Medien Camp 2024: Rund 500 junge Talente auf dem Weg in den Journalismus (FOTO)

Wenn Bahn-Chef Richard Lutz, „Zeit Online“-Redakteurin Yasmine M'Barek und „Tagesschau“-Presenterin Amelie Marie Weber auf junge Talente treffen: Über 500 Menschen sind am heutigen Freitag beim Medien Camp in der Kulturbrauerei zusammengekommen, um über den Einstieg in den Journalismus zu diskutieren. Rund 80 Prozent der Teilnehmerinnen und Teilnehmer befinden sich in einem Studium, Traineeship oder Volontariat. Auf Panels, in Workshops, Ask-Me-Anything-Sessions geht es um den Einstieg in die Branche. Zum Auftakt sprachen Yasmine M'Barek, Amelie Marie Weber, Kathrin Welsch und Tom Kölm über die verschiedenen Wege in den Journalismus.

„Sonst wechsle ich halt die Branche.“ Mit dieser Gelassenheit begegnet Yasmine M'Barek nicht nur dem eigenen Karriereweg, sondern zeigt sie auch im Job: Beispielsweise, wenn die 25-jährige Redakteurin von „Zeit Online“ im Podcast eine Dreiviertelstunde mit dem Kanzler spricht. Während M'Barek auf einer dualen Journalistenschule war und auf Nischenwissen setzt, kam Amelie Marie Weber über ein Volontariat in den Journalismus. Die Redakteurin und Presenterin bei der „Tagesschau“ sprach über den Wandel in der Branche und dass man sich wunderbar einbringen könne, um ihn mitzugestalten. Ihr Tipp: Bei LinkedIn mit den Menschen in Kontakt treten und vernetzen. Die meisten würden freundlich reagieren.

Wieder einen anderen Weg in die Branche fand Tom Kölm, Programmchef von Radio Fritz. Er brachte sich in jungen Jahren als Arbeiterkind selbst Radioschnitt bei und bewarb sich dann mit seinen Schülerradio-Proben bei großen Medienhäusern. Und das klappte. Dass auch ein Psychologie-Studium in die Branche führen kann, zeigt Kathrin Welsch. Die Personalleiterin von RTL 2 ermutigte, sich auch auf eine Stelle zu bewerben, wenn nicht alle Anforderungen erfüllt seien und in der Bewerbung authentisch zu bleiben. Moderiert wurde die Runde von Frederik von Castell, Chefredakteur des „medium magazins“.

Was haben die Deutsche Bahn und der Journalismus gemeinsam? Um diese Frage drehte sich die Keynote von Richard Lutz, CEO der Deutschen Bahn. Auch wenn die journalistische Berichterstattung unbequem sein könne und er sich über die ein oder andere Schlagzeile ärgere, müsse das Unternehmen die kritische Berichterstattung aushalten, weil sie essenzieller Bestandteil der Demokratie sei. Er habe sich nie träumen lassen, dass er Bahnchef werde.

Außerdem stellten sich unter anderem „Zeit Online“-Chefredakteur Jochen Wegner in einer Ask-Me-Anything-Session den Fragen der Teilnehmerinnen und Teilnehmer. Und beim Young Leaders Forum präsentierten die von „kress pro“ ausgezeichneten Top-Young-Leaders der Medienbranche ihre Cases aus der Praxis. Die weiteren Programmpunkte befinden sich auf der Homepage: https://medien-camp.com/timetable/

Bereits am Tag zuvor begann das Medien Camp mit der Medientour. Vier Medienhäuser ließen hinter die Kulissen blicken. Rund 200 junge Talente kamen zusammen und blickten bei „The Pioneer“, „Tagesspiegel“, „Welt“ und „Zeit Online“ hinter die Kulissen. Alev Dogan, stellvertretende Chefredaktion von „The Pioneer“, erklärte Live-Journalismus auf dem Medienschiff von „Pioneer One“. Beim Tagesspiegel gab Helena Wittlich Einblicke in das Innovation-Lab. Wie der Newsroom der Welt funktioniert, zeigte Ronald Warin. Und in der „Zeit Online“-Datenredaktion erklärte Julius Tröger, wie interaktiven Datenvisualisierungen entstehen.

Das Medien Camp wird veranstaltet vom Medienfachverlag Oberauer. Medienpartner sind „medium magazin“, „kress pro“, „newsroom“, „Meedia“, „Wirtschaftsjournalist:in“ und „Österreichs Journalist:in“. Die Veranstaltung wird unterstützt von SAP, Deutsche Börse Group und Porsche. Das nächste Medien Camp findet am 11. April 2025 in Berlin statt.

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