Mit einem Höchstwert von rund 6.500 Kongressen und Firmenveranstaltungen meldete sich die Tagungsmetropole Wien im Jahr 2023 zurück. Um weitere internationale Veranstaltungen nach Wien zu holen, investiert die Stadt Wien mit dem Vienna Meeting Fund 2025-2028 neuerlich vier Millionen Euro. Die Neuauflage zielt darauf ab, die Zahl von Green Meetings oder ÖkoEvents zu steigern und Tagungen in nachfrageschwächeren Monaten zu fördern. 700 Tagungen erhielten seit dessen Start im Mai 2021 eine Förderzusage.
Diese Medien-Info inklusive eines Überblicks über die Kongress-Highlights für das Jahr 2024 finden Sie online.
Die Tagungsdestination Wien hat sich von den Folgen der Pandemie erholt: Mit insgesamt 6.454 Kongressen und Firmenveranstaltungen 2023 (+49% zu 2022) zählte Wien rund ein Fünftel (+18%) mehr Tagungen als 2019, jenem Jahr mit dem bisher stärksten Aufkommen. Auch bei der Anzahl der Tagungsgäste wurde ein neuer Bestwert erreicht: 633.000 Teilnehmer:innen (+40% zu 2022) weisen ein Plus von 4% zu 2019 bzw. von 0,4% zum Jahr 2018 auf – 2018 war das Jahr mit dem bisher größten Aufkommen an Tagungsteilnehmer:innen. In Summe sorgten Kongresse und Firmenveranstaltungen 2023 für 1.591.000 Nächtigungen (+34% zu 2022). Damit lag das Nächtigungsaufkommen bereits um 0,6% über 2019, mit -17% jedoch noch mit deutlichem Abstand unter dem bisherigen Allzeit-Hoch aus 2018. Der Anteil der tagungsbezogenen Nächtigungen an Wiens Gesamtnächtigungen im Vorjahr – diese machten 17,3 Millionen aus – liegt damit bei 9%.
Wirtschaftsstadtrat Peter Hanke
„2023 hat gezeigt, dass Wien als Meetingmetropole mit einem neuen Höchstwert an Kongressen und Firmentagungen seine Position an der Weltspitze festigen konnte. Tagungen erbringen Wertschöpfung und Arbeitsplätze weit über die Tourismusbranche hinaus, weswegen wir Wiens globale Führungsrolle in diesem Bereich weiter ausbauen und fördern wollen: Mit der Neuauflage des Vienna Meeting Fund investiert die Stadt bis 2028 neuerlich vier Millionen Euro über den WienTourismus, der mit seinem Vienna Convention Bureau weitere internationale Tagungen anziehen und an die Destination binden soll. Einen deutlichen Schwerpunkt setzen wir dabei, Nachhaltigkeit und Klimaschutz zu fördern und das Aufkommen gezielt in nachfrageschwächeren Monaten zu erhöhen.“
Tourismusdirektor Norbert Kettner
„Jede 11. Nächtigung in Wien basierte im Vorjahr auf einem Kongress oder einer Firmenveranstaltung. Meetings sind ein zentrales Stärkefeld für Wiens Visitor Economy, da sie langfristig für starke Zimmerauslastung sorgen. Sie stellen einen wirkungsvollen Hebel für die Weiterentwicklung von Qualitätstourismus, zur Erhöhung der Wertschöpfung und Schaffung von Ganzjahresarbeitsplätzen dar. Die Neuauflage des Vienna Meeting Fund, für den ich der Stadt Wien sehr danke, erweist sich in der Akquise als wesentlicher Vorteil. Auch Wiens erstklassige Anbindung an internationale Verkehrswege und die Rolle der Stadt als Standort internationaler Organisationen zahlen in Wiens Erfolge als Meetingmetropole ein – Bereiche, die auch in Zukunft mit hoher Priorität behandelt werden müssen.“
Markus Grießler, Obmann der Sparte Tourismus & Freizeitwirtschaft der Wirtschaftskammer Wien
„Dieser Tagungsrekord ist auch ein Erfolg für alle Wiener Tourismusunternehmen. Denn gerade bei Kongressen und Firmentagungen ist es das Gesamtpaket, das für die Veranstalter entscheidet: Es geht um die Verkehrsanbindung, die Unterkünfte, die Gastronomie und natürlich auch um die Freizeitmöglichkeiten rund um die Veranstaltung. Und Wiens Touristiker bieten hier ein Fülle von Möglichkeiten, die man auf der Welt nur schwer ein zweites Mal findet. Mit den Weiterentwicklungen, die Wiens Unternehmer:innen seit Jahren vorantreiben, vor allem im Bereich der Nachhaltigkeit, haben sie eine Vorreiterrolle eingenommen. Ich bin überzeugt, dass sie auch künftig dazu beitragen werden, Wien diese Spitzenposition im internationalen Kongresstourismus zu sichern.“
