THOMAS J PRICE

26.04.2024. Die Kunsthalle Krems widmet dem britischen Künstler Thomas J Price (geb. 1981 in London) die erste Ausstellung in Europa außerhalb seines Heimatlandes. Initiiert von Florian Steininger, Direktor der Kunsthalle Krems, wandert die Personale im Weiteren in die Kunsthal Rotterdam und das Arnolfini Bristol. Price arbeitet multidisziplinär in den Bereichen Skulptur, Animation, Fotografie und Malerei. Mit seinen figurativen Skulpturen hinterfragt er vorgefasste Meinungen über Repräsentation und Identität, indem er den Eigenwert des Individuums in den Vordergrund stellt und hierarchische Strukturen untergräbt.  

Florian Steininger, künstlerischer Direktor der Kunsthalle Krems: Thomas J Price ist der neue Shootingstar der aktuellen figurativen Bildhauerei. Ihm widmet die Kunsthalle Krems seine erste museale Ausstellung in Europa außerhalb Großbritanniens. Mit Konzept und Analyse eignet sich Price die klassische westliche Bildhauerei von der Antike bis zur Moderne an und schreibt sich mit seinen pop-klassizistischen Held:innen des Alltags in den Kanon der weißen Kunstgeschichte ein. 

Held:innen des Alltags

Viele der Arbeiten entstehen in einem mehrstufigen Verfahren durch einen hybriden Ansatz aus traditioneller Bildhauerei und intuitiver Digitaltechnik. Seine Skulpturen sind keine Abbilder realer Menschen, sondern fiktive „Held:innen des Alltags“, wie er sie nennt. Das Anliegen des Künstlers ist es, Anhaltspunkte für eine tiefere menschliche Verbindung zu liefern. Es geht um die gegenseitige Wahrnehmung in der Gesellschaft, ohne zu kategorisieren. 

Kanon der Bildhauerei

Thomas J Price spielt mit der Interpretation von Macht und Status. Er verbindet Verweise auf die antike, klassische und neoklassische Bildhauerei mit einem ausgeprägten Verständnis für die Symbolkraft von Materialien. Die Skulpturen aus polierter Bronze und Marmor sind luxuriös und monumental. Sie scheinen im Kanon der Bildhauerei des 20. Jahrhunderts verwurzelt zu sein, doch die konzeptionelle Auseinandersetzung fordert unser Bewusstsein für die moderne Ikonografie und die unvermittelte Verewigung triumphaler Figuren heraus. 

Thomas J Price: Ich hoffe wirklich, dass wir Tapferkeit und Mut haben und den aufrichtigen Willen zeigen, aus unserer Vergangenheit zu lernen, uns damit auseinanderzusetzen und diese neuen Auffassungen in unsere Inklusionsstrategie einzubauen. Wir haben die Gelegenheit, eine Gesellschaft mit stärkerem Zusammenhalt zu schaffen, wenn wir sie denn ergreifen wollen. Schreiben wir das derzeitige System der Auswahl historischer Gestalten als Repräsentanten von Werten, denen wir nachstreben sollten, weiter fort? Oder suchen wir nach den Gemeinsamkeiten, die wir alle haben, und begrüßen Darstellungen derer, die bisher stigmatisiert oder unsichtbar waren?“  

Kunst im öffentlichen Raum

Im öffentlichen Raum präsentiert Thomas J Price seine monumentalen Skulpturen sockellos, um sie von heroischen Denkmälern der Macht abzugrenzen. Sie stehen stattdessen auf Bodenniveau und in direkter Beziehung zu dem/der Betrachter:in. Vor der Kunsthalle Krems ist die überdimensionale Statue Reaching Out (2020) platziert. Mit dem Werk, das eine junge Frau darstellt, die auf ihr Handy blickt, balanciert Price zwischen Erfahrungen der Isolation und der Verbundenheit in einem modernen Zeitalter.

Katalog zur Ausstellung

Anlässlich der Wanderausstellung in Krems, Bristol und Rotterdam erscheint in Zusammenarbeit der drei Museen ein Katalog mit großzügig gestalteten Bildstrecken im Verlag der Buchhandlung Walther und Franz König, Köln.

THOMAS J PRICE. MATTER OF PLACE

27.04.2024 – 22.09.2024

www.kunsthalle.at/de/ausstellungen/thomas_j_price  

Eröffnung: FR 26.04.2024, 19.00 Uhr

Kunsthalle Krems, Museumsplatz 5, 3500 Krems an der Donau

Pressebereich

Pressebilder

Fotos zur Eröffnung (online am 27.04.2024 ab 12 Uhr) 

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