Eine klare Absage erteilt Reinhold Binder, Bundesvorsitzender der Produktionsgewerkschaft (PRO-GE), den Forderungen der Industriellenvereinigung (IV) nach einer Arbeitszeitverlängerung, die nun auch von ÖVP-Ministerin Karoline Edtstadler unterstützt wird. „Die Industriellenvereinigung ist wieder einmal als arbeitsmarktpolitischer Geisterfahrer unterwegs“, kritisiert Binder. Die gesetzliche Arbeitszeit wurde zuletzt vor 50 Jahren verkürzt, seither hat sich die Produktivität verdoppelt.
„Damit ist klar, wohin die Reise gehen muss, nämlich in Richtung Arbeitszeitverkürzung und nicht -verlängerung, besonders bei belastender Arbeit“, so der PRO-GE Vorsitzende. Dass die Verlängerung auf 41-Wochenstunden nach der Vorstellung von IV-Generalsekretär Christoph Neumayer auch noch ohne Lohnausgleich erfolgen soll, ist für Binder „sowieso nur mehr jenseitig. Nach zwei Jahren Rekordteuerung sehen die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer dank guter und nachhaltiger Lohnabschlüsse langsam wieder Licht am Ende des Tunnels. Das werden wir sicher nicht wieder hergeben für ein 'Mehr arbeiten für weniger Geld“-Programm aus dem IV- und ÖVP-Träumeland.“
„Dass Neumayer den österreichischen Arbeitnehmer:innen die Leistungsbereitschaft abspricht, ist eine Frechheit“, ärgert sich der PRO-GE Vorsitzende, „Jährlich werden mehr als 47 Millionen Überstunden nicht bezahlt, die ÖVP und die Industriellenvereinigung wollen diese Machenschaften legalisieren und die Arbeitnehmer:innen auspressen wie eine Zitrone!“ Anstatt immer neue Ideen zu erfinden, wie den Beschäftigten das Leben schwer gemacht werden kann, sollte die IV ihre Kreativität besser darauf konzentrieren, die Arbeitsbedingungen attraktiver und moderner zu gestalten, rät Binder. „Dann würde sich die Industrie künftig vielleicht auch das Jammern über fehlendes Personal sparen können.“
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