Anita Paic, Leiterin B2B Management/Vienna Convention Bureau im WienTourismus
„Das Vienna Convention Bureau im WienTourismus hat aktuell mehr als 200 Bewerbungen für internationale Kongresse und Corporate Events am Laufen – bis ins Jahr 2032. Heuer bringen über 50 Meetings, die die Anzahl von 1.000 Teilnehmer:innen überschreiten, und sechs Großveranstaltungen über der Marke von 10.000 Personen beste Voraussetzungen, um nahtlos an das erfolgreiche Jahr 2023 anzuschließen. Präsenzveranstaltungen liegen wieder im Trend, die Pandemie ist auch im Tagungsbereich vollständig überwunden. Ich danke Wiens innovativen Tagungs-Locations, Beherbergungsbetrieben und unseren zahlreichen Partner:innen, deren intensive Aktivitäten zur Steigerung von Qualität und Nachhaltigkeit Erfolgsrezept und zugleich gewichtiges Argument bei der Akquise neuer Veranstaltungen darstellen.“
Internationale Kongresse wirken am stärksten, Präsenzveranstaltungen sind zurück
Internationale Kongresse stellten auch 2023 das bedeutendste Segment für Wiens Visitor Economy dar: Mit 732 Veranstaltungen beträgt ihr Anteil am Gesamtaufkommen zwar nur 11%, sie erbrachten mit 38% allerdings mehr als ein Drittel aller Teilnehmer:innen (237.000) und mit 67% sogar mehr als zwei Drittel aller Nächtigungen (1.072.000). Die Zahl der internationalen Firmenveranstaltungen lag 2023 bei 1.962. Nationale Kongresse wurden 1.422 gezählt, nationale Firmenveranstaltungen 2.338. Deutlicher Beleg dafür, dass Präsenzveranstaltungen im Tagungsbereich wieder gefragt sind, ist der Anteil hybrider Meetings – also jener Tagungen, die zusätzlich zur Präsenz vor Ort auch virtuell übertragen wurden. Anders als in den Corona-Jahren machte ihr Anteil am gesamten Tagungsgeschehen 2023 nur mehr 8% aus – rund 92% aller gemeldeten Meetings fanden ausschließlich als Präsenzveranstaltung statt. Rein virtuelle Meetings fanden keinen Eingang in Wiens Tagungsstatistik. Während der Themenbereich Humanmedizin im Kongress-Segment mit 35% der aus diesem Fachbereich resultierenden Nächtigungen dominierte (gefolgt von Bank- & Finanzwesen/Wirtschaft mit 12%, Geisteswissenschaften mit 11% und UN-Kongressen mit 10%), war bei den Firmentagungen der Bereich Bank- & Finanzwesen/Wirtschaft (31% der resultierenden Nächtigungen) bestimmender Faktor, gefolgt von Technologie mit 24% und Humanmedizin mit 13%.
Akquise-Turbo „Vienna Meeting Fund“: 4 Mio. Euro für internationale Tagungen ab 2025
Kongresse und Firmentagungen in Wien sorgen jährlich für bis zu eine Milliarde Euro an Wertschöpfung und sichern Tausende Ganzjahresarbeitsplätze. 2021 rief die Stadt Wien den Vienna Meeting Fund ins Leben, um der Branche ein Durchstarten nach der Pandemie zu ermöglichen und Wiens weltweit führende Rolle im Bereich der Meetingindustrie abzusichern. In den Jahren 2021 bis 2024 wurden in Summe acht Millionen Euro bereit gestellt – im Rahmen der Neuauflage wird der „Vienna Meeting Fund 2025-2028“ nun um weitere vier Jahre verlängert: die zusätzlichen vier Millionen Euro sollen weiterhin die Akquise von internationalen Kongressen und Corporate Events erleichtern. Darüber, dass Wiens Meetingindustrie die Herausforderungen der Pandemiejahre gut meistern konnte, geben zwei maßgebliche Rankings Aufschluss, die sich rein auf den Kongressbereich beziehen: In der 2023 veröffentlichten Gesamtwertung der International Congress and Convention Association (ICCA) zum Jahr 2022 belegte Wien zum zweiten Mal in Folge den 1. Platz weltweit, die Union of International Associations (UIA) reihte Wien im selben Jahr auf Platz 2. Die Rankings zum Jahr 2023 werden Mitte des Jahres veröffentlicht.
