Die Volksanwaltschaft hat vor kurzem einen Prüfbericht* mit dem Fokus Schmerzmanagement und Palliativversorgung in Alten- und Pflegeheimen veröffentlicht. „Die Ergebnisse sind zum Teil besorgniserregend und bestätigen die Forderung der Arbeiterkammer Oberösterreich nach mehr qualifizierten Beschäftigten und einem besseren Personalschlüssel
“, stellt AK-Präsident Andreas Stangl fest.
Die Kommissionen prüften zwischen Juli 2022 und September 2023 insgesamt 123
Alten- und Pflegeheime in allen Bundesländern, sprachen mit 1.511 Bewohner:innen und sichteten deren Dokumentationen. Die Ergebnisse sind zum Teil beunruhigend:
- 80 Prozent der Bewohner:innen in Alten- und Pflegeheimen leiden an Schmerzen, die nicht immer ausreichend behandelt werden.
- In einem Viertel, der besuchten Alten- und Pflegeheimen, gab es keinerlei systematisches, dokumentiertes Schmerzmanagement, oder es wurden keinerlei Maßnahmen zu Erkennung, Prävention und Behandlung von Schmerzen umgesetzt.
- In jeder fünften Einrichtung wurden keine Instrumente zur Schmerzeinschätzung verwendet,
- Für das Personal gibt es viel zu wenig Fortbildung zum Thema Schmerz.
Die Hauptgründe für diese Mängel sind seit Jahren dieselben: fehlende Zeit und zu wenig Personal, vor allem auch im gehobenen Pflegedienst. Deshalb können dringend nötige Schulungen teils nicht durchgeführt werden. Das hat negative Auswirkungen auf die Arbeitsbedingungen der Kolleg:innen und auch auf das Wohlbefinden der Bewohner:innen.
„Die Arbeiterkammer weist unterstützt durch S
tudien seit Jahren darauf hin, dass es eine Neubewertung der Arbeit in den Heimen und eine neue Personalberechnung braucht. Alle bisher in Oberösterreich gesetzten Schritte greifen zu kurz: Es braucht einfach mehr geschultes Pflegepersonal, um alle Anforderungen wie zum Beispiel das Schmerzmanagement und die Palliativversorgung zu meistern
“, sagt AK-Präsident Stangl.
Konkret fordert die Arbeiterkammer vom Land Oberösterreich:
- Eine rasche Bewertung der Umsetzung der Novelle zum Mindestpflegepersonalschlüssel.
- Langfristig eine neue und verbindliche Personalberechnung für die Heime, die alle derzeitigen Anforderungen abbildet.
- Bewertung, Fortführung und massive Ausweitung der Ausbildungsoffensive, inklusive Entwicklung von Modellen zur Anstellung während der Ausbildung.
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