BMKÖS/Mayer: Hellberg neue Generaldirektorin des mumok, Lamprechter als wirtschaftliche Geschäftsführerin wiederbestellt

Die schwedische Kuratorin Fatima Hellberg wird ab 1. Oktober 2025 Generaldirektorin des Wiener mumok – Museum moderner Kunst Stiftung Ludwig. Das hat Kunst- und Kulturstaatssekretärin Andrea Mayer heute bekanntgegeben. Die wirtschaftliche Geschäftsführerin Cornelia Lamprechter wird für eine weitere Amtsperiode wiederbestellt.

„Mit Fatima Hellberg haben wir eine international bestens vernetzte, unglaublich versierte und kreative Führungspersönlichkeit für das mumok gewonnen. Sie hat ein offenes, belebtes, junges und modernes Haus vor Augen, eines, das in Wien, aber auch international verortet ist“, so Staatssekretärin Mayer zur Bestellung von Hellberg. „Frau Hellberg hat ein überragendes Konzept mit sehr klugen Ansätzen und viel Esprit vorgelegt. Sie steht für Aufbruch, für ein Neu- und Andersdenken von Museum, für Kooperation und Diversität, aber auch für ein feines Gespür für die Geschichte und die Stärke der Sammlung des mumok“.

Mayer weiter zur Wiederbestellung von Cornelia Lamprechter: „Cornelia Lamprechter hat mich im Gespräch über die Zukunft des mumok mit einer großen Offenheit für Neues und mit einer gar nicht so selbstverständlichen Flexibilität in Richtung der Ideen einer neuen künstlerischen Leitung überzeugt. Sie steht für Kontinuität in administrativen und wirtschaftlichen Belangen und wird der neuen künstlerisch-wissenschaftlichen Geschäftsführung einen nahtlosen Einstieg ermöglichen.“

„Das Mumok ist außergewöhnlich. Als Haus und Institution beherbergt es eine der wichtigsten Sammlungen moderner und zeitgenössischer Kunst. Seit jeher ermöglicht das mumok, mit und durch die Kraft von Kunst die Gegenwart zu reflektieren und das Verständnis von dieser zu verändern“, so die designierte Generaldirektorin Fatima Hellberg. Es ist eine große Freude und Ehre, auf dem Fundament der bedeutenden Geschichte dieser Institution und dieser Stadt, die sich so leidenschaftlich den Künsten widmet, aufzubauen. Ich freue mich, die bemerkenswerte Arbeit von Karola Kraus fortzuführen und dabei mit dem wunderbaren Team des Museums zusammenzuarbeiten. Ich möchte an die beständigen und die kühnen Traditionen der Institution anschließen und gleichzeitig neue Wege finden, die Sammlung zu aktivieren und ihre Öffentlichkeitswirksamkeit zu steigern. Ich bin davon überzeugt, dass ein Museum einen demokratischen Ort und integralen Teil des öffentlichen Raums bildet, der das Potenzial in sich trägt, Räume der Reflexion, der Erfahrung und der Begegnung an jener besonderen Schwelle zu schaffen, an der Leben auf Kunst und Kunst auf Leben trifft“.

„Ich empfinde meine Wiederbestellung als Anerkennung des Einsatzes aller mumok-Mitarbeiter:innen und freue mich sehr, in den nächsten Jahren mit großem Engagement und Motivation die weitere Entwicklung des mumok mitgestalten zu können! Ich bedanke mich bei Frau Staatssekretärin Mayer, der Kultursektion und unserem Kuratorium für das Vertrauen und die Möglichkeit, gemeinsam mit Fatima Hellberg und dem mumok-Team auch in Zukunft spannende Aufgaben und innovative Projekte zu realisieren“, so die wirtschaftliche Geschäftsführerin Cornelia Lamprechter.

Staatssekretärin Mayer dankte im Zuge der Pressekonferenz auch der amtierenden Generaldirektorin Karola Kraus: „Liebe Karola, du wirst diesem Haus bei der Übergabe 15 Jahre deines Lebens geschenkt haben. Du hast in dieser Zeit zahlreiche unvergessliche Ausstellungsmomente geschaffen, die in dieser Stadt Spuren hinterlassen haben.“

Für die Generaldirektion des mumok hatten sich insgesamt 24 Personen beworben, acht aus Österreich, 16 aus dem Ausland, darunter 17 Frauen und sieben Männer. Sieben Personen wurden zu Hearings eingeladen, zwei von ihnen von der Findungskommission empfohlen.

