Am 26.4.2024 begehen wir bereits den 38. Jahrestag des katastrophalen Unfalls im Atomkraftwerk Tschernobyl. Fast vier Jahrzehnte später sind die Folgen der Tragödie immer noch zu spüren. GLOBAL 2000 betreut im Rahmen des Projekts „Tschernobyl-Kinder“ seit nahezu 30 Jahren Kinder und Jugendliche, welche mit den Folgeerkrankungen des radioaktiven Fallouts zu kämpfen haben. Die medizinische Versorgung gestaltet sich in den letzten Jahren auch durch den immer noch andauernden Krieg zunehmend schwieriger.
„Kinder und Jugendlich im Osten der Ukraine sind heute nicht nur in hohem Maß mit den gesundheitliche Spätfolgen der Reaktorkatastrophe betroffen, sondern sie leben auch seit Jahren im Kriegsalltag. In der Region Kharkiv gibt es nur noch zwei funktionstüchtige Kinderkrankenhäuser und die Ärzt:innen vor Ort riskieren täglich ihr Leben, um alle Patient:innen bestmöglich zu versorgen“, so Juliana Matusova, Projektleiterin des Projektes Tschernobyl-Kinder bei GLOBAL 2000. „Mehrmals tägliche Luftalarme gehören für unser Team leider schon zum Alltag. In der Nacht vom 21.3. hat sich die Situation allerdings drastisch verschlimmert. Durch mehre Explosionen an kritischer Infrastruktur in der Stadt Kharkiv gibt es nun in großen Teilen der Stadt weder Heizung noch Strom. Das Krankenhaus konnte Notgeneratoren anwerfen, aber es ist unklar, wie lange die Treibstoffreserven hier ausreichen.“
Doch GLOBAL 2000 unterstützt nicht nur das Krankenhaus, sondern 947 vom Krieg betroffen Waisenkinder, die jetzt in Pflegefamilien in Kharkiv und den umliegenden Regionen leben. Sie bekommen Lebensmittelpakete, medizinische Versorgung und werden psychologisch betreut.
Erholungsaufenthalte in Österreich für Betroffene
Nachdem die Erholungsaufenthalte für betroffen Kinder und Jugendliche und deren Familien letztes Jahr nach zwei Jahren COVID-bedingter Pause wieder aufgenommen werden konnten sind nun auch für das Jahr 2024 Termine fixiert.
„Wir freuen uns sehr, dass wir auch dieses Jahr wieder 30 Kindern einen dreiwöchigen Aufenthalt in Österreich ermöglichen können“, so Matusova. „10 Kinder aus dem Kinderkrankenhaus in Kharkiv werden ihren Aufenthalt in der Stadt Ybbs verbringen, eine Gruppe von 20 Kindern aus den Mutter-Kind-Zentren wird in der Stadt Graz untergebracht sein. Wir sind den Städten unendlich dankbar für ihre Unterstützung und den wundervollen Erholungsmöglichkeiten die sie den Kindern bieten.“
Die Aufenthalte bringen den Kindern und Jugendlichen nicht nur eine dringend benötigte Pause vom Kriegsalltag und die Möglichkeit unbeschwerte Zeit mit Gleichaltrigen zu verbringen, sie sind auch psychologisch wichtig und wertvoll. Psychologin Olga Kasymova, die die Kinder letztes Jahr auf den Aufenthalt begleitet hat und sie nun auch in der Ukraine weiter psychologisch betreut, sah innerhalb der wenigen Wochen große Fortschritte bei vielen der Kinder. „Die Kinder waren teils zu Beginn des Aufenthaltes sehr zurückhaltend und hatten vor allem Probleme damit, ihre Emotionen und Bedürfnisse zu äußern. Innerhalb des dreiwöchigen Aufenthalts wurden hier bei vielen Patient:innen große Fortschritte erzielt. Die Kinder konnten ihre Gedanken nicht nur besser zum Ausdruck bringen, sie haben auch stark an Selbstbewusstsein dazu gewonnen. So können sie zum Beispiel in Gesprächen besser Augenkontakt halten. Eines der Kinder hat zu Beginn sein Gesicht immer in seiner Kapuze versteckt, seit dem Erholungsaufenthalt sieht er mich bei Unterhaltungen offen an“, so Kasymova.
Unterstützung
GLOBAL 2000 kann den Kindern diese Erholungsmöglichkeiten nicht alleine bieten. Zum einen ist die Partnerschaft mit den Städten Graz und Ybbs hier von unersetzlichem Wert, zum anderen werden aber viele Kosten des Programms durch Spenden gedeckt. „Wir haben Mitarbeiter:innen vor Ort in der Ukraine, die tagtäglich alles riskieren, um den Kindern die beste medizinische Versorgung und ein kleines bisschen Normalität zu bieten. Wir tun was wir können, um sie dabei zu unterstützen, sei es durch die Erholungsaufenthalte, die Beschaffung notwendiger Materialien oder die Unterstützung bei der Reparatur von wichtigen medizinischen Geräten“, so Juliana Matusova. „All das ist uns nur durch die finanzielle Unterstützung unser Spender:innen möglich. Daher bitten wir sie: stehen Sie mit uns gemeinsam an der Seite unserer ukrainischen Partner:innen und helfen Sie uns, die Kinder und Jugendlichen bestmöglich durch diese schwierigen Zeiten zu begleiten!“
Aktuelle Fotos vom Projekt Tschernobyl Kinder finden Sie hier: https://flic.kr/s/aHBqjBnDcv
Die Erholungsaufenthalte können hier mit Spenden unterstützt werden!
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