Inklusion hat in Österreich eine sehr lange Tradition. Das älteste bekannte – und heute noch existierende – Beispiel dafür ist das Vergabesystem von Trafiken, das auf eine visionäre Idee von Kaiser Josef II. aus dem Jahr 1784 zurückgeht.
1784: Am 8. Mai dieses Jahres erließ der Sohn Maria Theresias das „Tabakpatent“ und überantwortete den Kriegsinvaliden und Kriegerwitwen die Leitung der Trafiken. Zeitgleich prägte er den Begriff „Trafik“ – abgeleitet vom italienischen Begriff „traffico“ für Verkehr.
Diese tiefgreifende Marktform war ein wichtiger Bestandteil der kaiserlichen Ambitionen, die Staatskassen zu füllen, die wirtschaftlichen und administrativen Strukturen des Reiches zu modernisieren und den zahlreichen Kriegsopfern Sicherheit zu bieten.
2024: Mehr als zwei Jahrhunderte später haben sich die Rahmenbedingungen gewandelt: Das Kaiserreich ist Geschichte, aus dem umfassenden Monopol ist mit Österreichs Beitritt zur EU 1995 ein Einzelhandelsmonopol geworden. In den Trafiken findet man neben Rauchwaren auch zahlreiche Nebenartikel – sogar Eis, Kaffee, Konzerttickets, Wertkarten und ausgewählte Kleinspirituosen. Und das soziale Herz des Monopols schlägt stärker als je zuvor.
Heute werden alle freiwerdenden Trafikstandorte ausschließlich an Personen mit einem Behinderungsgrad von mindestens 50 Prozent vergeben. Insgesamt werden in Österreich 1.218 Trafiken von Menschen mit Behinderungen geführt. Die Trafikant*innen leisten zudem mit rund 2,7 Milliarden Euro Steuern einen wichtigen fiskalpolitischen Beitrag für das Budget des Landes.
Unternehmen Inklusion. Im Schnitt unterstützt die MVG jeden fünften Tag einen Menschen mit Behinderungen bei der Gründung eines Unternehmens und der Übernahme einer verantwortungsvollen Rolle im ersten Arbeitsmarkt.
Trafiken spielen 2024 eine zentrale Rolle in der Gewährleistung hoher Qualitätsstandards und sorgen für die Einhaltung der Jugendschutzbestimmungen. Als fest in der Region verwurzelte Institution gelten die Trafiken darüber hinaus als wichtige soziale Treffpunkte, die in vielen Orten für Austausch und gesteigertes Gemeinschaftsgefühl sorgen.
Seit 240 Jahren hat sich dieses kaiserliche System bewährt, weiterentwickelt und transformiert. Heute wird es weltweit als Vorzeigemodell für inklusives Unternehmertum und verantwortungsbewussten Umgang mit sensiblen Genusswaren gefeiert.
Mag. Hannes Hofer Geschäftsführer der MVG
„Seit 240 Jahren steht das Monopol für den verantwortungsvollen Einzelhandel mit sensiblen Genusswaren und legt speziellen Fokus auf Inklusion und Unternehmertum. Ein weltweit einzigartiges und erfolgreiches Modell, das Menschen mit Behinderungen im ersten Arbeitsmarkt willkommen heißt und auf dem Weg in die Selbstständigkeit begleitet.
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