Für die wirtschaftliche Leitung hatten sich zwölf Personen beworben, davon zehn aus Österreich und zwei aus dem Ausland, sieben Frauen und fünf Männer. Zwei von ihnen wurden von der Findungskommission empfohlen.

Die Findungskommission bestand aus Monika Faber (Kunsthistorikerin, Schwerpunkt ihrer Forschungstätigkeit ist die Geschichte der Fotografie), Theresia Niedermüller (Sektionschefin des BMKÖS), Paul Oberhammer (Kuratoriumsmitglied mumok), Felicitas Thun-Hohenstein (Kuratoriumsvorsitzende des mumok) und Susanne Titz (Direktorin Museum Abteiberg Mönchengladbach). Begleitet wurde das Verfahren von der Personalberatungsfirma Alto Partners.

Fotos stehen Download zur Verfügung unter: https://www.flickr.com/photos/bmkoes/

Curriculum Vitae Fatima Hellberg

Fatima Hellberg, geboren 1986 in Schweden, ist Kuratorin und seit 2019 Direktorin des Bonner Kunstvereins.

Sie hat international Ausstellungen und Projekte in Institutionen kuratiert, darunter:
Tate Modern, London; Institute of Contemporary Art, London; CCA Wattis Institute for Contemporary Arts, San Francisco; Malmö Konsthall und Museion, Bozen. Ihre kuratorische Praxis ist interdisziplinär und entsteht in engem Austausch mit Künstler:innen, häufig in langjähriger Zusammenarbeit. Dieser Arbeit liegt ein integrierter Ansatz zugrunde, bei dem das Zeitgenössische und das Moderne, das Zentrum und die Peripherie gemeinsam erforscht werden und eine Vision der lebendigen und partizipatorischen Institution kultiviert wird. 

Hellbergs Praxis zeichnet sich aus durch ein besonderes Bewusstsein für die Erfahrungsqualitäten der Betrachter:innen sowie für das Ausstellungsmachen als Form. Zentral ist dabei das ganzheitliche Verständnis der Institution, bei dem Programm, Öffentlichkeitsarbeit und Kommunikation sowie die internen Strukturen als miteinander verbunden und in Synergie wirkend betrachtet werden. Von wesentlicher Bedeutung ist der Begriff der Haltung, der eine Praxis der Partizipation, Inklusion und Nachhaltigkeit – verstanden als die Art und Weise, wie man zusammenarbeitet und auf welchen ethischen Grundsätzen die Institution basiert – miteinander verbindet.

Vor ihrer jetzigen Tätigkeit war Hellberg Künstlerische Leiterin im Künstlerhaus Stuttgart (2015-19). Zuvor war sie in London als Kuratorin bei Cubitt sowie bei Electra tätig, einer Organisation für zeitgenössische Kunst mit langjährigem Engagement im Bereich Gender und Feminismus.

Hellberg studierte Visuelle Kulturen und Kunstgeschichte an der Universität Oxford sowie Curating Contemporary Art am Royal College of Art in London. Sie lehrte und hielt Vorträge u. a. am Sandberg Institute in Amsterdam, an der Städelschule in Frankfurt/Main, an der Universität Oxford, an der Kunstakademie Düsseldorf sowie der Akademie der bildenden Künste Wien. Hellberg ist Herausgeberin und Autorin zahlreicher Kataloge und verfasste Beiträge für Zeitschriften wie Texte zur Kunst, Frieze Magazine, Kunstkritikk, Afterall und Kunstforum. Ausgewählte Publikationen umfassen: Ellen Cantor: A history of the world as it has become known to me; Divine Drudgery und David Medalla: Parables of Friendship sowie der in Kürze erscheinende Titel Gregg Bordowitz: A Route, a Direction, an Inclination.

In Hellbergs Zeit als Direktorin erhielt der Bonner Kunstverein folgende Auszeichnungen: David Medalla: Parables of Friendship wurde durch den Kritikerverband AICA (Association Internationale des Critiques d’Art) als „Besondere Ausstellung des Jahres 2021“ ausgezeichnet; der Bonner Kunstverein erhielt den ADKV-ART COLOGNE Preis als „Kunstverein des Jahres 2022“. Zu Hellbergs bevorstehenden Projekten gehören Ausstellungen im Camden Art Centre, London, und im Haus Mödrath – Räume für Kunst, Kerpen.

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