Als Laie macht man sich kaum eine Vorstellung davon, was für unfassbare Missstände bei der Jagd bestehen. Da füttert Maximilian Mayr-Melnhof hunderte Hirsche mit artwidriger Maissilage, während schon längst ausreichend frische Vegetation da ist, laut einem Beitrag von ServusTV (2) mit 500 kg pro Tag und Fütterung. D.h. allein in den beiden Fütterungen in Fürstenfeld und Großgmain liegen 180 Tonnen Futter pro Saison, da Mayr-Melnhof tatsächlich von 1. November bis 30. April durchfüttert, wie die Tafeln an seinen Sperren belegen (siehe Foto). Hirsche brauchen, insbesondere im Winter, rohfasrige und eiweißarme Nahrung, weil sonst der Magen übersäuert. Maissilage ist das Gegenteil. Fütterungen, die auf ersten Blick wie Tierliebe wirken, sind also schädlich für die Tiere.
Warum füttert Mayr-Melnhof dann? Ein Artikel in der Zeitschrift „Der österreichische Berufsjäger“ klärt auf.(1) Darin wird festgestellt, dass Mayr-Melnhof die Hirsche füttert, um sie aus dem nahen Deutschland zu sich zu locken. In Bayern wird nämlich vernünftigerweise nicht gefüttert. Und dann beantragt, laut dieser Zeitschrift, Mayr-Melnhof eine Verkürzung der Schonzeit, sodass er ab 16. April schon auf Hirsche ballern kann, „um einen Teil dieser Wintergäste auch jagdlich zu nutzen […] Denn sobald es auf den deutschen Almen zu grünen beginnt, sind die Kostgänger auch schon wieder verschwunden.“ Und damit der Abschuss lustig gelingt, überlappen Fütterungszeit und Hirschabschuss dann gleich um 14 Tage! Mayr-Melnhofs Tierliebe: füttern und ballern gleichzeitig! Es wird also lediglich deshalb gefüttert, um die Hirsche aus dem Nachbarland ins Revier zu locken, sodass man viele Tiere abknallen kann, die eigentlich woanders leben! In derselben Zeitschrift steht auch, dass in Mayr-Melnhofs Revier am Untersberg 3 Hirsch- und 26 Rehfütterungen betrieben werden! Diese für Österreich typische Fütterungsmanie führt hierzulande zu den höchsten Schalenwilddichten der Welt(3) – zum Schaden von Wildtieren, Natur und der Allgemeinheit.
Das Volksbegehren für ein Bundes-Jagdgesetz fordert ein Ende dieser „Bewirtschaftung“ von Wildtieren als wären sie landwirtschaftliche Nutztiere. Wildtiere sollen Wildtiere bleiben dürfen und die Jagd darf nicht in egoistischen Trophäenkult ausarten, sondern muss sich an ökologischen Kriterien orientieren. Das Volksbegehren sammelt momentan Unterstützungserklärungen, um 2025 stattfinden zu können.
Pressefotos (Copyright: VGT.at)
(1) https://go.ots.at/YqvH1SFB , S. 5
(2) https://www.servustv.com/natur/v/aa-266qzt8n92111/
(3) Apollonio, M, Andersen et al.: European ungulates and their management in the 21st century. Cambridge University Press, 2010
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