„Das Pflegethema ist für die österreichische Bevölkerung besonders wichtig – sogar wahlentscheidend. Das ist eine Erkenntnis, die für politische Entscheidungsträger*innen ein klarer Auftrag ist, zu handeln“, kommentiert Erich Fenninger, Direktor der Volkshilfe Österreich die Ergebnisse der repräsentativen Volkshilfe-Pflegestudie, die heute vorgestellt wurde.
Fenninger dazu weiter: „Es ist in dieser Legislaturperiode einiges Positives passiert. Aber der Handlungsdruck ist hoch, weil die Herausforderungen immer größer werden. Pflegende Angehörige, die zu wenig unterstützt werden, und Mitarbeiter*innen, die aufgrund von Personalengpässen unter Druck stehen warten dringend auf weitere Reformen und den großen Wurf bei der Pflegereform.“
Die Ergebnisse des Sozialbarometer kurz zusammengefasst:
Pflege ist für fast jede:n Zweite:n relevant für die Wahlentscheidung, fast jede:r zweite Befragte (47%) stuft das Thema Pflege dafür als wichtig ein. Die Zustimmung nimmt mit steigendem Alter zu.
Höheres Engagement der Regierung zur Sicherstellung guter und leistbarer Pflege dringend erforderlich: Erneut stufen mehr als zwei Drittel der Menschen in Österreich (67%) die derzeitigen Aktivitäten der Regierung als nicht ausreichend ein, um in Zukunft eine gute und leistbare Pflege für alle Menschen sicherzustellen.
Hohe Zustimmung zu Erhöhung des Pflegebudgets aus Steuermitteln. Mehr als drei Viertel der Befragten (78%) stimmen der Aussage zu, dass in Zukunft deutlich mehr Steuergeld zur Finanzierung der Pflege aufgewendet werden sollte.
Dringender Reformbedarf bei Höhe und Einstufung des Pflegegeldes. Fast neun von zehn Befragten (87%) sind der Ansicht, dass die Höhe und die Einstufung des Pflegegeldes so reformiert werden sollten, dass der tatsächliche Pflegebedarf ausreichend gedeckt ist.
Nur eine Minderheit von 38% würde dem eigenem Kind zur Wahl eines Pflegeberufs raten. Ein geringfügig höherer Anteil der Befragten (41%) würde dem eigenen Kind dagegen davon abraten. „Das tut weh“, so Teresa Kurzbauer, Bereichsleiterin Pflege der Volkshilfe Österreich, „weil viele Mitarbeiter*innen immer wieder sagen, dass Pflege- und Betreuungsberufe extrem erfüllend sind. Aber die Bedingungen müssen passen, das ist ein klarer Auftrag an die Politik. Denn wir brauchen dringend junge Menschen in der Pflege.“
„Die Menschen in Österreich wünschen sich noch mehr Engagement von der Regierung, und sie stimmen in hohem Maß der Forderung nach mehr Ausgaben für den Pflegebereich zu. Diese Erkenntnis sollten alle Parteien in ihren Wahlprogrammen berücksichtigen“, so Fenninger.
Die Forderungen der Volkshilfe zur Weiterentwicklung des Pflegesystems gehen von den Bedürfnissen der pflegenden Angehörigen und der Bedingungen für die Mitarbeiter*innen aus. Das gesamte Programm ist auf http://www.volkshilfe.at abrufbar.
Neue Kampagne
Aufbauend auf den Forderungen startet die Volkshilfe eine neue Kampagne. Auf mehr als 6000 Plakatflächen werden bis Ende Oktober „Pfleger*innen – weil wir wissen, wie´s geht“ und „Pflegende Angehörige – weil wir wissen, was wir brauchen“ im Mittelpunkt stehen. Unterstützt wird die Kampagne durch Aktivitäten auf social media.
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