Im Vorfeld der Europawahlen am 9. Juni 2024 veröffentlicht der OeAD, Österreichs Agentur für Bildung und Internationalisierung, die Ergebnisse einer anonymen Online-Umfrage unter 1.332 österreichischen Studierenden, die kürzlich einen Auslandsaufenthalt absolviert haben. Die Umfrage, durchgeführt zwischen dem 12. März und dem 22. April 2024, offenbart, wie internationale Erfahrungen die Sichtweise der Studierenden auf die Europäische Union prägen.
„Die Umfrageergebnisse verdeutlichen, wie grenzüberschreitende europäische Programme die Einheit Europas fördern. Sie tragen dazu bei, Toleranz, Solidarität und interkulturelles Verständnis zu stärken und bieten den Teilnehmerinnen und Teilnehmern nachhaltige Netzwerke für ihre persönliche und berufliche Entwicklung“, so OeAD-Geschäftsführer Jakob Calice.
Eine Mehrheit von 65 Prozent der Umfrageteilnehmer plant, an den bevorstehenden Europawahlen teilzunehmen, was die Bedeutung dieser Programme für die politische Bildung und Partizipation junger Menschen unterstreicht.
Laut Umfrageergebnissen stärken europäische Austauschprogramme wie Erasmus+ das europäische Zugehörigkeitsgefühl und fördern Optimismus gegenüber der EU. Vor ihrem Auslandsaufenthalt fühlten sich 37 Prozent der Studierenden sehr optimistisch gegenüber der EU; nach der Rückkehr stieg dieser Wert auf 45 Prozent. „Durch den Aufenthalt sehe ich die EU viel positiver. Der Perspektivenwechsel war sehr bereichernd“, kommentiert eine teilnehmende Person.
Die Umfrage zeigt auch, dass Auslandsaufenthalte nicht nur die persönliche Entwicklung fördern, sondern auch fachliche und sprachliche Fähigkeiten verbessern. So bestätigen 88 Prozent der Befragten eine fachliche Weiterentwicklung, während 86 Prozent ihre Sprachkenntnisse verbesserten und 96 Prozent ihre Fähigkeiten in Selbstorganisation und Teamarbeit stärken konnten.
Relevanz von EU-Themen für Studierende
Die OeAD-Umfrage hat detailliert erfasst, welche EU-Themen für die Studierenden von besonderer Bedeutung sind, und die Ergebnisse geben Aufschluss darüber, wie junge Menschen die Prioritäten der EU setzen. Diese Ergebnisse verdeutlichen, dass Studierende in Österreich nicht nur eine starke Meinung zu Schlüsselthemen wie Klimawandel und Bildungsaustausch haben, sondern auch eine klare Erwartungshaltung gegenüber der EU formulieren auf diese Herausforderungen zu reagieren:
„Ich denke, dass sich mein Blick auf die EU durch meine Auslandserfahrung noch einmal verbessert hat. Die Austauschprogramme haben mir einerseits gezeigt, wie wichtig eine solche Institution ist, um Studienaufenthalte innerhalb von Europa einfacher zu gestalten, aber auch, wie viele Möglichkeiten in Bezug auf Ausbildung, Beruf und Leben uns innerhalb der EU gegeben werden. …“ (Kommentar einer teilnehmenden Person)
Die Befragung zeigt aber auch einen geringen Anteil von Stimmen, die der EU kritisch gegenüberstehen und dennoch am Programm teilgenommen haben. Der Anteil der sehr/eher pessimistisch eingestellten Studierenden steigt um 0,9 Prozentpunkte.
Welche Themen sollte die EU aus Sicht der Studierenden bearbeiten, und wie wichtig sind ihnen diese Themenbereiche?
- Die Bekämpfung des Klimawandels wurde von 79 Prozent der Teilnehmenden als „sehr wichtig“ und von weiteren 14 Prozent als „eher wichtig“ bewertet. Insgesamt halten also 93 Prozent der Befragten den Klimaschutz für notwendig, was die hohe Dringlichkeit unterstreicht, die junge Menschen diesem globalen Anliegen beimessen.
- 71 Prozent der Befragten sehen Erasmus+ und ähnliche Programme – also Initiativen zur Verstärkung des Austausches junger Menschen – als „sehr wichtig“ an und weitere 26 Prozent als „eher wichtig“. Somit betrachten insgesamt 97 Prozent der Studierenden Mobiliätsprogramme als bedeutend, was die starke Unterstützung für interkulturellen und akademischen Austausch innerhalb der EU verdeutlicht.
- Das Thema „Förderung von Studien- und Forschungsaustausch“ wird von knapp 98 Prozent als „sehr wichtig“ bzw. „eher wichtig“ gesehen. Dies reflektiert das hohe Interesse an akademischer Vernetzung und Kooperation über Grenzen hinweg.
- Ein erhöhter Einsatz für Inklusion, Vielfalt und Chancengerechtigkeit wird von rund 91 Prozent der Umfrageteilnehmer als „sehr wichtig“ bzw. „eher wichtig“ bewertet, was zeigt, wie wichtig es den Studierenden ist, dass sich die EU aktiv für eine inklusivere Gesellschaft einsetzt.
- Stärkung des gemeinsamen Wirtschaftsraums und von Arbeitsplätzen: Mit 58 Prozent „sehr wichtig“ und 33 Prozent „eher wichtig“ (in Summer mehr als 91 Prozent) wird deutlich, dass ökonomische Stabilität und Jobchancen absolut zentrale Anliegen für junge Menschen in der EU sind.
- Die Bekämpfung von Armut wird ebenfalls als ein prioritäres Thema betrachtet, wobei 72 Prozent der Studierenden es als „sehr wichtig“ und 21 Prozent als „eher wichtig“ einstufen, was die Erwartung von 93 Prozent an die EU verdeutlicht, in der sozialen Gerechtigkeit und Armutsreduktion aktiv zu werden.
- Interessanterweise weniger Priorität, als erwartet erhielten unter anderem die Erweiterung der EU und das Vorantreiben des digitalen Wandels.
Die Umfrage ist auch im OeAD-Magazin #youngeurope veröffentlicht unter www.oead.at/youngeurope
Download Grafiken:
Frage 1: Wann waren Sie im Ausland?
Frage 2: Blick auf die EU – Vor und nach dem Auslandsaufenthalt
Frage 3: Mein Auslandsaufenthalt hat dazu beigetragen…
Frage 5: Werden Sie aus heutiger Sicht an der Europa-Wahl in Österreich teilnehmen?
OTS-ORIGINALTEXT PRESSEAUSSENDUNG UNTER AUSSCHLIESSLICHER INHALTLICHER VERANTWORTUNG DES AUSSENDERS. www.ots.at
(C) Copyright APA-OTS Originaltext-Service GmbH und der jeweilige Aussender. OeAD - Agentur für Bildung und Internationalisierung