Unsozial, ungerecht und aufwändig – darum: Endlich weg mit der Hundesteuer!

Sie verursacht mehr Verwaltungsaufwand, als sie unter dem Strich bringt: die Hundesteuer. Österreich ist weltweit eines der letzten Länder, das diese Abgabe in Rechnung stellt. Die MFG fordert im Oö. Landtag nun die Abschaffung der Hundeabgabe – diese Forderung hat neben der damit einhergehenden Entbürokratisierung auch einen sozialen Hintergrund: Gerade für ältere und alleinstehende Menschen ist ein Hund oft der einzige tägliche Begleiter und ein wichtiger, unverzichtbarer Sozialkontakt. Zudem handelt es sich um eine finanzielle Ungleichbehandlung von Hundebesitzern gegenüber Besitzern anderer Tiere, die abgeschafft werden müsse, so LAbg. Joachim Aigner, MFG-Österreich Bundesparteiobmann. 

Österreich ist neben Deutschland eines der letzten Länder, das eine Hundesteuer kassiert. Selbst das erste Land mit einer Hundesteuer, Großbritannien, hat diese bereits 1987 wieder abgeschafft – ebenso heben auch Frankreich, Italien, Schweden oder Dänemark keine Hundesteuer mehr ein. In Österreich wird die Höhe der Hundesteuer durch die Gemeinderäte festgesetzt, wodurch teils gravierende und nicht nachvollziehbare regionale Unterschiede entstehen. Fraglich sind auch die Transparenz und Rentabilität. In der Landeshauptstadt Linz etwa sind 54 Euro pro Jahr und Hund fällig – bedenkt man den personellen und bürokratischen Aufwand mit Anschreiben plus Mahnungen, Datenverwaltung usw. wird schnell klar, dass am Ende des Tages von diesen 54 Euro so gut wie nichts übrig bleibt. Seltsam mutet auch an, dass zwar ein zwei Kilo schwerer Chihuahua hundesteuerpflichtig ist, bis zu viermal so schwere Katzen aber keiner „Katzensteuer“ unterliegen. „Neben der Hundeabgabe ist für andere Haustiere keinerlei Steuer vorgesehen – eine klare Ungleichbehandlung, die beseitigt gehört“, so Joachim Aigner.

Hundebesitzer sind zudem bereits jetzt schon stark finanziell belastet: „Inklusive Tierarzt, Futter und anderen Ausgaben kostet ein größerer Hund bis zu 200 Euro im Monat“, so Joachim Aigner . Dem Argument, dass mit der Hundesteuer oft Tierheime finanziell unterstützt werden, kann LAbg. Dagmar Häusler, BSc., MFG-Österreich Bundesparteiobmann Stv., wenig abgewinnen: „Es ist sicher nicht die exklusive Aufgabe von Hundebesitzern, Tierheime zu finanzieren. Die dortigen Bewohner bestehen etwa nur zu einem Drittel aus Hunden, der Rest sind Katzen, Kaninchen, Vögel, Nager usw. Die Unterstützung des Tierheims sollte daher von der Allgemeinheit und mit allgemeinen Steuereinnahmen finanziert werden.“ Zudem ist die Hundeabgabe nicht zweckgebunden, sie ist somit eine Leistung ohne konkrete Gegenleistung.

Und ganz besonders sind Hunde keine Luxus- oder „Gebrauchsgüter“, für die eine Steuer angemessen wäre. Hunde sind vielmehr und oftmals echte Sozialpartner mit einem unermesslich hohen ideellen Wert. Apropos Wert: „Alleine für Haustierfutter wird in Österreich für das Jahr 2024 ein Umsatz von rund 850 Millionen Euro erwartet – das entspricht bei einem Mehrwertsteuersatz von 13 Prozent mehr als 110 Millionen Euro an Steuern – dazu kommen dann noch Tierarztkosten und solche für weiteren Tierzubehör – ich glaube, das reicht“, so LAbg. Manuel Krautgartner, MFG-OÖ Klubobmann.

MFG Oberösterreich hat dazu einen Initiativantrag zur Abschaffung der Hundesteuer eingebracht, der in der kommenden Ausschusssitzung des Oö. Landtags am 25. April auf der Tagesordnung steht.

OTS-ORIGINALTEXT PRESSEAUSSENDUNG UNTER AUSSCHLIESSLICHER INHALTLICHER VERANTWORTUNG DES AUSSENDERS. www.ots.at
(C) Copyright APA-OTS Originaltext-Service GmbH und der jeweilige Aussender. MFG Landtagsklub OÖ

HundInnenpolitikOberösterreichSteuernTiere
Comments (0)
Add Comment