Maximal-Förderung ab 2025 nur mit Nachhaltigkeits-Nachweis, Schwerpunkt auf „Nebensaison“
Die maximale Fördersumme aus dem Vienna Meeting Fund beträgt 60.000 Euro pro Veranstaltung. Gefördert werden auch ab 2025 ausschließlich mehrtägige, internationale Verbandskongresse bzw. Firmenveranstaltungen, die Nächtigungen in der Destination generieren – wobei künftig mindestens die Hälfte der Teilnehmer:innen aus dem Ausland kommen muss. Rein nationale Veranstaltungen werden bereits seit 2024 nicht mehr gefördert. Um ab dem kommenden Jahr den vollen Förderbetrag ausschöpfen zu können, ist die Durchführung der Veranstaltung als Green Meeting oder ÖkoEvent verpflichtend. Ansonsten beträgt die maximale Fördersumme 48.000 Euro. Außerdem werden nur jene Veranstaltungen gefördert, die außerhalb der Monate Mai, Juni, September oder Oktober – der Hauptzeit für Meetings – stattfinden. Nachfrageschwächere Monate sollen so gezielt gefördert, das damit in Verbindung stehende Nächtigungsaufkommen entzerrt, sprich besser auf das gesamte Jahr verteilt werden.
Über 1.000 Förderanträge und 700 Förderzusagen seit Förderstart 2021
Bis Ende des ersten Quartals 2024 wurden (beginnend mit Mai 2021) über 1.000 Förderanträge eingereicht und vom Vienna Convention Bureau bearbeitet. Rund 700 Veranstaltungen erhielten eine Förderzusage. Für den Zeitraum 2025 bis 2028 stehen dann weitere vier Millionen aus der Neuauflage des Vienna Meeting Fund zur Verfügung. Eingereicht werden kann dafür bereits ab 1. Mai 2024 unter meeting.vienna.info.
Schwerpunkt auf Nachhaltigkeit
Veranstalter und internationale Fachgesellschaften legen verstärkt Wert darauf, ihre Tagungen nachhaltig zu gestalten und zugleich einen positiven Einfluss auf die Destination auszuüben – ein bleibender Trend und zunehmend bestimmender Faktor in der Arbeit von Convention Bureaus. Rund 70 Wiener Beherbergungsbetriebe sind bereits umweltzertifiziert. In Wien findet sich somit knapp ein Fünftel (18%) aller mit dem Österreichischen Umweltzeichen zertifizierten Beherbergungsbetriebe bzw. mit rund 34% ein gutes Drittel aller entsprechend zertifizierten Betten im Land. Seit 2011 zertifiziert das Vienna Convention Bureau Green Meetings und unterstützt Veranstalter nicht nur bei deren Zustandekommen, sondern auch bei der Auswahl geeigneter Meeting-Venues und Unterbringungsmöglichkeiten.
Legacy-Projekte gewinnen an Bedeutung – Bevölkerung schätzt Wien als Meetingmetropole
Auch die lokale Öffentlichkeit, Wirtschaft und Wissenschaft sollen als Zielgruppen profitieren. Dieses Anliegen von Veranstaltern beschreibt der Begriff „Legacy“ – als Destination hier konkrete Angebote unterbreiten zu können, bedeutet einen Wettbewerbsvorteil. Nach einem erfolgreichen Pilotprojekt zusammen mit der „European Association for the Study of the Liver“, die 2023 in Wien tagte und unter anderem Vorträge zum Thema Lebergesundheit in Schulen hielt oder die Wiener:innen zum kostenlosen Leber-Screening lud, arbeitet das Vienna Convention Bureau in Kooperation mit der Stadt Wien weiter an der Vernetzung internationaler Fachgesellschaften mit dem Gesundheits- und Bildungssystem der Stadt. So soll die Gesundheitskompetenz der Bevölkerung gestärkt werden, der positive Einfluss der Wiener Tagungsindustrie über die ökonomische Komponente hinaus auch in ökologischer und sozialer Hinsicht erhöht werden und die positive Wahrnehmung von Tagungen in Wien weiter steigen. Schon jetzt erkennen laut laufender Tourismusakzeptanz-Befragung des WienTourismus (jährlich über 3.600 Personen im Alter von 18 bis 70 Jahren) über zwei Drittel (69%) der Befragten die Bedeutung von Kongressen und Messen für die Stadt an. Mehr als die Hälfte (52%) findet außerdem, dass die Stärkung Wiens als Meetingmetropole ein Ziel ist, dem sich die Stadt in den kommenden Jahren weiter widmen solle.
Weitere Informationen zum Vienna Meeting Fund sowie den vollständigen Vienna Meeting Industry Report 2023 zum Download erhalten Sie unter: meeting.vienna.info
Über das Vienna Convention Bureau
Das Vienna Convention Bureau im WienTourismus akquiriert weltweit Kongresse, Firmentagungen und Incentives. 1969 gegründet, wird es von der Stadt Wien und der Wirtschaftskammer Wien unterstützt. Die Meeting Destination Wien ist in der Visitor Economy Strategie 2025 sowie in der Wirtschafts- und Innovationsstrategie 2030 der Stadt Wien als Stärkefeld verankert. Weitere Informationen unter: meeting.vienna.info
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