieder ein Konzert in Kooperation mit der Botschaft der Tschechischen Republik in Wien . Am Abend des 6. Juni wird das vielfach preisgekrönte Wiener Klavierquartett Stücke von Wolfgang Amadeus Mozart und Bohuslav Martinů zum Besten geben. Der Eintritt ist frei, um Anmeldung wird gebeten.
Zum Abschluss des Festivals lädt das IWM am 7. Juni um 17 Uhr dazu ein, bei freiem Eintritt die analogen Photographien von Andrej Kasík zu entdecken. Im Rahmen der neuen Ausstellung Photograph – Pantograph werden etwa 60 Schwarz-Weiß-Arbeiten gezeigt, die in Prag, Lviv sowie auf Reisen zwischen diesen beiden Städten entstanden sind. Der Künstler ist anwesend.
„Wir sind stolz, dass das Festival ‚Vienna Meets Prague‘ in diesem Jahr schon seine fünfte Auflage erlebt. Und im Kafka-Jahr 2024 ist es logisch, dass diesem Prager Schriftsteller besondere Aufmerksamkeit gilt“, sagt Ludger Hagedorn, IWM Permanent Fellow und Kurator des Festivals.
Mehr Informationen und ausführliches Programm unter www.viennameetsprague.com.
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