vida-Hebenstreit: Keine Lohn-Preis-Spirale, sondern Gier-Lügen-Spirale von Regierung und Wirtschaft

„Eine aktuelle Studie des internationalen Personaldienstleisters Randstad, „Employer Brand Research 2024“, hat erneut bewiesen, was die Gewerkschaft vida schon lange vermutet: Die Behauptungen über eine sogenannte Lohn-Preis-Spirale entpuppen sich als reine Lüge. Wie die Studie aufzeigt, hat jede:r dritte Arbeitnehmer:in in Österreich keinen Inflationsausgleich erhalten, obwohl die Lebenshaltungskosten kontinuierlich steigen. Besonders alarmierend ist, dass viele Arbeitnehmer:innen, die keine Unterstützung zur Bewältigung der steigenden Lebenshaltungskosten erhalten haben, zunehmend bereit sind, ihren Job zu wechseln.

„Diese Ergebnisse zeigen deutlich, dass es keine Lohn-Preis-Spirale gibt, wie von manchen Wirtschaftslobbyisten behauptet wird. Vielmehr sehen wir hier eine Gier-Lügen-Spirale, bei der die Profite über die Bedürfnisse der Arbeitnehmer:innen gestellt werden“, betont Roman Hebenstreit, Vorsitzender der Gewerkschaft vida. „Alles, was der Kollektivvertrag nicht regelt und damit nicht unter dem Schutzschirm der Gewerkschaft liegt, wie Überzahlungen, hat keinen Inflationsausgleich gebracht. Diese Tatsachen widerlegen klar die Mär von der Lohn-Preis-Spirale. Ich will sogar noch weiter gehen, Regierung und Wirtschaft versagen beim Erhalt der Kaufkraft zur Gänze, nur die Gewerkschaft vermag zu schützen“, sagt Hebenstreit.

Die Randstad-Studie zeigt deutlich, dass ein erheblicher Teil der österreichischen Arbeitnehmer:innen keine Maßnahmen ihrer Arbeitgeber zur Abfederung der steigenden Lebenshaltungskosten erhalten hat. Besonders betroffen sind Frauen und Arbeitnehmer:innen mit niedrigerem Bildungsniveau. Dies führt zu einer erhöhten Wechselbereitschaft, da 50 Prozent derjenigen, die keinen Inflationsausgleich erhalten haben, bereit sind, das Unternehmen zu verlassen.

„Das Verhalten der Arbeitgeber, die keinen Inflationsausgleich gewähren, zeigt eine eklatante Missachtung der wirtschaftlichen Realität und der Bedürfnisse ihrer Mitarbeiter:innen. Dies untergräbt nicht nur die finanzielle Stabilität der Beschäftigten, sondern auch die Bindung der Mitarbeiter:innen an ihre Unternehmen“, so Hebenstreit weiter. „Unternehmen, die ihre Mitarbeiter:innen in Sachen Kaufkraftverlust allein lassen, sind in der Regel auch jene, die unter dem gefühlten Fachkräftemangel leiden“, bedauert der vida-Vorsitzende.

Der Hauptgrund für den Jobwechsel bleibt die zu niedrige Entlohnung angesichts der gestiegenen Lebenshaltungskosten. Diese Tatsache unterstreicht die Notwendigkeit eines fairen und gerechten Lohnsystems, das die Inflationsrate berücksichtigt und sicherstellt, dass Arbeitnehmer:innen nicht unter den wirtschaftlichen Bedingungen leiden müssen.

„Wir fordern alle Arbeitgeber auf, ihrer Verantwortung gerecht zu werden und einen fairen Inflationsausgleich zu gewähren. Es ist höchste Zeit, dass wir die Gier-Lügen-Spirale durchbrechen und alle Arbeitnehmer:innen faire Löhne erhalten“, schließt vida-Vorsitzender Roman Hebenstreit.

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